27.04.2024

KEIN STROM MEHR IN MUTUMBA

Schw. M. Lisette Seitzer
BURUNDI

Ein Erdrutsch macht 2.485 Menschen obdachlos.

Am Freitagnachmittag, 19.4.2024, fing am Hügel südlich von Mutumba die Erde an, sich zu bewegen, und zwar am Kirassa-Fluss entlang, dort wo unsere hydroelektrische Station ist. Die Leute versuchten, eilends ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Als die Dunkelheit einbrach, gab es einen großen Erdrutsch, bei dem ein Kind ums Leben kam und 2.485 Menschen all ihr Hab und Gut verloren. 375 Häuser wurden zerstört und 500 ha bepflanztes Land stürzte in den Abgrund. Auch zwölf neue Häuser vom Kirassa-Projekt (die blauen Dächer auf dem Bild) wurden völlig zerstört.

Die Turbine ist verschüttet und unbrauchbar

Der Hügel auf der Südseite des Kirassa-Flusses glitt nach unten und blockierte den ganzen Kirassa-Fluss. Die Erde des Hügels hat unsere hydraulische Turbine und den ersten Masten der elektrischen Leitung total unter sich begraben, einfach zugedeckt. Dort wo die Turbine stand, ist nun ein Hügel (Pfeil), von der Turbine ist nichts mehr zu sehen. Der Weg zur Turbine ist nicht mehr befahrbar (Bild unten). Später hat der Fluss sich wieder einen anderen Weg gesucht.

Die Turbine hat uns seit 1978 mit Strom versorgt, nicht nur uns Schwestern, sondern die ganze Hügelgemeinschaft, alle Schulen, Gesundheitszentrum, Handwerksatelier, Pfarrei, Familien, Häuser…

Neue Wege zur Stromversorgung werden gesucht

Wir überlegen nun, wie es weiter gehen kann. Seit langem versuchen wir, vom Staat einen Anschluss an das weit abgelegene Elektrizitätswerk in Kabezi zu erhalten. Wir werden neue Eingaben machen. Da das Land jedoch nicht genug Elektrizität hat und wir selbst in Bujumbura immer wieder Stromausfall haben, ist auch das keine sichere Lösung. Wir sind dankbar dafür, dass wir am Tag nach dem Erdrutsch Diesel für das Notstromaggregat erhielten und so wenigstens zeitweise Licht haben und im Gesundheitszentrum die nötigsten Apparate benützen können.

Da Diesel und Benzin im Land schwer zu erhalten und sehr teuer sind, können wir den Strombedarf jedoch nicht auf Dauer mit einem Aggregat abdecken. Wir werden nun uns um Solarzellen bemühen.

Die Bevölkerung in unserer Umgebung ist arm, und viele haben nun alles verloren. Sie suchen vielfältige Hilfe bei uns. Wir müssen vor allem sorgen, dass unser Gesundheitszentrum weiterhin funktionieren kann und den Menschen in ihrer Not zur Hilfe kommt.

Informationen zum Gesundheitszentrum.

Adresse für Direkthilfe:

Missionszentrale der Schönstätter Marienschwestern
Berg Schönstatt 6
56179 Vallendar

Tel.: (0261) 64 04-311
E-Mail: missionszentrale@s-ms.org

Bankverbindung: LIGA Bank eG
IBAN: DE10 7509 0300 0000 058920
BIC: GENODEF1M05