„ Qué soï era immaculado councepcioũ“ –
“Ich bin die Unbefleckte Empfängnis”
Im Jahr 1858 erschien die Gottesmutter Maria am Massabielle-Felsen in der Nähe von Lourdes in Frankreich der 14-jährigen Bernadette Soubirous. Dabei stellte sich die Gottesmutter dem Teenager im lokalen Dialekt als die Unbefleckte Empfängnis vor. Diese Selbstoffenbarung Mariens gehört zum Kern ihrer Botschaft. Sie ist im Vergleich zu anderen Marienerscheinungen einzigartig, denn Maria bestätigte damit das nur einige Jahre zuvor am 8. Dezember 1854 verkündete Dogma.
Was bedeutet dieses Dogma und was hat es uns heute zu sagen?
Das Dogma besagt, dass Maria von ihrer Zeugung an frei von dem Makel der Erbsünde war. Somit verkörpert und verkündet sie vom ersten Augenblick ihrer Existenz an das unbefleckte Konzept der menschlichen Person als Ebenbild Gottes. In ihr dürfen wir also den Plan erkennen, den Gott für jeden Menschen entworfen hat. Sie ist die Personifizierung der neu geschaffenen Ordnung in Jesus Christus, der als der Weg, die Wahrheit und das Leben alle Menschen herausfordert, dem göttlichen Konzept unserer menschlichen und religiösen Identität immer ähnlicher zu werden.
Der Gründer Schönstatts, Pater Josef Kentenich (1885-1968), betonte, dass die Unbefleckte Empfängnis unsere Aufmerksamkeit auf die Würde und den Wert der menschlichen Person lenkt. Dank ihrer Bewahrung vor der Erbsünde und ihrer innigen Vereinigung mit Christus besitzt Maria die Fülle des natürlichen und übernatürlichen Lebens. Pater Kentenich hob hervor, dass es aufgrund dieser Integrität, dem donum integritatis, „wenigstens einen Menschen gibt, der völlig rein und unberührt auf dieser Erde wandelte.“[1]
Das Leben und die Sendung der Immakulata gleicht einem Buch, das uns himmelwärts führt. Pater Kentenich ermutigte seine geistliche Familie, immer wieder in diesem Buch zu blättern und dabei auf diese Verkörperung der göttlichen Liebe zu schauen, deren Abbild wir werden dürfen und können.