11.01.2023

Geschenk und Gnade Gottes

Schönstätter Marienschwestern in Rom

Papst Benedikt XVI.

und sein Heimgang zu Gott

Die Erlebnisse der vergangenen Tage, in denen Menschen aus der ganzen Welt Abschied vom emeritierten Papst Benedikt XVI. genommen haben, bewegen uns noch sehr. Als Marienschwestern, die in Rom leben, erzählen wir gerne von dem, was wir als Geschenk und Gnade erlebt haben.

Es war beeindruckend zu sehen, dass Tausende von Menschen sich auf den Weg machten, um ein letztes Mal bei dem heimgegangenen Papst emeritus zu verweilen. Die Leute strömten nach langer Wartezeit in den Petersdom, es herrschten Stille, viel Gebet, Trauer. Die allermeisten konnten ihn nur ein paar Sekunden anblicken. Viele beteten weiter in der fast stündlichen heiligen Messe, die beim Kathedra-Altar gefeiert wurde, und beteten andächtig den Rosenkranz.

Papst Benedikt XVI. hatte vor zehn Jahren an seinem 85. Geburtstag gesagt:

„Ich stehe vor der letzten Wegstrecke meines Lebens und weiß nicht, was mir verhängt sein wird. Aber ich weiß, dass das Licht Gottes da ist, dass er auferstanden ist, dass sein Licht stärker ist als alles Dunkel; dass Gottes Güte stärker ist als alles Böse dieser Welt, Und das lässt mich in Gewissheit weitergehen. Das lässt uns weitergehen, und allen, die dieses ’Ja‘ Gottes immer wieder durch ihren Glauben auch mir gewiss machen, danke ich von ganzem Herzen in dieser Stunde.“ (16. April 2012)

Das Ja Gottes durch den Glauben gewiss machen, das konnten wir Schönstätter Marienschwestern tun, seit Papst Benedikt als Josef Kardinal Ratzinger nach Rom kam. Sr. M. Birgit Wansing arbeitete seit 1983 als seine Sekretärin, zuerst in der Glaubenskongregation, dann während des Pontifikates und auch danach. Auf ihre völlige Diskretion konnte er sich absolut verlassen.

Wir hatten in den letzten Tagen das Glück und die Gnade, mehrmals beim Heimgegangenen beten zu können: am Neujahrstag in der Hauskapelle des Mater Ecclesiae-Klosters und dann in Sankt Peter. Sein Antlitz strahlte einen tiefen Frieden aus. Jeder, der zu ihm kam, konnte beten und mit dem verstorbenen Heiligen Vater ins Gespräch kommen. Wir alle konnten nachkosten, was er für uns bedeutete, und wie er unseren Glauben stärkte.

Gekrönt wurden diese Erlebnisse durch die Teilnahme an der Beisetzung, zu der auch unsere Generaloberin, Sr. M. Joanna Buckley, und unser Generaldirektor, Dr. Bernd Biberger, aus Schönstatt angereist waren. Wir konnten die Feier aus nächster Nähe mitvollziehen. Dr. Biberger konzelebrierte und war Teil der ca. 5.000 Priester, die dem verstorbenen Papa emerito die letzte Ehre gaben.

Im Anschluss an die Feier gab es ein Foto mit der „Delegation“ des Säkularinstituts der Schönstätter Marienschwestern.

Nach der Feier gegen 11:15 Uhr von links nach rechts:
Die Oberin der römischen Filiale Sr. M. Asunción, Dr. Biberger, unser Generaldirektor, Sr. M. Julia, Sr. M. Paula, Sr. M. Vera Lucia, Sr. M. Carol in zivil, Sr. M. Joanna, Sr. Lioba, Sr. M. Julie

Wir schließen uns der Worte von Papst Franziskus an, die er bei der Beisetzungsfeier sagte:

„Das gläubige Volk Gottes versammelt sich, es begleitet das Leben dessen, der sein Hirte war, und vertraut es dem Herrn an. Wie im Evangelium die Frauen am Grab, so sind wir hier mit dem Wohlgeruch der Dankbarkeit und der Salbung der Hoffnung, um ihm noch einmal die Liebe zu erweisen, die nicht vergeht; wir wollen es mit derselben Salbung und Weisheit, mit demselben Feingefühl und derselben Hingabe tun, die er uns im Laufe der Jahre zu schenken wusste. Wir wollen gemeinsam sagen: ´Vater, in deine Hände übergeben wir seinen Geist´.

Benedikt, du treuer Freund des Bräutigams, möge deine Freude vollkommen sein,
wenn du seine Stimme endgültig und für immer hörst!“
(05.01.2023)