Besuch bei unseren Schwestern
in Burundi, Zentralafrika
Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal nach Afrika fliege, aber nun war es dieses Jahr bereits das sechste Mal – immer ungefähr drei Wochen. Zweimal durfte ich an der Einkleidung von einheimischen Schwestern teilnehmen. Ich konnte aufnehmen, wo unsere Schwestern wirken.
Frieden von innen her fördern
In der Stadt Bujumbura gibt es eine Nähschule und das Zentrum „Königin des Friedens“ – wichtige Sozial-Projekte, um den Frieden von innen her zu unterstützen und zu fördern. Von Bujumbura aus fahren die Schwestern fast jedes Wochenende ins Land, um überall die Schönstatt-Bewegung aufzubauen. In Mutumba konnte ich das Spital, die Maternité (Entbindungsstation), das Labor, Dispensaire (Apotheke) und die Schule besuchen. Der Ort ist sehr schön gelegen, mit Blick auf die umliegenden Hügel und den Tanganikasee. Überall kann man in der Regenzeit eine große Vielfalt von Pflanzen, vor allem von Sträuchern mit sehr großen, wunderschönen Blüten finden. Im Muyinga arbeiten die Schwestern unter anderem im Auftrag des Bischofs für die „Natürliche Empfängnis-Regelung“ (NER) und für die Besuche der Pilgernden Mutter in den Häusern.
Viermal reiste ich nach Burundi für Besprechungen, für Besuche der vier „Filialen“, für Gespräche mit den Schwestern und vor allem für interne Schulungs- und Besinnungszeiten: für Schwestern fünf Jahre nach dem „Ewig“, zum 25-jährigen Jubiläum, für die Schwestern, die in der Schönstatt-Bewegung arbeiten, usw.
Lebensfreude und Gelassenheit
Ein schönes Erlebnis ist es jeweils, das Schönstatt-Heiligtum in Afrika vorzufinden. Man fühlt sich sofort daheim! Beeindruckend ist es zu sehen, wie viele Menschen die Gottesmutter dort von morgens bis abends besuchen. Sie haben wirklich eine „tiefe, religiöse Seele“. Ich staune auch jedes Mal, wie viel Schönstattleben überall herrscht. Da ist es normal, dass es mehrere hundert Mädchengruppen gibt! Besonders bemerkenswert ist es, die Lebensfreude und auch eine gewisse Gelassenheit des Volkes mitzubekommen. Sie können unermüdlich tanzen, singen, klatschen, trommeln – einfach SEIN. Dies überrascht, vor allem, wenn man gleichzeitig aufnimmt, wie viele Menschen sehr arm sind, fast nichts haben. Man kann sich die Verhältnisse nicht vorstellen! Oft leben die Leute von der Hand in den Mund, essen nur einmal im Tag – leben einfach nur für heute.
Alles viel einfacher
Irgendwie gewöhnt man sich selber auch sehr rasch daran, dass alles viel einfacher ist, dass die Liederbücher schnell fleckig werden, dass die Zimmerböden aus Zement sind, dass man mit Seife am Waschtrog sein Kleid wäscht, dass man mit kaltem Wasser und einem Zahnglas die Haare wäscht, dass die Waschbecken rote Flecken haben vom Wasser, das nicht immer klar oder gar nicht kommt, dass die einzige Glühbirne im Raum plötzlich ausgeht, dass Eidechsen im Chorraum des Kapellchens rumflitzen, dass die Straßen unheimlich löchrig sind usw.
Aber eben: die Freude, dass es cirka 60 einheimische Marienschwestern in Burundi gibt, überwiegt alles andere. Es ist ein schönes Land, und von den Menschen dort können wir Europäer uns wirklich ergänzen lassen!