Andrea
Sommer 2017: „Andrea, hast du jemals darüber nachgedacht, was Gott von dir will?“…
November 2019: „Wie viele Kinder würdest du haben wollen?“… „Gott, wo und wie brauchst du mich am meisten?“
Frühjahr 2020: „Jesus, ich wünschte, es gäbe Marienschwestern in meiner Stadt!“… „Komm und folge mir nach!“
„Abenteuer beginnen dort, wo Pläne enden.“ …
In meinem Leben haben der Heilige Geist und die Gottesmutter mich aufgefordert, die Richtung zu ändern, in der ich hindurch wanderte, das heißt, vom Weg des „Gott, ich plane und du kommst mit.“ zum Weg des „Vater, was hast du für mich geplant? Ich gehe mit.“
Schon früh in meiner Jugend stellte ich mir Fragen wie:
– Wo sehe ich mich in 10 Jahren?
– Wer möchte ich werden?
– Welche Spuren möchte ich in der Welt hinterlassen?
– Was würde man über mich sagen, wenn ich morgen nicht mehr da wäre?
Einige Fragen hatte ich bereits in der Schule beantwortet,
andere habe ich auf eine Warteliste gesetzt, ähnlich wie auf einem Spotify Playlist.
Manchmal habe ich die nächste Frage bis zum Ende verschoben
und dann wieder wollte ich auf „Frage überspringen“ klicken, wie bei den YouTube Ads.
Im Jahr 2018 wurde ich von einer befreundeten Frau des Opus Dei eingeladen, das Schönstatt-Heiligtum in meiner Stadt zu besuchen. Seitdem ist jede Begegnung mit Schönstatt eine Begegnung mit der Herrin des Lebens: der Gottesmutter. Wusstest du, dass sie alles für dich und mich tut, um den Sinn unseres Lebens zu entdecken und zu erreichen?
Ende 2019, nach einer Frage, die mir im ersten Semester meines Medizinstudiums gestellt wurde, beschloss ich, Gott zu fragen: „Wo brauchst du mich am meisten? In welcher Lebenssituation kann ich am besten auf deinen Ruf zur Liebe, zur Heiligkeit antworten: in der Ehe oder im geweihten Leben?“
Pater Kentenich empfiehlt uns, wenn wir uns an diesem Lebenspunkt befinden, nicht zu lange unsicher zu sein, weil unser Lebensstil und alles, was wir tun werden, von dieser Entscheidung abhängen wird. Manchmal bitten wir Gott um so ein Zeichen, dass wir keine andere Wahl hätten, als zu glauben. Aber um zu sehen, müssen wir zuerst lernen, zuzuhören.
Also beschloss ich zu sehen: durch das Zuhören. Und wo?
In der Heiligen Messe. Die Annäherung an Jesus durch die Sakramente ist sehr wichtig! Das Einzige, was unseren Willen dazu bringen kann, „Ja“ auf seinen Anruf zu antworten, ist die Liebe, und die Liebe wird genährt durch die Gegenwart zwischen dem Liebenden und dem Geliebten, zwischen Jesus und dir.
Man könnte vor der Heiligen Messe in seinem Herzen eine Frage vorbereiten, um die Haltung eines Suchenden einzunehmen und mit aufmerksamen Ohren auf die Antwort hören, z. B.: Jesus, was willst du mir heute sagen über…?
– Denn, woher weiß ein Kind, was sein Vater will? Das Kind fragt ihn.
– Wie können du und ich wissen, was Gott will? Indem wir Ihn fragen. Die Stille wird uns sagen was zu tun ist. Gott ist mein, dein, unser Vater und seine Liebe zu dir ist so groß, dass er dir ständig in einer Sprache spricht, die du klar verstehst. Wenn es darum geht, eine Antwort zu geben, zögert Gott nicht. Er nimmt es sehr ernst und erfüllt, was er dir offenbart, denn für Ihn ist „alles möglich“.
Die Suche erfolgte auch durch den Alltag. Ja, Gott kann uns seinen Willen auch durch Menschen offenbaren! Sowohl durch ihre Worte als auch durch ihre Taten. Unter ihnen suchte ich einen Berufungsbegleiter, mit dem ich die Antworten, die ich innerlich und äußerlich erhielt, „objektiv überdenken“ konnte.
Ein weiteres Mittel der Suche war die Selbsterkenntnis. Dadurch konnte ich die inneren Sehnsüchten unterscheiden und benennen, die in der göttlichen Vorsehung die Antwort auf das Wie, Wann, Wo fanden.
„Aber Andi, warum bei den Marienschwestern,
wenn du diese andere Gemeinschaft auch kennst?“, fragte meine Mutter, als ich meinen Eltern von meiner Berufung erzählte. Im Laufe meines Entscheidungsprozesses zeigte mir Gott, dass das geweihte Leben der Weg ist, auf dem meine tiefen innersten Sehsüchte und die Seinen eins werden; der beste Weg, den er sich ausgedacht hat, um mich zu heiligen und nicht nur glücklich zu machen, sondern glücklicher, als ich es mir wünsche!
Die nächste Frage war: Wo?
Dazu gehörten vier Aspekte:
– Erfahrungen sammeln,
– ins Gespräch mit den Gemeindeleitern kommen,
– im Gebet nachdenken und
– die Entscheidung treffen.
„Gott ruft dich nicht an weit entfernte Orte, sondern dorthin, wo du bist, in dem, was dich umgibt“.
Diese Erfahrung habe ich in drei verschiedenen Ordensgemeinschafen gemacht, die ich im Laufe meines Lebens (22 Jahre) kennen gelernt habe.
Dank der göttlichen Vorsehung hatte ich die Gelegenheit, mit dem Prior der einen Gemeinschaft, mit dem Leiter des Hauses der anderen und mit der Oberin der dritten zu sprechen. Nach jeder Erfahrung und jedem Gespräch habe ich über die Antworten nachgedacht, die ich gehört habe, über die Erfahrungen, die ich gemacht habe, und habe zusammen mit meinem Berufungsbegleiter darüber nachgedacht, was Gott mir offenbart hat:
Deine und meine Berufung kommen aus dem Herzen Gottes und entspringen der Erfahrung brüderlicher Liebe, die zum gegenseitigen Dienst wird. Jesus sagte uns: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr euch untereinander liebt“. Durch die Gnade, die die Gottesmutter für mich erwirkt hat, konnte ich erkennen, dass das Säkularinstitut der Schönstätter Marienschwestern die Gemeinschaft ist, in die mich Jesus ruft, um ein echter Jünger von ihm zu sein. Es ist die Gemeinschaft, in der meine inneren Sehnsüchte und die Seinen in Gleichklang kommen.
Dann kam die Zeit, die Entscheidung zu treffen. Ehrlich gesagt, schien es nicht so einfach zu sein. Ich sah einen Berg von Herausforderungen vor mir: das Medizinstudium abzubrechen, mit meinen Eltern darüber zu sprechen, um Aufnahme in die Gemeinschaft zu bitten, die Pandemie durch COVID … Und dann, auf die Fürsprache der Gottesmutter, kam der Heilige Geist! Mein Berufungsbegleiter half mir zu erkennen, dass ich diesen Schritt auf zwei Arten tun konnte: allein oder in Verbindung mit Jesus und Maria. Wie bei Mario Bros konnte ich den Alleine- oder den im-Koop Spielermodi wählen. Und so beschloss ich Mitte 2020, mein Liebesbündnis zu schließen und
Maria zur Königin meiner Berufung zu krönen.
Die Krönung war der Beginn ihrer Herrschaft und ihrer persönlichen Begleitung als Mutter, als Erzieherin und als Bündnispartnerin.
Wir haben unsere Siege im Alltag errungen.
– Von der Entscheidung, den Prozess der Berufungsfindung zu beginnen, bis hin zum Gespräch mit meinen Eltern darüber.
– Von der Entscheidung, Gott mein Ja zu geben, bis zur Fortsetzung des Medizinstudiums um ein weiteres Semester.
– Von der Bearbeitung des deutschen Visums bis zum Lernen, „nice to meet you“ zu sagen: „Ich freue mich, dich kennenzulernen“.
– Von der Loslösung von meiner Familie (Vater, Mutter und 3 jüngere Brüder) und meinem Land (Mexiko) bis zum Erlernen der Herzenssprache jeder Kandidatin in meinem Kurs.
Wusstest du, dass du der Lieblingsberuf der Gottesmutter bist?
Pater Kentenich erinnert uns daran, und aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass es nichts gibt, was sie uns nicht lehren kann. Es gibt nichts, was wir nicht durch ihre Gnade erreichen können. Ihre Erziehung geht von Tag zu Tag weiter, sie kümmert sich perfekt um alles, was wir ihr anvertrauen. Alles? Ja, alles, genauestens und zur rechten Zeit!
Jesus ruft uns alle, dich und mich. Gott beruft alle Männer und Frauen, ihm nahe zu sein, ihm ganz gehören. Einige werden es auf die eine Art sein, andere auf eine andere. Aber Jesus möchte, dass wir ihm sehr nahe sind. Wärest du nicht gerne 24/7 mit der Person zusammen , die du liebst? Jesus möchte sogar noch mehr mit dir zusammen sein.
Stell dir vor, du müsst dein Team für ein Spiel zusammenstellen. Logischerweise würdest du in deinem Team die „Number One“ haben wollen, den Fähigsten. Normalerweise neigen wir Menschen dazu, den Besten zu wählen. Christus tut das nicht so. Er beruft nicht die Fähigsten, sondern er befähigt die Berufene.
Jesus berief die, die er wollte. Bei den Jüngern berief er zwölf normale Menschen, wie du und ich, voller Gaben und Schwächen. Als er sie auswählte und zu ihnen sagte: „Folge mir nach“, stellte er keine Bedingungen. Er hat nicht zu ihnen gesagt: „Folge mir nach, aber ändere zuerst dein Leben: Petrus, dein Verhalten gefällt mir nicht. Du, Maria Magdalena, geh zuerst und hilf deiner Schwester. Du, Matthäus, hör erst einmal auf, die Leute mit den Steuern zu bestehlen.“ Nein! Jesus hat keine Bedingungen gestellt. Auf dieselbe Weise ruft Jesus uns, dich und mich, und wartet auf unsere Antwort, auf unser Ja!
Jedes Abenteuer hat einen Weg, und jeder Weg führt zu einem Ziel. Unser Abenteuer ist die Heiligkeit, der Weg ist die Liebe und das Ziel ist die ewige Freude. Du wirst nie erfahren, was am Ende des Weges liegt, wenn du ihn nicht gehst. Wage den ersten Schritt! Und sei ruhig. Die Gottesmutter enttäuscht uns nie! Vertraue! Warum? Nun, ganz einfach, weil Gott und die Gottesmutter bereits auf dich vertrauen. Und das tue ich auch!