Es gibt Wege, die sind dunkel. Wir wissen nicht genau, wohin sie führen.
Es gibt Fragen, die warten auf eine Entscheidung.
Es gibt Situationen, in denen kann mir niemand raten
– da kommt es auf mich an, auf mein Gottvertrauen, auf meinen Mut, den Schritt zu tun,
den ich als den richtigen erkannt habe.
Aber ob es wirklich der richtige ist, kann mir niemand sagen …
Pater Kentenich, der im Koblenzer Gefängnis inhaftiert ist, wird lagerfähig geschrieben. Durch verschiedene Umstände lässt sich der Gefängnisarzt bewegen, ihn ein zweites Mal zu untersuchen. Einzige Bedingung: Er muss sich selbst krankmelden. Nun beginnt ein Kampf in ihm, den er später als „meinen Freiheitskampf“ bezeichnen wird. Was Dachau bedeutet, weiß er. Aber er spürt, dass es um mehr geht als um äußere Freiheit. Darum verzichtet er auf eine nochmalige Untersuchung und setzt sein Vertrauen auf die eine Karte: GOTT. Gott ist eine Realität, gerade dann, wenn alles aussichtslos erscheint. Für diese Überzeugung steht er mit seiner Entscheidung.
Januar 1942. Pater Josef Kentenich geht mit, sagt Ja. Er folgt der inneren Stimme seines Gewissens, Gottes Stimme. Er weiß, dass Gott da ist und ihn führt, selbst wenn die Zukunft für ihn im Dunkeln liegt, wenn er die nächsten Schritte nicht kennt.
Es gibt Situationen in unserem Leben, da steht der Sprung ins Ungewisse an. Solch ein Schritt wird dann möglich, wenn ich weiß: Gott ist da. Mit ihm ist mehr möglich, als ich mir mit menschlichen Mitteln ausrechnen kann. Wenn menschliche Zuversicht am Ende ist, dann ist Er da – wenn ich ihm Raum gebe und springe!
„Wenn Gott, der Vater, bei mir ist, dann brauche ich keine Angst zu haben.
Die Partei ist immer die stärkste, die Gott zum Bundesgenossen hat.“ (J. Kentenich)