Schwester Maria Hroswitha Jochheim
6. August 1904 – 22. Juli 1998
Sr. M. Hroswitha wurde am Fest der Verklärung Christi, am 6. August 1904, in Ikenhausen, Westfalen, geboren. Sie war das jüngste Mädchen von acht Kindern.
Wann hat sie Schönstatt kennengelernt?
Anfang der 20er Jahre hörte Sr. M. Hroswitha während ihres Lehramtsstudiums an den Universitäten Bonn und Münster vom Apostolischen Bund von Schönstatt. Noch als Studentin trat sie am 1. Mai 1928 in unsere Gemeinschaft ein, nicht ganz zwei Jahre nach deren Gründung. Nach ihrem Noviziat konnte Sr. M. Hroswitha ihr Studium fortsetzen. Zu dieser Zeit lernte sie Edith Stein in Münster kennen. Deshalb schrieb sie später eine Empfehlung für ihre Seligsprechung nach Rom.
Wo hat sie gedient und gearbeitet?
Am 27. Dezember 1933 gehörte Sr. M. Hroswitha zu den ersten Schwestern, die von Pater Kentenich in die Missionen in Südafrika gesandt wurden. Sie unterrichtete in Cathcart bis 1942, dann in McKay’s Nek bis 1943. Sie arbeitete auch in ihrem Beruf als Lehrerin in Queenstown und diente dort als Oberin der Schwestern bis 1949. In einer schwierigen und armen Gründungszeit schreckte sie vor keiner Arbeit und Anstrengung zurück, um der Gründung der ersten Missionen zu dienen.
Als Pater Kentenich 1947 Südafrika besuchte, fragte er sie, ob sie in einen anderen Teil der Welt, in die Vereinigten Staaten von Amerika, ziehen könne. Am 10. September 1949 kam sie mit zwei Schwestern aus Südafrika im Hafen von Corpus Christi an, um noch einmal einen Neuanfang zu machen.
Sr. M. Hroswitha war von einem großen Missionseifer durchdrungen und opferte alles für die Erfüllung unserer großen Schönstattsendung für Kirche und Welt. Sie war tief ergriffen von dieser Sendung und besaß eine große apostolische Begeisterung. Von September 1949 bis 1967 diente sie als Regionaloberin in den USA. Ihr unermüdlicher Eifer in Arbeit und Apostolat sowie ein strenger Geist der Armut kennzeichneten ihr Streben. Pater Kentenichs Abschiedsworte in Südafrika an Sr. M. Hroswitha: „Bauen Sie zuerst ein Heiligtum für die Gottesmutter, dann wird sie Ihnen ein Haus bauen“, waren für sie Leitstern und Kraftquelle. Seine Worte haben sich erfüllt! Zehn Jahre nach ihrer Ankunft in Texas konnte Sr. M. Hroswitha, zusammen mit der kleinen Regio, der Gottesmutter ein Heiligtum der Dankbarkeit und ein Bewegungshaus in Rockport-Lamar am Golf von Mexiko schenken.
Wie war Sr. M. Hroswitha?
Sr. M. Hroswitha besaß reiche intellektuelle und praktische Begabungen und stellte sie selbstlos in den Dienst der Gemeinschaft. Sie war sehr fleißig und betete sehr gern. Durch eine umfangreiche Korrespondenz konnte sie vielen Menschen Hilfe und Trost geben, und sie betete für sie. Viele Jahre lang war sie die Ökonomin unserer Gemeinschaft in Texas. Sie war Erzieherin in der Gemeinde, Übersetzerin, und gab Religions-, Sprach- und Musikunterricht. Keine Arbeit war ihr zu gering oder zu viel. Solange es ihre Kräfte zuließen, arbeitete sie gerne einige Stunden im Garten und half oft bei der Zubereitung von Gemüse in der Küche. Eine besondere Freude war es für sie, dass sie für das Gründersekretariat, für das Anliegen der Heiligsprechung Pater Kentenichs, verantwortlich sein durfte.
Eine Mitschwester beschrieb sie so:
„Sie war eine echte, treue und glaubwürdige Schönstätter Marienschwester. Sie war ein Beispiel großer Kraft und des Glaubens an die göttliche Vorsehung und diente den Schwestern unserer Gemeinschaft und den ihr anvertrauten Menschen mit großer Liebe und missionarischem Eifer.“