01.11.2023

Spaziergang am Allerseelentag

Danke für jede unserer Mitschwestern

 

Der Himmel ist grau – die bunten Blätter fallen. Begleiten Sie mich, wenn ich zum Friedhof unserer Schwestern gehe, um für ihr Leben zu danken, das auch mein Leben mit Segen beschenkt hat.

Sieh hier die Schar der Deinen,
der Kleinen und der Reinen,
wollst gnädig sie dir einen
und neu der Welt erscheinen.

In der Stadt, in der ich aufgewachsen bin, leiteten die Schönstätter Marienschwestern ein Krankenhaus und ein Pflegeheim.
– Zwei meiner verstorbenen Mitschwestern hielten meine jüngeren Brüder kurz nach ihrer Geburt.
– Dann ist da die Schwester, die jeden Mai eine Krönungsfeier organisierte. Als Kinder nahmen meine Geschwister und ich an dieser Prozession teil und trugen unsere Fliederzweige, unsere Blumen für die Königin.
–  Da ist der Grabstein von zwei Schwestern, die dafür sorgten, dass wir bei jedem Besuch des Heiligtums Kekse bekamen: Die Gnade baut auf der Natur auf.

In ihnen magst du leiden,
kannst streiten, Seelen weiden,
durch sie dir neu bereiten
die Auferstehungsfreuden.

Schauen Sie, da ist der Grabstein für meinen Deutschlehrer, der geduldig versuchte, mir deutsche Grammatik beizubringen, bevor ich vier Jahre in Deutschland verbrachte.
– Hier drüben sind die Gräber meiner Mitschwestern, die unseren Vater und Gründer kannten und ihre Geschichten mit uns teilten:
– von den einfachen Anfängen, mit seiner Ermutigung, es zu wagen, ein neues Volk für Schönstatt zu erobern;
– von den Witzen, die über das Erlernen einer neuen Sprache erzählt wurden;
– das Wagnis, neue Schönstattheiligtümer in den Ländern unserer Provinz zu bauen, usw.

Durch sie magst du erbauen
die Stadt aus Himmelsauen,
daß alles voll Vertrauen
zu ihr empor kann schauen.

Hier ist der Grabstein für die Pionier-Schwestern, die ihr Leben für den Aufbau Schönstatts in unserem Land gegeben haben. Es scheint, dass ihre ersten Worte aus dem Flugzeug waren: Wir wollen ein Heiligtum bauen!
– Hier ist die Schwester, die das Geld für das Grundstück und das Exerzitienhaus aufbrachte, auf dem sich heute unser Provinzzentrum befindet.
– Hier drüben sind die Steine der Schwestern, die ihr Leben für den Neuanfang auf den Philippinen gegeben haben.

Bis an der Welten Enden
darfst du hinaus sie senden,
die heut sich dir verpfänden,
dein Reich hier zu vollenden.

Ich habe einmal über die 25 wichtigsten Menschen nachgedacht, die ich in meinem Leben getroffen habe. Ich kam auf 30 Schönstätter Marienschwestern. Einige sind auf diesem Friedhof begraben, andere auf Friedhöfen in Deutschland, die ich im letzten Sommer besuchen durfte.

Danke, Dreimal Wunderbare Mutter, für jede unserer Mitschwestern, wenn wir an diesem Tag und an jedem Tag im November für die ewige Ruhe unserer lieben Verstorbenen beten.

Maria, nimm die Spende
in treue Mutterhände,
daß bis zur Lebenswende
dies Dankeslied nicht ende.
Amen.

Gebet von J. Kentenich, Dankes-Lied, Himmelwärts, 621-625