11.05.2024

In memoriam Monsignore Hermann Zimmerer

Schönstätter Marienschwestern, international

 

Monsignore

Hermann Zimmerer

  *  19. Januar 1932

  †   03. Mai 2024

 

Worte unserer Generaloberin, Schw. M. Joanna Buckley,

anlässlich der Beisetzungsfeier für Monsignore Hermann Zimmerer in Vöhringen

am 10. Mai 2024

 

Wir Schönstätter Marienschwestern sind heute gekommen, um Monsignore Zimmerer die Ehre zu geben und ihm zu danken. Von 1988 bis 2010 war er

Generaldirektor unseres Säkularinstituts.

Der damalige Bischof der Diözese Augsburg – Dr. Josef Stimpfle – stellte ihn frei für den Dienst in unserer Gemeinschaft; dafür gilt auch ihm unser Dank.

Als Generaldirektor lebte Monsignore Zimmerer 22 Jahre in Schönstatt, doch war ihm dieser Ort schon lange vorher seine geistliche Heimat geworden. Bereits als Theologiestudent setzte er sich aktiv für die Bewegung ein und schloss sich nach seiner Priesterweihe dem Schönstatt-Priesterbund an. Fest verwurzelt in der Spiritualität Schönstatts half er vielen, ihre Berufung zu erkennen und aus dem Glauben zu leben.

Nach den 30 Jahren in der Pfarrseelsorge wurde sein Radius plötzlich weltweit. Marienschwestern in allen fünf Erdteilen gehörten zu seinem Verantwortungsbereich und gleichzeitig trug er durch sein Amt in unserer Gemeinschaft auch Mitverantwortung für das internationale Schönstattwerk.

In unzähligen Vorträgen und Predigten, Exerzitienkursen und Konferenzen inspirierte er uns. Es schien, als ob es ihm von innen her Freude machte, eine Predigt vorzubereiten. Oft gliederte er seine Ansprachen in drei Punkte. Und es gelang ihm, auf irgendeine Weise auch immer den Blick auf Maria zu lenken, als lebendigen Anschauungsunterricht für seine Ausführungen. Er war überzeugt, dass das Liebesbündnis mit Maria in den Herausforderungen des Lebens Halt gibt. Dabei war zu spüren, dass er selbst daraus lebte. Wie oft sahen wir ihn im Schönstattheiligtum im Gebet, im Hören auf Maria und im Gespräch mit ihr. Mit seiner glühenden Marienliebe hat Monsignore Zimmerer unsere Gemeinschaft sehr bereichert.

Wir sind dankbar für seine wertvolle Inspiration und die klare Orientierung, die er innerhalb unseres Institutes und darüber hinaus gegeben hat. Man konnte ihm kaum einen Buchtitel nennen, den er nicht schon gehört oder gelesen hatte. Vor allem aber schöpfte er aus dem spirituellen Reichtum unseres Gründers, Pater Josef Kentenich. Die Auseinandersetzung mit dem Charisma des Gründers war für Monsignore Zimmerer Motivation und Dauerthema. Gerne suchte er den Kontakt mit denen, die als Weggefährten mit unserem Gründer unterwegs waren, und gleichzeitig war er selbst in der Gefolgschaft des Gründers ein gesuchter und geschätzter Ratgeber.

Unermüdlich machte er sich als Generaldirektor auf den Weg, unsere Provinzen in allen Erdteilen zu besuchen und auch in persönlichen Gesprächen Orientierung zu geben. Dabei war er auffallend „zeitgeistresistent“, wie ein Redner anlässlich des goldenen Priesterjubiläums von Monsignore Zimmerer bemerkte. Sein grundsätzliches Denken half in der Leitung des Institutes, entsprechende Prioritäten zu setzen.

Mit großer Kompetenz begleitete er unser Säkularinstitut in einer nicht leichten und entscheidenden Zeit auf dem Weg zur endgültigen Anerkennung durch die Kirche, die uns 1994 erteilt wurde.

Zusammen mit der Generaloberin hat er unsere Gemeinschaft gegenüber kirchlichen Autoritäten vertreten. Das tat er mit der ihm eigenen Schlichtheit. Mehrmals konzelebrierte er mit dem Hl. Vater Johannes Paul II. Es machte ihm auch keine Schwierigkeiten, sich in einem internationalen Kreis mit Priestern auf Latein zu unterhalten. Monsignore Zimmerer fand für alle den richtigen Ton: Bischöfen und Kardinälen und einfachen Leuten begegnete er mit der gleichen Ehrfurcht und dem ihm eigenen Humor.

Wen er einmal aufgenommen hatte, für den betete er auch. Er war zwar über 400 Kilometer von seiner Heimatdiözese entfernt, doch blieb er innerlich auch mit den Menschen seiner früheren Pfarrei und Diözese verbunden. Sie hatten einen festen und bleibenden Platz in seinem Herzen und wichtige Gedenktage vergaß er nicht.

Wir können von ihm sagen: Er verzettelte sich nicht in Nebensächlichkeiten und doch waren ihm Kleinigkeiten wichtig, wenn es um die Ziele Schönstatts ging. Sein Interesse galt den Menschen und es galt Schönstatt. Die Gottesmutter hat von Schönstatt aus eine Aufgabe für die Kirche von heute, davon war er fest überzeugt. Für diese Sendung Marias wird er sich weiterhin einsetzen.

Wir danken Ihnen, lieber Monsignore Zimmerer, für alles, was Sie für uns getan haben und gewesen sind und sein werden. Ihr Heimgang zu Beginn des Maimonats und am Herz-Jesu-Freitag ist ein Siegel auf Ihr Leben. Auch von Ihnen gilt, was unser Gründer aus dem Konzentrationslager Dachau in einem Gebet formulierte:

Gottes Segen werd zuteil und bring allen Glück und Heil,

die sich Schönstatt ganz geweiht, hier und in der Ewigkeit. Amen.

 

Schönstatt, 10. Mai  2024

Für das Säkularinstitut der Schönstätter Marienschwestern:   
Schwester M. Joanna Buckley, Generaloberin

Fotos: Archiv