08.09.2022

Mariä Geburt

Sr. Ann-Marie Nicholas

„Deine Geburt, o Jungfrau und Mutter Gottes,

verkündet der ganzen Welt Freude!“

(Liturgie des Tages).

Wie sehr sehnen wir uns nach einer besseren Welt, in der die Freude überwiegt und nicht der Untergang, den wir in so vielen Bereichen erleben. Papst Paul VI. verkündete:

„Der Tag ihrer Geburt ist wahrlich eine Vorankündigung
und der Beginn einer besseren Welt“.

Das Fest der Geburt Marias entstand gegen Ende des 5. Jahrhunderts in Jerusalem. Mit der ganzen Kirche ehren wir Maria, die Mutter Jesu. Sie wurde in besonderer Weise auserwählt, die Magd des Herrn zu sein und eine wichtige Rolle in der Heilsgeschichte und im Geheimnis unserer Erlösung zu spielen. In einem Vortrag, den Pater Kentenich am 10. September 1939 für den Schönstätter Marienschwestern hielt, sagte er: „Deswegen war von Ewigkeit auch in den Plänen Gottes der Gedanke, diesem Verbum divinum die menschliche Natur zu geben durch die schlichte Magd von Nazareth. Daraus schließen wir, dass er von Ewigkeit her mit einer großen Wärme gedacht hat an die Gottesmutter…  Sie sollte Mutter des Herrn werden.“

Die Geburt der Gottesmutter war von jeher Gegenstand der Sehnsucht und der freudigen Erwartung nicht nur in den Plänen Gottes, sondern auch in den Herzen derer, die sich nach der Geburt eines Messias sehnten. Die Geburt Marias übertraf alle menschlichen Vorstellungen, da sie ohne den Makel der Sünde geboren wurde. Es wird berichtet, dass Johannes der Täufer im Schoß seiner Mutter hüpfte, als Maria sie besuchte. So dürfen auch uns freuen und staunen über die Gegenwart der Mutter des Herrn.

Wir nennen Maria auch die Morgenröte“ oder die Taube des Friedens“.  Die Morgendämmerung geht der Fülle des Lichts am Tag voraus. Die Friedenstaube brachte die Botschaft des Friedens für alle erwartungsvollen Herzen. Marias Geburt brachte Hoffnung und Freude für die ganze Menschheit. Sie verkörpert für uns die Fülle unserer Menschenwürde. Sie verkörpert die völlige Offenheit für die Wünsche Gottes, und ihre Geburt läutet einen neuen Frühling für die ganze Menschheit ein.

In unserer turbulenten Zeit scheint es, als ob die Dunkelheit ständig das Licht zu überwinden droht und der Frieden auf unzählige Arten untergraben wird – durch den Bösen, durch machthungrige Menschen und durch ein laues Christentum. Maria ist diejenige, die der Schlange den Kopf zertritt, die uns lehrt, in Demut zu dienen, und die uns zu einem radikalen Engagement für unseren Glauben formt und erzieht.  Sie ist wahrhaftig das Meisterwerk Gottes, in dem Natur und Gnade vollkommen integriert sind!  Sie ist die Immakulata!  Wir sind gerufen, ihr ähnlich zu werden und ihre Züge für unsere Zeit zu offenbaren.  Möge sie in und durch jeden von uns wiedergeboren“ werden!

„Lass uns gleichen deinem Bild …“