Fahrt nach Cambrai und Lisieux
Endlich!
Lange geplant – die Durchführbarkeit immer wieder wegen Corona in Frage gestellt – starten wir im Sommer 2022 endlich durch: von Oberkirch (Diözese Freiburg) nach Cambrai und Lisieux (Frankreich). Die Frauen der Schönstattbewegung Frauen und Mütter werden von unserem Diözesan-Standesleiter Pfarrer Lukas Wehrle und mir begleitet.
Das Feuer der urpersönlichen Sendung vertiefen
Mit zwei Kleinbussen geht es am Sonntagmorgen los, um auf den Spuren von Josef Engling und der kleinen heiligen Theresia von Lisieux die Freude an der eigenen Berufung, die Hingabe im Liebesbündnis und das Feuer der urpersönlichen Sendung zu vertiefen und neu zu entzünden
Gott begegnen an heiligen Orten
Unsere erste Station ist Marienthal bei Hagenau im Elsass.
Ein Impuls, der uns hier geschenkt wird: Möglichkeiten nutzen, „heilige Orte“ aufzusuchen, um Gott zu begegnen – so wie es Josef Engling in seiner ersten Zeit der Ausbildung bei den Soldaten machte.
Ein Echo bezeugt das: „Es war für mich ein schönes Zeichen, die Pilgerreise in Marienthal zu beginnen in Erinnerung an die Rekrutenzeit von Josef in Hagenau, wie er doch einige Male von dort aus zum Wallfahrtsort Marienthal gepilgert ist.“
Hitze – Schweigen – Pilgern
Nach der Mitfeier der Eucharistie geht es weiter in Richtung Cambrai. Gut untergebracht sind wir in einem Haus der Diözese, ca. 20 Minuten Fahrtzeit vom Heiligtum der Einheit entfernt. Gerade am Bündnistag können wir nun die letzte Etappe zu unserem eigentlichen Ziel nehmen: Wir gehen den Weg, den Josef Engling am 4. Oktober 1918 gegangen ist, und von dem er nicht mehr zurückkehren sollte. Pilgernd begleiten wir ihn so auf seinem letzten Weg, und versuchen, der Ganzhingabe, Bereitschaft und Gottesnähe von Josef auf die Spur zu kommen, indem wir schweigend bei starker Hitze gehen.
Ein paar Ähren stehen noch für uns.
Auf dem Feld, auf dem Josef Engling heimgerufen wurde, stehen noch ein paar Ähren für uns – ein Zeichen, dass Josef auf unserem Lebensweg mit an unserer Seite geht.
Eine Teilnehmerin kommentiert: „Dieser Weg war für mich etwas ganz Besonderes. Die Hitze spürte ich nicht mehr als Last – sie war einfach da. Doch dieses sich Hineingeben in die innige Verbundenheit von Josef mit der MTA und ihrem kleinen Kapellchen und diese Beziehung auch in meinem Leben zu erneuern – das war für mich ein starkes Erleben.“
Bündnis-Engling-Feuer
Ein weiterer Höhepunkt ist die Bündnisfeier mit der im Heiligtum versammelten Schönstattfamilie mit Erneuerung unseres Liebesbündnisses und das Bündnis-Engling-Feuer im Feuerbecken.
Remonville – geistlich wachsen
Am nächsten Morgen kosten wir zunächst nach und konzentrieren uns dann auf Josefs „Remonville“ – den Ort, an dem er so ganz seine Unzulänglichkeit und Erbärmlichkeit erlebt hat – und dadurch viel lernen durfte und geistlich gewachsen ist. Der persönliche Ansatz ist schnell gefunden, wie ein Echo illustriert: „Da kommt uns Josef so echt menschlich vor. Er kann nicht perfekt sein und braucht es nicht zu sein. Diese Erfahrung: Ich bin geliebt, nicht, weil ich gut bin, sondern weil Gott Vater ist, brauchen wir für unseren Alltag.“
Begegnung mit dem Erzbischof von Cambrai
Am Abend kommt der Erzbischof von Cambrai, Mgr Vincent Dollmann, zum Heiligtum, um mit uns die Heilige Messe zu feiern. Es ist eine bereichernde und frohmachende Begegnung, die einmündet in ein gemeinsames Abendessen und einen anschließenden Segen im Heiligtum. Der Abschied vom Heiligtum fällt uns schwer – fühlen wir uns doch schon ganz daheim dort.
Das Lächeln der Gottesmutter ist auch uns geschenkt.
Am anderen Tag brechen wir auf nach Lisieux zur hl. Theresia vom Kinde Jesu und vom heiligen Antlitz, auf die wir uns sehr freuen.
Nachmittags steht so ganz ihre Kindheit im Vordergrund, denn wir besuchen das Wohnhaus der Familie Martin in Lisieux (Les Buissonnets).
Eine Frau aus unserer Gruppe stellt besinnlich fest. „Das Lächeln der Gottesmutter, durch das Thérèse als Kind gesund wurde, ist auch uns geschenkt. Von unserem MTA-Bild aus schaut uns Maria an. Sie ist uns ganz zugewandt, meint mich persönlich. Welche Bedeutung das hat, ist mir erst wieder aufgegangen im ‚Les Buissonnets‘.“
Rosenregen ganz konkret
Ein weiterer Höhepunkt ist die Feier der Hl. Messe in der Karmelkirche, ganz nahe beim Grab der Heiligen.
Jede Teilnehmerin schenkt der kleinen hl. Thérèse zwei Rosen. Dabei singen wir das Lied: „Kleine heilige Theresia, wir bitten dich, lass Rosen regnen …“
Den Rosenregen bekommen wir am Abend ganz konkret zu spüren: Ich bekomme drei (verblühte) Rosen geschenkt, die am Grab der Heiligen geblüht hatten. Gern teile ich die Kostbarkeit mit allen Teilnehmerinnen, und so kann jede etwas von diesem Rosenregen, sichtbar in Form einiger Rosenblätter, mit nach Hause nehmen.
Alles aus Liebe tun
Noch einmal feiern wir in Lisieux als Pilgergruppe gemeinsam die hl. Messe, bevor wir zur Heimfahrt aufbrechen: „In diese Hl. Messe durften wir unseren Dank und unsere Bitten legen. Dank: für reich gesegnete Tage, wo wir auf den Spuren von zwei Jugendlichen den Herrn in ihrer Lebensgeschichte gesehen haben.
Bitte: dass wir aus dem Leben der kleinen heiligen Theresia und von Josef Engling lernen, in unserem Alltag alles aus Liebe zu tun, d. h. das Gewöhnliche außergewöhnlich gut zu tun. Mögen uns diese zwei „Heiligen“ dabei helfen.“ (X.)
Um diese Gnade wollen wir weiter beten für alle Teilnehmerinnen und für alle, die wir im Herzen dabeihaben.