Am Heiligabend 1929
versammelte sich Pater Josef Kentenich mit einem Kurs der Marienschwestern im Urheiligtum in Schönstatt. Bis dahin gab es die Anbetung des Allerheiligsten nur tagsüber und zu besonderen Anlässen auch Nachtanbetung. Die Schwestern hatten den Wunsch, mit der ewigen Anbetung Tag und Nacht zu beginnen.
Zu diesem Weihnachtsfest, in Heiligen Nacht, wollte Pater Kentenich ihnen dieses Geschenk machen. Zu Beginn der Weihnachtsmesse sagt er ihnen: „Ich gebe Ihnen nun das Kind, Jesus im Tabernakel“.
Ab dieser Mitternachtsmesse blieben die Türen des Tabernakels offen, wurden Tag und Nacht nie mehr geschlossen. Die Marienschwestern halten seitdem ewige Anbetung, seit 89 Jahren, 24 Stunden am Tag.
In jeder Minute dieser Jahre gibt es einen offenen Tabernakel, und Schwestern, die Jesus anbeten. Wir sind eine apostolische Gemeinschaft, und Pater Kentenich war sich bewusst, dass das Apostolat, um fruchtbar für die Kirche zu sein, getragen sein muss von einer großen und innigen Gottesliebe und dem Gebet.
Anbetungsschwester und Missionar zu sein, sind kein Gegensatz. Während der Anbetungsstunden bringen wir die ganze Welt vor Gott: Alle Anliegen, die die Schwestern bekommen durch persönliche Gespräche, Briefe, Telefonate oder E-Mails, die Anliegen aller, die zum Schönstattwerk gehören, werden in dieses Gebet hineingenommen. So sind wir im kleinen Heiligtum von Schönstatt mit der Kirche in der ganzen Welt und der ganzen Gesellschaft verbunden. Sie alle brauchen Hände, die sich im Gebet vereinen, um anzubeten, zu danken, Opfer zu bringen und zu versöhnen.
Eine kleinere Gruppe von Marienschwestern übernimmt die Anbetung als ihre Hauptaufgabe. Andere halten Anbetungszeiten, je nach den Möglichkeiten ihrer Arbeit. Zu ihnen gesellen sich Tausende von Menschen, die an der Gebetsgemeinschaft der Anbetungsschwestern teilnehmen und regelmäßig eine selbst bestimmte Zeit lang mitbeten.
Mit Freude begehen wir in dieser Heiligen Nacht die Feier die Öffnung des Tabernakels vor 90 Jahren und dem Beginn der ewigen Anbetung in unseren Schönstatt-Heiligtümern.