13.01.2018

Mit 100 km/h nach „Bethlehem“

Sr. M. Jutta Gehrlein, Deutschland

„Mama, fahr noch etwas schneller. Heute muss ich pünktlich sein“, so berichtet es uns die „Maria“ des letzten Krippenspiels, der „10 Minuten an der Krippe“ am 07. Januar 2018 in der Krönungskirche auf der Liebfrauenhöhe. Da sie am Tag zuvor zwei Minuten zu spät kam und ihre Lieblingsrolle „Maria“ bereits vergeben war, musste es doch nun endlich gelingen, die begehrte Rolle zu bekommen. Deshalb stand sie bereits um 13:00 Uhr im Eingang des Schönstatt-Zentrums. Dort war auch schon alles vorbereitet für das „Krippensingen“: die Gewänder für die Hirten, einschließlich Hut und Stock, weiße Engelsgewänder mit goldenen Diademen und königlich glitzernde Umhänge und Kronen für die drei (bis 18) Könige aus dem Morgenland. Sogar an Schatzkistchen war gedacht, in denen die Geschenke für das Christkind zur Krippe mitgebracht werden konnten. Auch ein Ochse und ein Esel und viele kleine Schäfchenmützen warteten auf das fröhliche Gefolge, das ab 14:00 Uhr nach und nach eintraf.

Ja, es gab an sieben Tagen die Gelegenheit, die begehrten Rollen von Maria oder Josef zu spielen. Und mit bzw. zu ihnen kamen hunderte Hirten, Schäfchen, Könige, Engel, Jung und Alt, Groß und Klein, um  D A S  Geschenk zu sehen, das uns an Weihnachten von Gott gegeben wird: das Kind in der Krippe.

Mit Freude und Spannung wurde das Geschehen von Bethlehem in der Krönungskirche lebendig. Maria und Josef zogen ein in den Stall, dazu kamen schon die Engel und bald darauf die Hirten mit ihren Schafen. Auch auf die Könige mussten die Zuschauer nicht lange warten. Begleitet von der Musikgruppe, bestehend aus Schwestern und vielen freiwilligen Musikern aus der Umgebung mit Keyboard, Flöten, Gitarre, Glockenspiel, Akkordeon und sonstigen mitgebrachten Instrumenten und vor allem den „Glöckchen-Kindern“ erklangen die wohl vertrauten Weihnachtslieder. Eine ältere Dame meinte, dass ihr das Herz aufginge bei diesem Gesang und erst, wenn sie hier beim Krippensingen war, ist „richtig“ Weihnachten für sie.

Zwei Sprecher erzählten das jeweilige Geschehen aus der Heiligen Schrift und beteten gemeinsam mit allen Krippen-Pilgern zum Kind in der Krippe. Und nach und nach füllte sich die Treppe vor dem Altar mit den mitspielenden Kindern. An einem Tag gab es sogar ein richtiges Baby als Christkind und nach der offiziellen Feier kamen mehrere Familien auf die Idee, ihr kleines Kind einmal in die Krippe zu legen, was viele Herzen erfreute. Meist bewachten die etwas älteren Geschwister mit Vorliebe ihr kleines Geschwisterchen und freuten sich an „ihrem“ Christkind.

Während die Kinder in einer großen Prozession durch die Kirche pilgerten, konnten die Erwachsenen einen Namen oder ein Anliegen auf einen Papierstern schreiben, der, wie die Wallfahrtsleiterin Schwester M. Annjetta Hirscher am Mikrofon mitteilte, zum Ursprungsort der Schönstatt-Bewegung zu den Anbetungsschwestern nach Vallendar-Schönstatt geschickt würde. Dort beten die Schwestern für die Menschen und in den Anliegen, die auf den Sternen stehen.

Zum Schluss erteilten täglich drei Priester den Segen für die Kinder. Auch so mancher Erwachsene schaute fast neidisch oder zumindest sehnsuchtsvoll auf die Segnung der Kinder. Und einige trauten sich dann auch, sich segnen zu lassen.

Mit einem gemeinsamen Schlusslied endete die kleine Krippen-Stunde und alle wurden eingeladen, sich bei Weihnachtstee und Plätzchen zu stärken, sich miteinander auszutauschen und zu freuen. Etliche Liter Weihnachtstee, viele Kilogramm Gebäck, Lebkuchen und Schokolade wurden von zahlreichen Helferinnen an die munteren kleinen und großen Krippen-Pilger verteilt.

Alle waren auch noch eingeladen, sich im Schönstatt-Kapellchen „Ein gutes Wort zum neuen Jahr“ von Pater Josef Kentenich mitzunehmen. So konnte man auch in diesem kleinen „Bethlehem“ noch viele Krippenbesucher entdecken, die sich gerne den Segen der Dreimal Wunderbaren Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt und das „Gute Wort“ für das neue Jahr abholten.

Mit Freude erfüllt und mit Gottes Segen gingen die Besucher wieder nach Hause zurück. In diesem Jahr konnten wir knapp 2500 Besucher bei den „Zehn Minuten“ begrüßen.

Mögen diese erlebnisreichen Tage in den Herzen von Groß und Klein einen Platz finden und der Weihnachtssegen von hier aus in die Herzen der Familien und Gemeinden fließen.

Quelle: www.liebfrauenhoehe.de