ein Osterweg in Schönstatt
am Tagungszentrum Marienland
Ostern mit allen Sinnen erleben!
„Wir haben 28 Eier und 11 Hasen gezählt!“ – die Kinder, die mit ihren Eltern den Osterweg an unserem Tagungszentrum Marienland auf Berg Schönstatt gehen, strahlen mich an. Und nicht nur in ihren Gesichtern strahlt die Osterfreude. Ob die Kinder allerdings die im Gelände versteckten Holz-Eier und -hasen richtig gezählt haben, erfahren sie erst, wenn sie ins Kapellchen gehen und die Lösung dort anschauen … und sich dort – ob richtig oder falsch gezählt – einen kleinen selbstgebackenen Hasen oder ein Lamm mitnehmen dürfen!
Den Glauben an die Auferstehung Jesu neu verkünden
Ein Weg mit den Stationen zur Karwoche von Palmsonntag bis Ostern, den wir erstmalig in unserem Gelände entstehen ließen, leuchtet von innerem und äußerem Ostersonnenschein. Vier Osterwochen lang lädt der österliche Weg kleine und große Besucher zum Verweilen, Betrachten und Mitmachen ein. Die Wahrheit um die Auferstehung unseres Herrn, und die Freude, die uns aus seinem Leiden erwachsen, rückt greifbar, spürbar in die Mitte der vielen Begegnungen, die wir Schwestern in diesen Wochen rund um unser Kapellchen machen dürfen.
Ostern mit QR-Code
Ostern ERlebt – so steht es auf vielen bunten Schildern, die wir in den Tagen vor Ostern in liebevoller Handarbeit anfertigen. Genau das ist die Botschaft des Osterweges: Jesus lebt. Das sollen die vielen Spaziergänger, die für gewöhnlich oft einfach am Kapellchen vorbeilaufen, erfahren. Zusammen mit der Einladung: Hier ist die Türe offen, bei Gott und der Gottesmutter wird auch für jeden persönlich Ostern. Ein QR-Code an den Stationen gibt die Möglichkeit, auf die Homepage unseres Tagungszentrums zu kommen und dort durch kleine Videos, Texte und Bilder noch mehr vom Ostergeschehen zu entdecken.
Da blüht die Freude
In unserem kleinen Ostergarten mit den verschiedenen Stationen blüht auf jedem Baumstumpf ein Topf Narzissen: „Aus dem Kreuz und Leiden – blühen Osterfreuden“ (aus einem Osterlied).
Und der von uns selbst gezimmerte Holz-Esel steht an der Palmsonntags-Station bereit, damit die Kinder selbst einmal aufsitzen und sich königlich fühlen können.
Sein lebendiger Blick lässt spontan auf ihn zugehen, er wird von vielen gestreichelt und zaubert ein Lächeln auf so manches Gesicht, nicht nur bei den Kindern.
Tief beeindruckt
Wie schwer der Kreuzesbalken Jesu wirklich war und wie unmenschlich der Umgang mit den zum Kreuzestod Verurteilten, beeindruckt einen Mann an dieser Station tief. Und nachdenklich spricht er eine Schwester an: Wie Jesus das Kreuz getragen habe, dass er sich beim Fallen nicht stützen und das Gesicht durch die festgebundenen Hände nicht schützen konnte, das habe er nicht gewusst. Es habe den größten Eindruck auf ihn gemacht. Das nimmt er mit nach Hause von diesem Weg.
„Das Kreuz segnet die Welt.“ (J. Kentenich)
Ein großes Holzkreuz am Wegrand füllt sich unaufhörlich mit Namen, die von Menschen darauf geschrieben werden – Namen ihrer Lieben, ihrer Angehörigen, aller, denen sie Gottes Segen erbitten möchten, die vielleicht selber ein schweres Kreuz tragen müssen. Es berührt und macht nachdenklich, wie eine kleine Möglichkeit so vertrauensvoll in Anspruch genommen wird. Im Vorbeigehen an diesem Kreuz können wir Schwestern jedes Mal für die vielen beten, deren Namen dort stehen.
Auch Malek ist der Jünger, den Jesus liebt.
Ganz oben auf dem Holzkreuz sind arabische Schriftzeichen zu lesen. Malek, ein muslimischer Syrer, ist mit einer Schwester am Karsamstag auf dem Osterweg unterwegs, nimmt die Worte und Zeichen wach auf. Beim Bild vom Kreuz der Einheit konnte die Schwester ihm, der eine tiefe Liebe zu Maria und ein großes Vertrauen zu ihr hat, sagen: Auch er ist der Jünger, den Jesus liebt; auch ihm ist „Mutter Maria“ anvertraut. Und sie bringt später ins Wort: „Die Stationen waren eine echte Hilfe für eine Hinführung eines Nichtchristen zu den Inhalten der Kar- und Ostertage. Das Zeugnis-Geben war für mich selbst der gefühlsmäßige Einstieg in die Osterfreude.“
Berührt von der Stille und Heiligkeit des Ortes
Viele bleiben vor dem leeren Grab stehen, das vor dem Kapellchen aufgebaut ist. Sie greifen die Anregung auf, in ihrem eigenen Leben „einen Stein ins Rollen zu bringen“ und ihre Anliegen ins Kapellchen zu tragen. Dazu dient ein Anliegen-Briefkasten, der sehr gut in Anspruch genommen wird. Bei der Anbetung nehmen wir Schwestern diese Anliegen zum Heiland und zur Gottesmutter mit. Osterwasser to go und ein Oster- und Friedenslicht entzünden – das macht den Glauben greifbar.
Auf jeden Fall aber ist das Heiligtum der Zielpunkt des Osterweges und wird von manchen, die bisher eher daran vorbeispazierten, ganz neu entdeckt. Auch eine Frau betritt an einem Vormittag zum ersten Mal das Heiligtum und ist tief berührt von der Stille und der Heiligkeit dieses Ortes.
Ein Funke vom Osterlicht
Wir Schwestern sind gleichzeitig Initiatoren, Gebende und Beschenkte und zusammen mit vielen Menschen auf dem WEG. Ostern ERlebt. Es war wohl ein Funke vom Osterlicht, das uns spontan an die Arbeit gehen ließ – und auch die Vorbereitung war schon Teil dieses fröhlichen Weges. So ganz ohne Erwartungsdruck, kein „man müsste“ oder „man sollte“ … einfach freie Initiative. Und wir sind schon gespannt, was sich daraus im nächsten Jahr vielleicht entwickelt. Die Gottesmutter hat sicher noch viele Ideen, die sie durch uns verwirklichen möchte.
Wer Interesse hat, den Osterweg in ähnlicher Weise bei sich umzusetzen, kann von uns Material und Anregungen erhalten.
EMail-Adresse dazu: info@tagungszentrum-marienland.de