Internationales Seminar in Schönstatt
Einmal im Leben in Schönstatt sein – dahin geht das Sehnen jedes Schönstätters. Einmal im Leben an einem Internationalen Seminar in Schönstatt teilnehmen und damit fünf Monate am Gründungs-und Gnadenort verbringen – dieses Glück hatten in diesem Jahr sechzehn Marienschwestern der jüngeren Generation aus 13 Nationen, z. B. aus den USA, aus Brasilien, Ecuador, Südafrika und Indien.
Wofür?
Mit großen Erwartungen reisen die einzelnen am 10.03.2020 an. Einige machen beim Urheiligtum Halt, bevor sie auf Berg Schönstatt ankommen. Dort stehen das Mutterhaus und verschiedene Häuser unserer Gemeinschaft. Im Schulungsheim, ihrem Tagungsort, begegnen sich alle erstmals und bringen ihre Freude und Erwartungen zum Ausdruck:
„Wir möchten das Charisma unseres Vaters und Gründers und seine Sendung tiefer erfassen. Jede Einzelne und wir als internationale Gemeinschaft, als Schönstätter Marienschwestern, sind berufen, wie Maria der Kirche zu dienen, um eine neue Welt mitzugestalten.“
Dazu gibt es Themeneinheiten, die Marienschwestern halten, Erlebnisse an historischen Orten und an Gnadenorten, Austausch über eigene Erfahrungen, das Zusammensein als Schwesternfamilie, den Blick auf Chancen und Herausforderungen unserer Zeit.
Internationalität und Einheit
Vom ersten Tag an ist Deutsch die „Verkehrssprache“ im Seminar. Versprecher und kleinere Sprachschwierigkeiten sind jedoch weniger Kommunikationshindernis als Anlass für sympathievolle Heiterkeit. Und wenn Schwestern aus Argentinien und Polen zur Gitarre greifen oder die Seminarteilnehmerin aus Burundi die Trommel schlägt, dann ist jede mal dran, sich in Fremdsprachen zu üben.
Die jeweiligen Länder und ihre Kultur kennenzulernen, bereichert sie.
„Bei aller Verschiedenheit stellen wir immer wieder fest: Uns eint dieselbe Spiritualität. Jede Schönstätter Marienschwestern hat das Liebesbündnis mit der Gottesmutter geschlossen. Dort, wo wir leben, sind wir verbunden mit dem Heiligtum und unserem Gründer.“ –
„Diese Verbundenheit, die wir im Seminar erleben, kann ich der ganzen internationalen Schönstattfamilie nur wünschen. Sie beschwingt und gibt so viel Kraft.“
Ein einzigartiges Seminar
Seit 1976 finden im Vier-Jahres-Rhythmus Internationale Seminare auf Berg Schönstatt statt. Dass das Seminar 2020 im „Corona-Jahr“ einzigartig ist, zeigt sich von Anfang an. „Wenn wir nicht alle schon angereist gewesen wären“, sagt eine Teilnehmerin drei Tage nach ihrer Ankunft, „dann hätte das Seminar nicht stattfinden können. Der liebe Gott hat unser Seminar offensichtlich gewollt. Wir erleben bei all den Umstellungen des geplanten Programms, dass er uns führt und beschenkt.“
Erfahrungen
„Wir haben uns u.a. intensiv mit der Verfolgung Schönstatts in der Zeit des Nationalsozialismus auseinandergesetzt. Dabei suchten wir auch die Orte auf, an denen unser Gründer in Gefangenschaft in Koblenz und im KZ Dachau war. Wie er Extremsituationen gemeistert hat und wie er von anderen wahrgenommen wurde, hat mich tief beeindruckt. Ich nehme viel für mein eigenes Leben mit.“
„Ich spüre, dass ich in den vergangenen fünf Monaten – auch durch die Gemeinschaftserfahrung – in meiner Persönlichkeit gewachsen bin. Mit großer Motivation kehre ich in mein Land zurück und freue mich darauf, an dem Platz, an dem ich stehe, unseren originellen Typ als Schönstätter Marienschwester zu verwirklichen.“