„Maria, lass uns gleichen deinem Bild!“
Eine herrliche Morgenröte erhebt sich am Morgen des 27. Januar 2024 hinter Berg Sion in Schönstatt und kündet einen strahlenden Tag an. In den Häusern Schönstatts ist schon reges Leben; Vorfreude ist überall zu spüren: Von Nah und Fern sind Angehörige, Freunde und Gäste gekommen, um mit den neun Novizinnen der Schönstätter Marienschwestern ihre Einkleidung zu feiern. Viele fleißige und betende Hände haben seit langem diesen Tag vorbereitet und die Novizinnen auf ihrem Berufungsweg begleitet. Heute begehen die neun jungen Frauen gemeinsam einen ersten Höhepunkt auf ihrem Weg in die Gemeinschaft: Sie empfangen das Kleid der Schönstätter Marienschwestern und verbinden damit die Sehnsucht, die sie mit den Worten aus einem Gebet des Gründers Pater Josef Kentenich in ihrem Festtagsmotto zum Ausdruck bringen:
„Maria, lass uns gleichen deinem Bild!“
Dank und Bitte bei der Vigil
Bereits am Vorabend haben sich die Gäste in der Anbetungskirche auf die heutige Feier eingestimmt. Mit internationaler musikalischer Gestaltung und Gebeten in den Muttersprachen der Novizinnen danken und beten die Anwesenden für die Berufung der neun jungen Frauen aus Paraguay, Argentinien, Indien, Spanien, Mexiko und Polen.
Sehr bewegend war der Moment, als die Familien der Novizinnen eine brennende Kerze für ihre Töchter vor den Altar brachten. In einem Moment der stillen Anbetung einten sich die vielen Sprachen im stillen Lobpreis Gottes, der immer wieder Menschen in seinen besonderen Dienst beruft und das Leben in Fülle verheißt.
ein Video zum Nacherleben hier
Es ist so weit!
Endlich ist es so weit! Um 10.50 Uhr beginnen die Glocken der Anbetungskirche zu läuten und die Festgemeinde wartet gespannt auf die Novizinnen, die vom Noviziatshaus zur Kirche ziehen. Festliche Orgelklänge ertönen und der Chor setzt ein, als die Novizinnen in weißen Brautkleidern die Kirche betreten.
„Am ergreifendsten war für mich, in die Gesichter der Novizinnen zu sehen. Sie haben so von innen her gestrahlt und sahen so glücklich aus! Das war wunderschön!“,
erzählt begeistert eine junge Frau, die zum ersten Mal in Schönstatt ist, und das Leuchten in ihren Augen spricht davon, wie berührend diese Momente für sie waren.
Eine große Schar von Konzelebranten und Ministranten aus den verschiedenen Priestergemeinschaften Schönstatts finden sich mit Dr. Bernd Biberger, dem Generaldirektor der Marienschwestern, am Altar ein. Ein Projektchor von Marienschwestern und jungen Frauen, die für mehrere Monate zur „Schönstatt-Zeit“ am Ursprungsort sind, gestalten die Festmesse musikalisch mit.
Das Festtagsmotto gilt uns allen
In seiner Predigt deutet Dr. Biberger das Motto des Tages als Bitte und Auftrag, der jedem Menschen gilt: Gott stellt uns Maria als erlösten Menschen vor Augen, deren Beziehungen zu Gott und zum nächsten in Harmonie sind. Maria weiß sich von Gott geliebt und kann sich deshalb auf seinen Plan mit ihr einlassen. In diesem Sinne ist sie uns Vorbild und wir dürfen im Liebesbündnis mit ihr tiefer wachsen in der Beziehung zu Gott.
Der Einkleidungsritus beginnt mit einem Lied zum Heiligen Geist.
Es folgt der Moment, in dem Sr. M. Joanna Buckley, Generaloberin der Gemeinschaft, die Namen der neuen Schwestern verliest:
Andrea González Valdez – Schwester M. Rafaela
Catalina Sofia Duggan – Schwester M. Consuelo
Verónica Rina García – Schwester M. Verónica
Małgorzata Renata Andrzejkowicz – Schwester M. Małgorzata
Christy John – Schwester Christy Maria
Margreate Anthony – Schwester M. Margreate
María Belén Gómez Gonzáles – Schwester María Belén
Estrella María Ortellado Almada – Schwester Estrella María
María Elina San Roman – Schwester María Elina
Die Novizinnen knien an der Stufe des Altars und empfangen das Kleid, den Gürtel, den Schleier, die Medaille und eine brennende Kerze als Symbole für ihre Berufung zur Nachfolge Christi als Schönstätter Marienschwester. Sie verlassen die Kirche, um ihr neues Kleid anzulegen.
In dieser Zeit bringen die Provinz- und Regio-Oberinnen und die Delegatin ihren Dank für die einzelnen Novizinnen mit Lilien zum Ausdruck, die sie vor das Bild der Gottesmutter stellen.
Als das feierliche Magnifikat ertönt, erheben sich alle, um die neu eingekleideten Novizinnen zu begrüßen, die strahlend durch den Mittelgang nach vorne ziehen. Nach dem Lied will der Applaus fast kein Ende nehmen.
Aller Dank und alle Freude münden in die Eucharistiefeier ein.
Nach dem Empfang der Kommunion weihen sich die Novizinnen der Gottesmutter und singen ein Lied, das ihre Sehnsucht zum Ausdruck bringt, Maria immer ähnlicher zu werden.
Die Sonne strahlt mit den Novizinnen um die Wette
Unter G. F. Händels österlichem Halleluja verlassen die Gottesdienstbesucher die Kirche und finden sich auf dem Kirchplatz ein, um den neuen Marienschwestern zu gratulieren.
„Die Stimmung ist so wie beim Weltjugendtag – diese Freude,
die vielen Sprachen und die Einheit im Glauben“,
äußert spontan ein Seminarist, der als Ministrant am Altar mitgefeiert hat. Und die Sonne strahlt während des ganzen Tages mit den Novizinnen um die Wette.
Während die Novizinnen mit ihren Festgästen in den verschiedenen Häusern auf Berg Schönstatt zusammenkommen, sind alle anderen Mitfeiernden zum Mittagessen im Tagungszentrum Marienland eingeladen. Die Schwestern haben alle Türen geöffnet, um über 400 Gästen einen Raum der Begegnung und des Austausches über die schönen Momente der Einkleidungsfeier zu eröffnen.
Um 16.00 Uhr treffen sich die Gäste und Familien der Novizinnen im Filmsaal des Pater-Kentenich-Hauses, um mit verschiedenen Darbietungen zu gratulieren und gemeinsam zu feiern. Mit einer Foto-Präsentation erleben wir den bisherigen Weg der neuen Schwestern nach, die in der Zeit ihrer Kandidatur und des Postulates spürbar zu einer schönen, familienhaften Gemeinschaft zusammengewachsen sind.
Ein Tag der Freude und des Dankes
Auch für uns Marienschwestern ist der heutige Tag eine große Freude.
„Ich denke unwillkürlich an meine eigene Einkleidung zurück und bin glücklich und dankbar
für das Geschenk meiner Berufung in unsere Gemeinschaft!“
ist es immer wieder in den Begegnungen mit den Schwestern zu hören.
Der Tag bietet viele Gelegenheiten, miteinander ins Gespräch zu kommen und die gemeinsame Freude zu teilen – über die Grenzen von Sprachen und Nationen hinweg. Wir feiern ein Fest des Glaubens an einen Gott, der die Menschen liebt und einen jeden braucht. Das Strahlen der Novizinnen gibt uns heute ein Ahnen, was es bedeutet, „erlöste Menschen“ zu sein, die sich von Gott in den Dienst nehmen lassen und die Freude des Glaubens weiterschenken – wie Maria.