28.10.2018

Emilie-Tag in Koblenz-Metternich

Schwester M. Irmengild Schmitt

Ein wunderschöner Herbsttag ist der 6. Oktober 2018! Emilie-Tag in Haus Providentia in Koblenz-Metternich! Ca. 120 Personen haben sich angemeldet. Unser Anliegen im Kentenich-Jahr war es, Schwester M. Emilie in Verbindung mit unserem Vater und Gründer ins Blickfeld zu bringen. Wir wählten das Thema:

Wie Pater Kentenich Emilie Engel das Bild vom barmherzigen Vater vermittelte.

Das Thema weckte Interesse, ebenso die bekannte Referentin Schwester Dr. M. Doria Schlickmann.

Um 14.00 Uhr füllte sich unser Vortragssaal mit Interessenten, Emilie-Verehrern, mit Verwandten und Bekannten aus der Heimat von Schwester M. Emilie. Nach einer kurzen biografischen Darstellung von Schwester M. Emilie und Pater Kentenich stellte Schwester M. Doria das Kernerlebnis im Leben dieser großen Persönlichkeiten dar.

Schwester M. Emilie hatte ein melancholisches Temperament. Ihre Grundanlage neigte zur Empfindsamkeit und Ängstlichkeit. Hinzu kamen ein falsches Gottesbild, das die damalige Zeit prägte, und ihre Sündenangst, Gott zu beleidigen. Diese wurde für sie zu einer Fessel, die sie und ihr Leben einengte und unfrei machte. Durch Pater Kentenich jedoch fand sie zur inneren Freiheit und Gelöstheit.

Pater Kentenich wuchs vaterlos auf, war eine Zeitlang im Waisenhaus. Die Weihe des Neunjährigen an Maria war das Kernerlebnis seines Lebens. Er hat im Kindsein vor Gott und Maria gegenüber für sich einen Schlüssel und ein Heilmittel entdeckt.

Im Hauptteil des Vortrages entfaltete Schwester M. Doria, wie Pater Kentenich Schwester M. Emilie das Geheimnis des Kindseins vor Gott erschloss. Schon bei ihrem ersten Besuch in Schönstatt erfuhr sie das Wirken der Gnade vom Heiligtum aus. Zur Persönlichkeit Pater Kentenichs fand sie schnell Vertrauen und erlebte, dass von ihm eine Kraft ausging, die auf sie befreiend wirkte. In der Erziehungsschule Pater Kentenichs lernte sie später, ihre eigenen Pläne loszulassen und sich ganz Gott hinzugeben; Schwierigkeiten im alltäglichen Leben als Aufgaben zu betrachten, nicht an ihnen zu zerbrechen, sondern zu wachsen und zu reifen.Pater Kentenich gab Schwester M. Emilie das Bewusstsein, im Leid nicht allein zu stehen. Er wusste, was Tbc bedeutete und kannte diese Krankheit. Er machte ihr Mut, Liebe und Leid im Zusammenhang zu sehen. Leid und Krankheiten unseres Lebens sind zutiefst Ausdruck der Liebe des Himmelsvaters und schenken uns persönliches Wachsen und Reifen. „Der Vater reinigt die Rebe…“ (Joh 15,2).

Schwester M. Emilie reifte im Laufe ihres Lebens immer mehr zu einer Persönlichkeit, die durch die Führung von Pater Kentenich zum ruhenden Pol in der Gemeinschaft der Schwestern und zum Segen für viele wurde.

Nach diesen Ausführungen konnten sich die Teilnehmer im Anschluss an den Vortrag bei Kaffee und Kuchen stärken für das weitere Programm.

Alle hatten die Möglichkeit, das Grab von Schwester M. Emilie zu besuchen. Anlässlich des Kentenich-Jahres machten wir eine kleine Statio an der Statue Pater Kentenichs in unserem Park. Der Künstler, der diese Statue aus Stein gehauen hat, wollte den letzten Segen unseres Gründers am 15. September 1968 durch die besonders deutliche Darstellung seiner segnenden Hände verewigen.

In einer weiteren Statio am Grab von Schwester M. Emilie legten wir ihr mit großem Vertrauen unsere und die vielen Anliegen der Menschen ans Herz.

Um 17.15 Uhr feierten wir in unserer Hauskapelle Eucharistie, Danksagung. Pfarrer Markus Leber aus der Heimat von Schwester M. Emilie und Pfarrer Bühler feierten in Konzelebration mit uns die heilige Messe. Eine Schola unter der Leitung von Schwester Mariengund trug mit ihren Gesängen zu einer würdigen und feierlichen Gestaltung des Gottesdienstes bei. Bei jeder Fürbitte wurde ein Licht in den Anliegen und Sorgen der Menschen entzündet, die sich an Schwester M. Emilie wenden.

Einige Echos bezeugen, dass es ein bereichernder Tag war:

„Wir haben heute einen gesegneten Nachmittag erlebt. Wir können nur staunen, was Schwester M. Emilie alles durchlitten hat, wie sie ihre Krankheit und ihren schweren Alltag mit Hilfe von Pater Kentenich meistern konnte. Durch ihn wurde sie in eine frohe und strahlende Schwester gewandelt.“

„Wir kennen Schwester M. Emilie erst seit Kurzem. Durch die Vorträge haben wir großes Vertrauen zu ihr gewonnen.“