01.10.2021

Zuhören, Reagieren, Ergebnisse erzielen

Sr. M. Barbara Ebbe, USA

Herzen voller Dankbarkeit

„Wenn ihr heute seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht …“ (Hebräer 3,15) Diese Aussage aus der Heiligen Schrift klingt wahrscheinlich in den Herzen der Schönstätter Marienschwestern nach, wenn der 1. Oktober naht. Was verursacht diese Resonanz? Die Antwort ist ganz einfach: In fünf Jahren wird das Institut der Schönstätter Marienschwestern sein 100-jähriges Bestehen feiern. Die Erinnerung an die Gründung am 1. Oktober 1926 und an die jungen Frauen, die den Ruf hörten, dem Ruf folgten und mithalfen, eine neue Gemeinschaft ins Leben zu rufen, weckt Freude und Dankbarkeit.

Den Glaubenssprung wagen

Vor 95 Jahren wagte es Pater Kentenich, ein Institut für Frauen zu gründen. Vor 95 Jahren hat Emilie Engel – zusammen mit Anna Pries – es gewagt, dem Ruf zu folgen, ihren hart erkämpften Beruf als Lehrerin aufzugeben, auf einen finanziell gesicherten Beruf zu verzichten und nach Schönstatt zu kommen, in ein unbekanntes Tal am Rhein. Getragen von Gottes Gnade entschied sie sich, ein Werk mitzugestalten, das – menschlich gesehen – keine sichere Zukunft versprechen konnte. Die Zeit war auch nicht geeignet, um ein solches Risiko einzugehen. Deutschland befand sich in der Depression, und die finanzielle Lage war nicht gut. Und obwohl Emilie Engel nach außen kompetent, selbstsicher und mutig wirkte, lastete ein Gefühl der Unsicherheit schwer auf ihr. Selbstzweifel bereiteten ihr sogar große Sorgen. Trotz aller Risiken wagte sie einen Glaubenssprung und kam nach Schönstatt – nicht zu Besuch, sondern um zu bleiben.

Was veranlasste sie zu dieser Entscheidung, damit die Schönstätter Marienschwestern entstehen konnten? Die tiefste Wurzel war

  • ihr Glaube – an die Dreimal Wunderbare Mutter,
  • der Glaube an das Heiligtum als Gnadenort sowie
  • das Vertrauen in Pater Kentenich und seine gottgewollte Schönstattsendung.

Etwas Neues

Emilie hörte auf die Inspiration der Heiligen Schrift und reagierte darauf: „Wenn ihr heute seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht …“ (Hebräer 3,15) Aus diesem einfachen und kühnen Anfang entstand etwas Neues in der Kirche und in der Welt – eine neue Gemeinschaft in der Kirche,  das erste Säkularinstitut Schönstatts.

Hier und jetzt …

95 Jahre später gibt es Schönstätter Marienschwestern in mehreren Ländern Europas, Afrikas, Südamerikas, Nordamerikas, Australiens und Asiens. Sie erfüllen eine spezielle marianische Mission in der Kirche und im weltlichen Bereich. Zweifellos werden wir Schönstätter uns am 1. Oktober dankbar an Schwester M. Emilie erinnern, ihr für ihren Mut, dem Ruf zu folgen, danken und sie uns zum Vorbild nehmen – unabhängig von unserem Lebensstand -, wenn auch wir auf den Ruf hören und ihm folgen:

„Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verstockt eure Herzen nicht …“ (Hebräer 3,15)