Unterwegs für die
Pilgernde Mutter von Schönstatt
Sr. M. Margarit Baumeler hat, zusammen mit einer Mitschwester, in der Umgebung von Quarten ca. zwölf Pilgerheiligtumskreise aufgebaut. Dort kann die Pilgernde Mutter von Schönstatt unterwegs sein! Zudem ging sie schon früher an verschiedenen Orten im Wallis von Haus zu Haus, zusammen mit einer Schönstattmutter, und hat die Besuche von Maria im Zeichen des Pilgerheiligtums angeboten. Dadurch konnten vom Schönstatt-Heiligtum in Brig aus ca. 50 Marienbilder ausgesandt werden!
Motivation: Freude an den Begegnungen
Sr. M. Margarit berichtet von ihrem speziellen Apostolat, von dem sie sagt, sie beginne zu „leben“, wenn sie für die Pilgernde Mutter unterwegs zu den Menschen sein kann:
Beim Lesen der Biographie von João Pozzobon, habe ich Feuer gefangen für das Projekt der Pilgernden Mutter von Schönstatt! Da mir aber zuerst noch der Mut fehlte, von Haus zu Haus zu gehen und die Besuche der Pilgernden Mutter anzubieten, versuchte ich vor Jahren in den Ferien zuhause, einen Pilgerheiligtumskreis zu bilden. Alle Familien, die ich fragte, sagten zu! Das gab mir Mut, auch anderswo zu beginnen. Meine Motivation ist auch heute noch die Freude an den Begegnungen mit Menschen, auch die Begegnung mit Andersgläubigen, und die Offenheit, die wir immer wieder erleben dürfen.
Konkret machen wir es so: Wir holen das Pilgerheiligtum im Kapellchen ab und bitten die Gottesmutter, mitzukommen auf den Weg zu den Menschen. Sie soll uns zeigen, zu wem sie auf Besuch gehen möchte. Wir läuten an der Türe, sagen woher wir kommen und wer wir sind. Meist bitten die Leute uns, hereinzukommen, oder wir sprechen unter der Türe oder im Garten miteinander.
Erfreut, überrascht oder verlegen
Durch unseren Besuch, wir sind immer zu zweit unterwegs, werden die Menschen mit dem Glauben, mit der Kirche konfrontiert. Auch unser Schwestern-Kleid ist ein starkes Zeichen. Oft ergeben sich schöne Gespräche. Irgendwie ist es deutlich spürbar, dass die Gottesmutter zu den Menschen gehen will, und das schenkt uns selbst eine tiefe innere Freude und macht dieses Apostolat für uns so sinnvoll.
Die Reaktionen auf unsere Besuche fallen natürlich verschieden aus! In der Regel reagieren die Leute positiv. Viele freuen sich, manche sind etwas überrascht oder verlegen, weil wir unerwartet kommen. Darum ist es beeindruckend, wie viele Menschen uns einladen in ihre Wohnung. Das ist für uns ein Zeichen, dass wir als Schwestern geschätzt werden. Wenn wir in der Umgebung unseres Zentrums Neu-Schönstatt in Quarten unterwegs sind, erleben wir oft, dass man sich an unsere Schwestern von früher erinnert, z. Bsp. an Spitex-Schwestern oder an die Schwestern vom Kindergarten. Da kommen immer sehr positive Reaktionen.
„Endlich kommt jemand von der Kirche!“
Einmal hat uns eine Frau ganz spontan ihr Haus gezeigt, einfach aus Freude, dass Schwestern auf Besuch kamen. Und eine ältere Frau sagte: „Endlich kommt jemand von der Kirche!“ Wir haben sicher eine Stunde miteinander gesprochen. Am Schluss konnte sie sich nicht für den Besuch der Pilgernden Mutter entscheiden. Das war für uns auch ganz in Ordnung, denn es ist ja ein freies Angebot. Wir lassen die Möglichkeit immer ganz offen, das Projekt anzunehmen oder nicht. Manchmal sage ich auch, dass sie mit dem Projekt nichts verlieren können, höchstens etwas gewinnen.
An diesem Apostolat gefällt mir besonders, dass die Menschen dort abgeholt werden, wo sie leben, in ihrem Alltag. Wohl braucht man allgemein mehr Zeit für Gespräche als vor Jahren. Viele Menschen haben das Bedürfnis zu sprechen. Es scheint uns wichtig zu sein, auf diese Situation einzugehen.
Ich habe auf Euch gewartet
Zum Schluss zwei Erlebnisse, die für uns besonders schön und berührend waren: Eine jüngere Familienmutter meinte: „Hoffentlich kommt Maria noch lange!“ Als wir etwas überrascht dreinschauten, erzählte sie, dass bei der Überschwemmung des nahen Baches bei den linken und rechten Nachbarn die Gärten und Keller voller Wasser und Schlamm waren – und bei ihnen alles trocken blieb. Sie schreibe es der Pilgernden Gottesmutter zu, die gerade in diesen Tagen bei ihnen auf Besuch war.
Und eine andere Frau sagte:
„Herzlich willkommen, ich habe auf Euch gewartet.“
Ihre, im gleichen Dorf wohnende Mutter, hatte von unserem Besuch erzählt.“