02.12.2018

DAS LILIENWUNDER

Sr. M. Rosangela de Souza; Fotos: Glênio Brondani

Einkleidung von Schwester M. Renata Zanchin
in Santa Maria, Brasilien

Am 10. November 2018 fand die feierliche Aufnahme der jungen Frau Renata Zanchin in unser Säkularinstitut der Schönstätter Marienschwestern statt. Es war der Höhepunkt eines fünfjährigen langen Weges, seit sie die Marienschwestern kennen lernte und sich entschloss, dem Ruf Gottes in unser Institut zu folgen. Der sich im Ruhestand befindende Bischof, Dom Elói Róggia, der zuvor in der Prälatur von Borba, Amazonasgebiet, tätig war und Mitglied der Pallottinergemeinschaft ist, war der Hauptzelebrant bei der Einkleidungsfeier. Auch zwei weitere Pallottinerpatres, ein Schönstattpater, ein Diakon und zwei Seminaristen nahmen am Festgottesdienst teil.

Die Familienangehörigen der Novizin, Pilger ihrer Heimatpfarrei und Mitglieder der Schönstattfamilie der Diözese Frederico Westphalen legten in zwei Omnibussen ungefähr 450 km zurück, um an der Feier teilzunehmen. Auch die Schönstattfamilie aus weiteren vier Diözesen des Bundesstaates Rio Grande do Sul, vor allem Jugendliche, und eine Gruppe junger Frauen aus Santa Catarina machten eine Nachtfahrt, um an der Einkleidung teilnehmen zu können.

In der Vorbereitung auf dieses Fest gab es viel zu tun und auch die Schönstattfamilie in Santa Maria half tatkräftig mit. So übernahm sie z. B. die Verantwortung für das Mittagessen, das nach der Feierlichkeit stattfand. Für die Mädchenjugend der Erzdiözese Santa Maria war diese Einkleidung ein ganz besonderes Ereignis, denn die beiden Novizinnen Schwester M. Antônia und Schwester M. Renata gehörten lange Zeit zur Mädchenjugend vor Ort.

Bei herrlichem, sommerlichem Sonnenschein begann der feierliche Einzug um 9.15 Uhr. Weiß gekleidet zog die Novizin mit ihren Mitschwestern, die eine Woche zuvor in Garanhuns eingekleidet worden waren, der Novizenmeisterin und der Provinzleitung in den Spuren unseres Vaters und Gründers vom Provinzhaus bis zum Schönstattheiligtum. Dort erwartete sie der Bischof. Nach dem Weihegebet und bischöflichen Segen schlossen sich die Eltern dem Zug an und führten ihre Tochter zur Taborkirche, wo die feierliche Einkleidung stattfinden sollte.

„Die Gottesmutter hat die Lilien geschickt!“

Begleitet vom Klang des Heiligtumsglöckchens zog die Prozession an den Jugendlichen vorbei, die spontan Beifall klatschten und so ihre Freude an der Berufsentscheidung von Schwester M. Renata und den fünf Novizinnen vom Nordosten Brasiliens zum Ausdruck brachten. Auf dem Flur, der zur Taborkirche führt, wurden die Novizinnen von der Mädchenjugend und jungen Frauen erwartet, die weiße Lilien in den Händen hielten.

Der Blumenschmuck aller Räume strahlte die Schönheit der Lilien wieder: Sie zierten die Kapelle, das Heiligtum und das ganze Haus. „Die Gottesmutter hat uns die Lilien geschickt“, so meinte Schwester Jéssica Maria, die zum Organisationsteam gehört. In der ganzen Stadt hatten die Schwestern in den Blumengeschäften keine einzige Lilie gefunden, als sie danach suchten. Am Vortag der Einkleidung jedoch brachte ein Blumengeschäft einen Wagen voller Lilien zum Bewegungshaus. Bald stellte sich der Irrtum heraus, denn die Lilien waren für eine Hochzeit bestimmt, die erst eine Woche später stattfinden sollte.

Das Blumengeschäft hatte das Datum verwechselt und brachte die Blumen eine Woche vorher. Ein Irrtum? Sicher nicht! Es war ein Geschenk der Gottesmutter, ein Zeichen, um das Geheimnis der Berufung zum jungfräulichen Leben in der ungeteilten Hingabe an Gott und sein Reich aufleuchten zu lassen.

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