21.01.2023

„Werde ein geliebtes Kind des himmlischen Vaters!“

Francesca Silli
Italy, Rome

„Werdet mit mir

ein geliebtes Kind

des himmlischen Vaters“,

so lautet die Einladung an uns römische Frauen in diesem Advent 2022. Zwei halbtägige Einkehrtage, gestaltet und geleitet von Sr. M. Julie Brcar, am Samstag, 3. Dezember oder Sonntag, 11. Dezember im Cor Ecclesiae-Heiligtum in der Via Aurelia Antica. Wir hatten einen halben Tag Zeit, um unsere Sehnsucht zu wecken, unsere Herzen vorzubereiten, uns selber darauf vorzubereiten, mit Jesus neu geboren zu werden.

WENN CHRISTUS NICHT IN MIR GEBOREN WIRD!

„… wären wir für immer verloren“, sagt der deutsche Mystiker Angelus Silesius. Um nicht verloren zu gehen, müssen wir in Christus wieder Kinder werden, uns auf den Adventweg  machen, uns auf die lebenslange Reise zum Himmelreich begeben. Sind wir bereit, die Einladung anzunehmen und uns auf den Weg zu machen?

Es war ein Crescendo schöner und grundlegender Konzepte: Identität, Zugehörigkeit, Bestätigung und Bestimmung, einige unserer Grundbedürfnisse. Christus als Vorbild für die Sohnschaft. Das Jesuskind ist der Sohn des Allerhöchsten. Seine Identität ist klar. Auch wir sind wie Christus dazu berufen, am göttlichen Leben und an seiner Würde teilzuhaben, Kind des ewigen Königs zu sein.

Was bedeutet das Jesuskind in der Krippe für uns?

Wir schauen auf das Kind in der Krippe und lernen von ihm, zu vertrauen, unsere Geborgenheit vom ewigen Vater zu empfangen und uns von ihm leiten zu lassen. Das Jesuskind zeigt uns, dass wir nicht auf die Sicherheiten der Welt vertrauen sollen, sondern dass wir uns ganz auf Gott verlassen sollen. Das Kind in der Krippe lädt uns ein: „Komm und folge mir nach“.

Endlich weg von Lärm und Chaos und eingehüllt in den Frieden des Heiligtums konnten wir still werden und dem von Sr. M. Julie aufgezeigten Weg folgen, „geliebte Töchter zu sein, an denen Gott Wohlgefallen hat“. Wenn wir nicht Kinder Gottes werden, können wir keine echten Persönlichkeiten werden. Unsere Namen waren nacheinander ausgesprochen, um die Einladung zu hören, wieder kleine Kinder zu werden. Die Aufforderung, die Schichten zu entfernen, die uns bedecken, so wie die Schichten einer Zwiebel weggeschält werden müssen, um zum Kern zu gelangen, so müssen auch wir die Schichten um unser Herz herum abziehen, damit wir am Leben Jesu teilhaben können. Wir wurden eingeladen, unseren Blick auf das reine und unbefleckte Herz unserer Mutter Maria, der Immakulata, zu richten. Möge sie für uns Fürsprache einlegen und uns die Gnade schenken, uns für die Wahrheit zu öffnen, die uns dieser Weg nahelegt.

In der Gegenwart des Allerheiligsten haben wir gesungen, gebetet und uns im Gebet versammelt. Dann erhielt jede von uns ein kleines weißes Herz vom Altar, rein wie das Herz Marias. Wir wickelten es in ein Stück Papier, auf das wir im stillen Gebet die Schichten geschrieben hatten, die uns bedecken, die uns am meisten bedrückten, die Schwierigkeiten, die brennendste Wunde in unserem Leben.

Mit Gottes Gnade werden wir versuchen, unser Herz von diesen Schichten, von dieser lästigen Verpackung zu befreien und dann am Heiligen Abend unser Herz dem Jesuskind anbieten, das kleine Herz an unseren Baum hängen oder wo immer wir wollen. In der Krippe beginnt unsere Erlösung, unser Weg des Heils.