Dreifaltiger Gott, sei ewiglich gepriesen
das ist das Motto der Fronleichnamsprozession in Schönstatt. Über 1200 Pilger strömen am Sonntag, 3. Juni 2018 nach Berg Schönstatt, um an der heiligen Messe und der Prozession teilzunehmen. Zahlreiche Pilgergruppen wie die Diözesanwallfahrten aus Osnabrück und Eichstätt; eine Busgruppe aus Wattendorf, Diözese Bamberg; aus Marienfeld im Münsterland und aus Heppenheim, Diözese Mainz, eine Gruppe aus Frankreich und eine aus der Schweiz und zahlreiche Einzelbesucher finden den Weg hierher und lassen sich berühren und begeistern von der Atmosphäre.
Fronleichnam ist auch eine politische Aussage
„Kolonie des Himmels“ – Dieses Zitat aus dem Grußwort von Pater Josef Kentenich zur Einweihung der Anbetungskirche vor fünfzig Jahren bringt der Hauptzelebrant Dr. Bernd Biberger in seiner Predigt. Wie sich in der Antike die Kolonie in ihrem politischen und gesellschaftlichen Leben an der Mutterstadt orientierte, von der aus sie gegründet war, so soll es auch bei uns sein: Die Schönstattfamilie, ja die ganze Kirche soll ein Abbild des Himmels sein. Wenn wir an Fronleichnam Christus durch die Straßen tragen, bringen wir unsere Bereitschaft zum Ausdruck, unsere Lebensgemeinschaften als Kolonie des Himmels zu gestalten. Insofern ist Fronleichnam auch eine politische Aussage: Es ist ein Einsatz für die christlichen Werte, das heißt: ein Einsatz für die Lebensrechte aller Menschen, besonders der Ungeborenen, der Kinder, der Pflegebedürftigen; aber auch ein Einsatz für die Familien, für die Benachteiligten, für eine gerechtere und friedlichere Welt.
An Fronleichman bekennen wir uns zu Christus, der im eucharistischen Sakrament gegenwärtig ist. Es verweist uns auf zentrale Glaubenswahrheiten: auf unsere Erlösung und auf das Geheimnis der Dreifaltigkeit.
Jeder von uns eine Dreifaltigkeitskirche
Am nächsten Samstag, 9. Juni, feiern wir das fünfzigjährige Jubiläum unserer Dreifaltigkeitskirche, die bewusst als Anbetungskirche gebaut wurde, so Dr. Biberger weiter in seiner Predigt. Durch die Taufe wohnt der dreifaltige Gott in unseren Herzen. Von da aus kann er die Welt regieren und den Menschen begegnen. Wie die Gottesmutter ihren Sohn, als er noch nicht geboren war, zu den Menschen getragen hat, so sollen auch wir Christus zu den Menschen bringen, damit sie ihm begegnen können.
Freude am Glauben
Zahlreiche Helfer haben in den vergangenen Tagen Blumen gesammelt und zu kunstvollen Blumenteppichen gelegt. In diesen drückt sich in einer besonderer Weise die Botschaft des christlichen Glaubens und die Freude daran aus. Diese Freude ist auch spürbar bei der Prozession, die vom Musikverein Niederwerth 1922 mitgestaltet wird.
Besondere Beachtung finden die Kinder, die an einem Altar Fürbitten vortragen und danach mit sichtlicher Begeisterung für Jesus Blumen streuen.
Internationale Vielfalt
International wie die weltweite Schönstattbewegung ist auch die Prozession. Zahlreiche Landesfahnen aus allen Kontinenten werden mitgetragen. Vertreter der verschiedensten Nationen beten in ihrer Muttersprache ein „Ave Maria“ vor. Lieder und Gesänge in den verschiedensten Sprachen wechseln sich ab.
Buntes Alternativprogramm
Am Nachmittag werden die zahlreichen Alternativangebote gerne angenommen: Betrachten der Blumenteppiche, Meditation im Heiligtum der Schwestern, eucharistische Andacht, Führung im Pater-Kentenich-Haus „Leben mit Profil“, Beichtgelegenheit, Anbetungslieder in der Anbetungskirche mit dem Vokalensemble der Schönstätter Marienschwestern …
Dankbare Echos
– Eine Teilnehmerin lässt uns wissen: Das war schon lange mein Wunsch, einmal Fronleichnam in Schönstatt zu erleben. Und jetzt ist er Wirklichkeit geworden!
– Eine andere meint: Ich bin zum ersten Mal hier dabei. Aber ich werde nächstes Jahr wieder kommen und andere mitbringen!
– Ein Ehepaar erzählt: Wir waren schon öfters da und haben jetzt eine Bekannte mitgebracht und ihr vieles hier gezeigt. Wir kommen gerne hierher.
– Die Mitglieder eines Chores, die zu einem Probewochenende in der Bildungsstätte Marienland auf Berg Schönstatt weilen, nutzen die freien Zeiten, um die Blumenteppiche anzuschauen. Eine Teilnehmerin berichtet begeistert: Die anderen haben uns Fotos gezeigt. Obwohl ich zurzeit nicht gut zu Fuß bin, bin ich am Samstagabend doch noch mit einigen anderen über den Berg, um mir die Blumenteppiche selbst anzuschauen. Ich habe sie auch fotografiert und gleich weitergeschickt.
– Ein Diakon, der Verantwortliche der Diözesanwallfahrt Osnabrück, schreibt tags darauf in seinem Echo: „Es war rundum hervorragend und tief beeindruckend! Davon werden die Menschen noch lange profitieren können.“