09.08.2021

Zeugnis der Treue, das spricht

Sr. M. Sandra Maieski
Brasilien

Sr. M. Sandra Maieski, Sr. Lucia Maria Menzel, Sr. M. Ana Paula R. Hyppólito, Sr. M. Gislaine Lourenço und Sr. M. Glaucia Couto

Die Feier des 25-jährigen Jubiläums unserer Eingliederung in das Institut der Schönstätter Marienschwestern brachte uns große Freude und Dankbarkeit. Wir sind uns zutiefst bewusst, dass Gott uns auserwählt hat, uns berufen hat, uns formt und uns aussendet! Deshalb können wir mit Maria das Magnificat singen: „Meine Seele preist den Herrn, denn er hat auf die Niedrigkeit seiner Magd geschaut!“

Wie kann man die Begeisterung des Anfangs bewahren?

In der Vorbereitung auf das Jubiläum haben wir gemeinsam darüber nachgedacht, was wichtig ist, um 25 Jahre geweihtes Leben mit der gleichen Begeisterung wie am Anfang zu bewahren. Wir kamen zu dem Schluss:

  • Dem Gebetsleben treu sein, um unsere Freundschaft mit Gott zu pflegen – das ist die Grundlage jeder christlichen Berufung.
  • Jeden Tag aufs Neue beginnen, Herausforderungen, Schwierigkeiten und Misserfolge zu überwinden, ohne sich entmutigen zu lassen.
  • Inmitten der Arbeit dürfen wir nicht vergessen, die Freude zu pflegen, sich immer Zeit nehmen, um natürliche und übernatürliche Freuden zu kultivieren;
  • Im geweihten Leben ist es immer wichtig, sich daran zu erinnern, was die grundlegende Motivation war, die uns dazu gebracht hat, „Ja“ zu sagen, was hat uns gefesselt: die Erfahrung, die wir „erste Liebe“ nennen.
  • Es ist wichtig, sich immer bewusst zu sein, dass es Gott ist, der uns zu dieser Sendung berufen hat, und Er ist es, der uns auf dem Weg stärkt. Wir können uns nicht nur auf unsere eigene Kraft verlassen.

Die Zugehörigkeit zum Institut der Schönstätter Marienschwestern hat uns ein neues Zuhause, eine neue Familie und viel geistlichen Reichtum geschenkt. Das Schönste ist, dass unsere Hingabe an Gott konkret wird durch unseren konkreten Einsatz für die Schönstattsendung, jede in der Aufgabe, die die Gemeinschaft ihr in Gottes Namen anvertraut hat, und wir alle zusammen: eine Präsenz Mariens in der Welt! Das füllt das Herz mit tiefer Freude!

Wir sind ein Zeichen der Gegenwart Gottes

In einer Zeit der Trennung und Uneinigkeit in den Familien, des Mangels an Glaubwürdigkeit aufgrund von Skandalen im Leben von Priestern und Ordensleuten spricht ein Zeugnis der Treue stark und macht die Menschen dankbar und glücklich. In den Grüßen, die wir von vielen Menschen erhalten haben, die über die sozialen Netzwerke von unserem Jubiläum erfahren haben, gab es so viele Ausdrücke der Freude und Dankbarkeit.

Als geweihte Menschen sind wir ein starkes Zeichen der Gegenwart Gottes. Viele Menschen wissen, dass unser Provinzzentrum in Atibaia/São Paulo – Brasilien unser Zuhause, unsere Familie ist, und sie spüren unsere Freude, wenn wir sagen, dass wir nach Atibaia fahren! Sie wissen, dass unsere Schwesternfamilie einen zentralen Wert für uns hat, und dies wird auch für die Familien zum Zeugnis. Die Familie zu lieben, heißt auch, immer bei ihr sein zu wollen!

Wir feierten unser Jubiläum während dieser Pandemie, und wir erlebten, wie das Heiligtum eine Stütze für viele Menschen war und ist. Durch die Online-Übertragungen haben wir vielen geholfen, ihren Glauben zu stärken. Unzählige Menschen rufen uns an oder schicken uns Nachrichten und bitten um Gebet oder teilen uns einfach ihre Ängste und Sorgen mit.

Liebe zur Berufung ist größer als Herausforderungen

Für diejenigen, die jetzt ihren Berufungs-Weg beginnen, ist es wichtig, sich vor Augen zu halten, dass die Liebe zur eigenen Berufung größer ist als alle Herausforderungen, wenn die Liebe wächst, in der Freundschaft mit Gott und in der Hingabe an den Nächsten. Auf jedem Berufungsweg werden wir auf Schwierigkeiten stoßen, und diese werden auf fast dieselbe Weise überwunden: Die „erste Liebe“ intakt zu halten – das heißt, unsere Zeit der Hauptsache zu widmen: unserem Leben mit Gott, mit der Gottesmutter, und immer neu über die Liebe und Barmherzigkeit zu meditieren, die sie uns jeden Tag großzügig schenken. Darüber hinaus, jedes Leiden als eine Gelegenheit zu sehen, zu wachsen und zusammenzuarbeiten, damit die Menschheit zum Herzen Gottes zurückkehren kann.