19.12.2022

Wie der Hirsch …

Schw. M. Monika März
Deutschland

In unserer Stadt

ist am Eingang des großen Einkaufszentrums eine klassische Almhütte mit allen Details aufgebaut, davor eine Landschaft mit zwei Tieren. Eines davon ist ein Hirsch. Dieser steht nicht einfach nur da, er bewegt seinen Kopf nach rechts und links, nach unten und nach oben. Man kann ihn anfassen und streicheln und sogar umarmen. Die Kinder haben viel Freude daran.

Der Hirsch als Advents- und Weihnachtssymbol? Zunächst empfand ich das als „zu weltlich“. Aber nein! Pater Kentenich sieht das ganz anders. Außer den Schafen passt vor allem der Hirsch in diese Szene und in den Advent. Warum?

Pater Kentenich sagt:

„Was müssen wir uns vorstellen? Brennend heißen Tag, alles schmachtet, ist am Verschmachten; auch ein junger Hirsch, er sucht, sucht nach Wasserquellen; wie stark ist die Sehnsucht in ihm, einen Schluck Wasser zu suchen und zu finden! Wie der Hirsch nach der Wasserquelle – dieser durstende, fast verdurstende Hirsch – so verlangt meine Seele nach dir, o Herr (Ps.42,2).

Wir können kaum erwarten, dass diese Sehnsucht in dieser Stärke in uns lebendig ist. Aber in etwa, so möchten wir hoffen und wünschen, sollte diese Sehnsucht wieder neu geweckt werden.

Lassen wir in unsere Seele hineinsingen und -klingen die Sehnsuchtsaffekte nach dem Ewigen, nach dem Göttlichen, nach Erlösung: O komm, o komm, Emmanuel! Mach frei dein armes Israel!                Aus dem Glauben leben, Bd. 4, S. 117/116

Auf die Sehnsucht kommt es an

*   Es ist gut, dass wir den Wunsch haben, die letzten Tage des Advents zu Besinnung und Meditation auszunützen, auch wenn die Realität eine andere ist.

*   Es ist gut, dass wir uns zu kleinen Taten der Liebe aufschwingen, dass wir symbolisch Strohhalme für das Jesuskind sammeln.

*   Es ist gut, dass wir Wege ebnen, Türen und Tore öffnen für den, der da kommen soll.

Doch auf die Sehnsucht kommt es an

Durch MARIA wurde uns das erste Weihnachten geschenkt, weil sie die Frau der Sehnsucht war.

Ohne Hintergedanken und ohne Berechnung, mit einem lauteren Herzen sehnte sie sich nach Erlösung, brannte in ihr eine große Sehnsucht – wie die des Hirsches nach einer Wasserquelle.

    • –  Wie ist das bei mir?
  • –   Habe ich Sehnsucht?
  • –   Ist es „nur“ die Sehnsucht nach Gesundheit, nach Sicherheit, nach Geborgenheit?
  • –   Welche Sehnsucht brennt in mir?

Der Sehnsucht nach Gott, der Sehnsucht, ihn hautnah zu erleben und sich von ihm geführt zu wissen, dieser Sehnsucht sollten wir vor allem Raum geben, weil wir dadurch am meisten für unser Leben „profitieren“, weil uns dies eine unüberbietbare Sicherheit und Erfüllung schenkt.