Der Freitagabend, 19.4.2024, bleibt ein unvergesslicher Tag in der Geschichte unseres Gesundheitszentrums und unserer Gemeinschaft. Eine Naturkatastrophe hat uns ganz unerwartet getroffen.
Ein Erdrutsch zerstört die Turbinenanlage
Es war um 20:45 Uhr, als wir plötzlich einen starken, eigenartigen Lärm hörten. Ein ganzer uns gegenüberliegender Hügel rutschte ab und bedeckte den Kirasafluss samt unserer Turbinenanlage, die seit 1978 Strom für den ganzen Hügel Mutumba lieferte. Verschiedene Einrichtungen erhielten von dieser Turbine Strom: Die Entbindungsstation, das Gesundheitszentrum, die Schwesternhäuser, die ganze Pfarrei mit Pfarrhaus, Kirche, Pfarrsaal, die vier Volks- und Sekundarschulen, die Höhere Handelsschule und die Katechistenschule. Durch diesen Strom konnte die Bevölkerung in der Umgebung ihr Leben organisieren und sich eine Verdienstmöglichkeit sichern durch kleine Nähateliers, Friseurstuben, Schreinerei, Bäckerei, Verkaufsläden, Getränkeverkauf etc.
127 Familien haben alles verloren
Durch diesen Erdrutsch haben 127 Familien alles verloren: Haus und Hof, Felder, Plantagen, Ziegen, Kühe, Kleinvieh … Wie durch ein Wunder konnten sich die Leute retten, nur ein 10 jähriges Kind verlor sein Leben. Zurzeit sind alle diese Menschen in einer Schule hier in der Nähe ganz notdürftig untergebracht. Sie sind auf hochherzige Menschen angewiesen, die ihnen Nahrung, Kleidung und alles Notwendige zum Überleben bringen. Auch wir konnten ihnen dank vieler Spenden Nahrungsmittel bringen.
Diesel für die Notstromaggregate ist teuer
Auf unserem Mutumbahügel hat der Strommangel das Leben gelähmt. Im Gesundheitszentrum und in der Entbindungsstation können die Kühlschränke für die Medikamente, der Apparat für die Echographie, die verschiedenen Apparate im Labor und für die Sterilisation der Materialien, aber auch die Computer und Drucker für die Administration nicht ohne Strom funktionieren.
Zwei Notstromaggregate helfen uns in der Not. Sie müssen täglich sieben Stunden lang Strom erzeugen, damit das Leben in etwa weiter geht, was jedoch sehr teuer ist.
Ein Notstromaggregat braucht 9 Liter Diesel in der Stunde, zwei Notstromaggregate brauchen 18 Liter, also 126 Liter Diesel pro Tag.
1 Liter Diesel kostet zurzeit 3.925 Burundifranken, das sind 1,2 Euro. Pro Tag sind das 159 Euro, pro Woche 1.112 Euro und pro Monat 4.446 Euro. Für unsere Verhältnisse ist das viel.
Der Notstrom sichert die Behandlung der Kranken
Wir danken Ihnen für alle Hilfe! Jeder Beitrag für Diesel für das Notstromaggregat ist ein Beitrag zur Behandlung der Kranken im Gesundheitszentrum und in der Entbindungsstation. Zurzeit ist unser Gesundheitszentrum übervoll. Viele Menschen, die bei dem Erdrutsch alles verloren haben, sind anfällig für Krankheiten, weil sie nicht gut untergebracht sind. Sie kommen ohne jegliche finanzielle Mittel zu uns, und wir helfen ihnen, wo wir können.
Webseite: Missionszentrale Marienschwestern-Wir helfen, weil wir glauben. (missionszentrale-s-ms.org)