Wer macht was???
„Wer richtet Bettwäsche?“ – „Ich packe Spiele ein.“ – „Soll ich die Küche bitten, dass sie uns Nahrungsmittel richten?“ Solche Fragen beschäftigen uns vier Schwestern während einiger Tagen. Sie erhöhen die Vorfreude auf unsere gemeinsamen Ferien. Wir dürfen sie in einem kleinen Haus in den Bergen verbringen. Dort richten wir uns häuslich ein und freuen uns an der schönen Umgebung. Tief unten im Tal sehen wir den Rhein. Wir stellen uns vor, dass sein Wasser nach langer Reise bei Schönstatt vorbeifließt.
Wir nehmen‘s, wie‘s kommt!
In den ersten Tagen scheint der heilige Petrus die Gegend gründlich zu waschen – es regnet fast dauernd. Wir blasen jedoch keine Trübsal, sondern vergnügen uns mit Lesen, Puzzlen, Spielen und Haushalten. Dass es dabei viel zu lachen gibt, versteht sich von selbst. Durch die Gespräche bereichern wir uns gegenseitig. Jede bringt viele wertvolle Erfahrungen mit.
„Glückstabletten“ in der Corona-Krise
Die heilige Messe wird in romanischer Sprache gelesen. Willkommen heißt uns der Priester jedoch in Deutsch. Am Schluss verweilen wir noch gerne in stillem Gebet. Plötzlich hören wir ein Rascheln. Der Sakristan bringt jeder ein kleines Geschenk: „Glückstabletten“ (kleine Bonbons) für schwierige Situationen, und eine Kerze mit aufmunternden Worten für die Zeit der Corona-Krise. Wir freuen uns über das Wohlwollen und staunen, wie sich die Pfarrei um die Gläubigen bemüht.
Und dann lacht die Sonne
Am ersten schönen Tag packen wir ein Picknick in unsere Rucksäcke und ziehen los – den steilen Berg hinauf. Unser Weg führt vorbei an blumigen Wiesen. Wir entdecken Schmetterlinge in allen Farben. Vögel erfreuen uns mit ihrem Gesang. Ein sanfter Wind erfrischt uns und voll Freude ziehen wir über Stock und Stein. Bei einem Aussichtspunkt mit Kreuz lädt uns eine Bank zum Rasten ein. Das Essen schmeckt uns gut in Gottes freier Natur. Die Berge erheben unsere Herzen zu ihm, unserem Schöpfer. Wir danken für diese schöne Welt!
God bless you
Auf unseren Wanderungen kommt es zu schönen Begegnungen. Wir treffen eine 6-köpfige englische Familie. Sie wohnt seit kurzem in der Schweiz. Trotz mangelnder Sprachkenntnisse unterhalten wir uns prima. Die Frau, eine große Marienverehrerin, freut sich, auf unserer Schwestern-Brosche ein Marienbild zu sehen. Sie erinnert sich schwach, dieses Bild als Kind in ihrer Heimat gesehen zu haben und interessiert sich für unser Schönstatt-Kapellchen. Wer weiß, vielleicht besuchen sie uns in Quarten. Mit den besten Wünschen verabschieden wir uns: „God bless you!“
Auf Wiedersehen
Viel zu schnell vergeht die Zeit unserer Ferien. Auf dem Heimweg wandern wir ein Stück den Rhein entlang. Eine Gruppe Kanufahrer nähert sich uns. Wir winken einander zu. Wer ist wohl mehr erstaunt, sie über uns oder wir über sie?!