20.07.2024

Ein Leben für die Armen und Kranken in Burundi

Katrin Wetzig (Sarganserländer Zeitung)
Schweiz

Im Zentrum Neu-Schönstatt in Quarten, Schweiz, ist in feierlichem Rahmen der Prix-Fags (Preis der Frauen-Arbeitsgemeinschaft Sarganserland) verliehen worden. Mit diesem Preis ist das Lebenswerk der Schönstätter Marienschwester M. Emmanuela Ghioldi gewürdigt worden.

Im Beisein von namhaften Persönlichkeiten aus Kirche und Politik, darunter auch ein Regierungsrat, konnte nach dreijähriger Pause endlich der mit 4000 Franken dotierte Prix-Fags feierlich übergeben werden. Dieser Preis würdigt alle zwei Jahre das herausragende Engagement einer Persönlichkeit aus dem Sarganserland zugunsten der Allgemeinheit. Die dreijährige Pause war dem Umstand geschuldet, dass Schwester M. Emmanuela Ghioldi nur selten für einen Besuch in die Schweiz reist.

Zielstrebig in die Missionsarbeit

Feinfühlig, festlich und zugleich heiter umrahmte das sechsköpfige „Ensemble am See“ die Veranstaltung. Im Auftrag der Gemeinde Quarten gratulierte der Gemeindepräsident und stellte auf humorvolle Art den Gästen die Gemeinde vor. Ins Zentrum stellte er jedoch das Engagement von Schwester M. Emmanuela. Die Übergabe des Prix-Fags bezeichnete er in diesem Zusammenhang als „Ehrung mit Strahlkraft weit über das Sarganserland hinaus“.

Während Elvira Ghioldi Thüring, die ältere Schwester der Geehrten, als Laudatorin mit Fotos aus dem Familienalbum an den familiären Werdegang ihrer jüngsten Schwester erinnerte, würdigte Sr. Renata-Maria Becchio ihren Werdegang als Schönstätter Marienschwester. Mit der Einkleidung 1984 wurde Elisabeth Ghioldi zu Schwester Maria Emmanuela Ghioldi. Die ausgebildete Krankenschwester arbeitete unter anderem in der Altenpflege in Weesen, als Gemeinde-Krankenschwester in Quarten und auch mit Sehbehinderten. So verfolgte sie von Anfang an zielstrebig ihren Wunsch, in der Missionsarbeit für die Armen und Kranken da zu sein.

Beeindruckende Fakten

Mit Fotos und Fakten aus ihrer zweiten Heimat in Burundi (Zentralafrika) präsentierte die Preisträgerin selbst lebhaft ihre Arbeit im Gesundheitszentrum in Mutumba. Seit 1996 lebt und arbeitet sie dort. Dabei wurde deutlich, wie wichtig ihr diese Arbeit ist und mit welchen Problemen man dort konfrontiert ist. Freude über die Erfolge, aber auch Anteilnahme am Leid der Betroffenen schimmerten deutlich durch. Ein Teil des Preisgeldes werde dazu verwendet, die durch einen Erdrutsch verschüttete Stromversorgung zu ersetzen. Mit sichtlicher Freude berichtete Sr.  M. Emmanuela davon, dass eine Hilfsorganisation dem Gesundheitszentrum Sonnenkollektoren versprochen habe.

Ein Sonnenhaus

Als spezielles Kunstwerk überreichte man der Preisträgerin ein kleines, getöpfertes Haus mit den wärmenden Strahlen der Sonne. Dieses Haus stehe symbolisch für die Hilfe und Sicherheit, welche die Preisträgerin, und besonders das Gesundheitszentrum in Mutumba biete, erklärte die Künstlerin. Die aufgemalten Blumen und Kratzspuren symbolisieren dabei das sichtbare Wachstum und die Verletzlichkeit des Lebens. Das Dach dieses Hauses ist abnehmbar, damit es als besonderes Behältnis genutzt werden kann. Natürlich gab es anschließend anlässlich des feinen Apéros aus der Küche des Zentrums genügend Raum für persönliche Begegnungen mit der Preisträgerin.

Fotos: Miriam Jacobi / Sr. M. Lisette Seitzer