24.06.2023

„Nimm mein Ja!“ – 05

Kandidatinnen der Schönstätter Marienschwestern
Schönstatt, Deutschland

 

 

        

         

   

 Nina

 

 

Warum habe ich mich für die Marienschwestern entschieden?

Ich finde, dass unser ganzes Leben ein Gespräch mit Gott ist: Er fragt, ich antworte, dann ist Er noch einmal dran, danach ich, usw. So gehen wir zusammen und so weiß ich, was ich antworten soll. Es macht uns frei und so finden wir das innere Glück, mit ihm zu leben.

Als ich Gott mein ‚Ja‘ zum geweihten Leben gegeben habe, kam schon die nächste Frage: Wo? Diese Frage war für mich schwieriger als die erste. Das erste Mal, dass ich nach meiner Berufung fragte, war während meines Studiums. Ich bin in eine andere Stadt gezogen um zu studieren. Zum Glück gab es dort auch Schönstatt und auch ein Heiligtum. In dieser Zeit habe ich in einer Studentenwohnung gelebt, die einer religiösen Gemeinschaft gehört. Ich habe ihre Spiritualität kennengelernt und manche Dinge und Arten waren wie in Schönstatt. Dort habe ich ein Zuhause gefunden, natürlich hatte ich immer schon unsere MTA im Heiligtum und die Schönstatt-Familie/MJF. Aber meine Frage war: warum sind meine Berufungsfragen gekommen als ich diese Gemeinschaft kennengelernt habe und nicht vorher?

Bedeutet es vielleicht, dass ich auf Schönstatt verzichten ‚muss‘, auf mein Zuhause?

Pater Kentenich  hat gesagt, dass wir vor jeder Entscheidung unsere Gedanken ruhig werden lassen und viel beten sollen … Es war schwer, mir mein Leben ohne Schönstatt vorzustellen, aber was ich wollte war, Gottes Willen zu erfüllen. Deshalb habe ich mich innerlich darauf eingestellt, auf Schönstatt zu verzichten, obwohl es schwer für mich war. Aber gleichzeitig kam die Frage: Nina, was, wenn Gott dich bittet, ihm auch dieses „zweite Zuhause“ (diese andere Gemeinschaft) aufzuopfern, weil Er etwas ganz anderes von dir möchte? Bist du bereit seinen Willen zu erfüllen?

Ich hatte schon erlebt, wie Gott sich um uns kümmert, und dass seine Pläne die Besten sind. Noch einmal, vertrauensvoll und in voller Freiheit, habe ich mich innerlich darauf eingestellt, dass Er mich leiten wird. Das alles war nur Innenarbeit, jetzt sollte ich die äußere Arbeit in die Hand nehmen.

Ich habe mit einem Priester gesprochen und er hat mich auf meinem spirituellen Weg begleitet (Gott spricht auch durch Personen). Er hat mir noch ein paar Gemeinschaften gezeigt, ich wollte offen sein und Gott die Möglichkeit geben, mir zu zeigen, wo er mich gedacht hat. Nach einer Zeit hat er mir gesagt: du kennst schon unterschiedliche „Arten“ von Gemeinschaften, unterschiedliche Charismen, ich denke, du kannst jetzt frei und in Ruhe deinen Weg wählen, auf den Gott dich ruft …

Dann war die Frage, wo mein Herz freier ist?

Und die Antwort war nicht nur klar, sondern wirklich geprüft. Ich konnte frei und in Ruhe Schönstatt wählen und sicher sein, dass es Gottes Wille ist.

Also, ich habe gelernt:  Die ersten Schritte vor jeder Entscheidung sind: auf meine Wünsche verzichten (aber natürlich spricht Gott auch durch unsere Wünsche). Mich für Gottes Willen öffnen und ihm entsprechen wollen. Und viel beten. Danach die richtige Entscheidung,

dann ist das Herz in Ruhe und voller Freude.

María Elina, 25 Jahre, Argentinien