Jugendwallfahrt zum Jahresbeginn 2025
Die beiden katholischen Jugendgruppen aus Temeswar – ungarischsprechend und rumänischsprechend – noch begeistert von der letztjährigen Schönstattfahrt über Silvester, erfüllten sich den großen Wunsch, dieses neue Jahr bei einem Schönstattheiligtum zu beginnen. Dank großzügiger Spenden aus Deutschland und ihrem eigenen, hart ersparten Beitrag, fuhren 36 Jugendliche mit Schwester Erika-Maria Bukovics, der Jugendreferentin der Diözese, und Schwester M. Andreea Deac vom 2. bis 5. Januar nach Wien zu unserem Schönstattzentrum auf dem Kahlenberg.
Dass der Himmel die Organisation selbst in die Hand nahm, wurde schon kurz vor der Abfahrt deutlich, als der Priester, der die Gruppe begleiten wollte, wegen Krankheit absagen musste. Umso mehr freute sich im Laufe des Aufenthaltes der neue Salvatorianer-Provinzial Pater Martin Gál, der im letzten Jahr von Temeswar nach Wien versetzt wurde und alle Jugendlichen gut kennt, dass er die heilige Messe mit ihnen feiern durfte. Unterwegs kam außerdem die Nachricht, dass die angefragte Wiener Stadtführerin ebenso absagen musste. Dies förderte die Kreativität der Jugendlichen, von denen sich einige auf die Erklärung einzelner Sehenswürdigkeiten in Wien, wie die Augustinerkirche, die Hofburg, die Nationalbibliothek und die Staatsoper erfolgreich vorbereiteten und ihr Wissen am Samstag nach der gemeinsamen heiligen Messe im Stephansdom den anderen vermittelten.
Die Stadt Wien war für alle ein schönes Erlebnis, doch geben die Echos wider:
Für alle war das tiefste und eigentliche Erlebnis die Begegnung mit Schönstatt und dem Heiligtum.
Bericht der Jugend aus Temeswar:
„Mit Maria schauen wir auf die Seelen mit Augen, die Hoffnung ausstrahlen.”
Auf Anregung des Heiligen Vaters, Papst Franziskus, hin haben die beiden Gruppen von Studenten und jungen Erwachsenen der Diözese Temeswar, Jubilate und Tekmek, zusammen JubiTek, beschlossen, Pilger der Hoffnung zu sein. Am Ende der ersten Woche des neuen Jahres, dem Jubiläumsjahr der Hoffnung, machten wir eine besondere Pilgerreise zum Schönstattzentrum Kahlenberg in Wien. Es gibt nichts Schöneres, als das neue Jahr unter dem liebevollen Blick Gottes und der Gottesmutter Maria an solch einem Gnadenort zu beginnen. Das Zentrum Kahlenberg ist ein wunderschöner und friedlicher Ort, und das hat viele von uns beeindruckt. Ein junger Mann, der an der Wallfahrt teilgenommen hat, bekennt:
„Das erste, was mir in der Kapelle am Kahlenberg auffiel, war das Gefühl, zu Hause zu sein, denn jede Schönstatt-Kapelle hat den gleichen Aufbau. Außerdem war der Himmel nach der nächtlichen Anbetungszeit wunderschön, sternenklar, was die enge Beziehung zur Gottesmutter noch mehr betonte und mich ihr und ihrem Sohn Jesus näher brachte.“
Das Heiligtum ist der Mittelpunkt der Schönstatt-Bewegung, und viele von uns haben auf jedes Detail an diesem Ort geachtet, sei es die originelle Krippe mit zwei Ebenen, oder das Buch der Hausheiligtümer. Obwohl wir zwei verschiedenen Jugendgruppen zugehören, fühlten wir uns hier wie eine große Familie unter Gottes wachsamem Auge.
„Als ganze Gruppe haben wir die Freude erlebt, mit der uns die Schwestern im Zentrum am Kahlenberg empfangen haben. Die eucharistische Anbetung, die von Pater Martin Gál zelebrierte hl. Messe, die Kennenlernspiele und die von den Mitgliedern der Tekmek-Gruppe vorgestellten Gemeinschaftstänze haben uns geistig und seelisch aufgeladen“, bekennt ein anderer junger Mann.
Wir haben diese schönen Tage nicht nur als Familie erlebt, sondern waren auch froh, dass in unserer Gruppe ein junges Ehepaar dabei war, das ihre Erfahrungen auf diese Weise teilte:
„Es war eine geistig-geistlich wohltuende Zeit des Gebets und der Gemeinschaft miteinander. Die Geschichte des Ehepaares, das es geschafft hat, Schönstatt in ihrem Heimatland Ungarn aufzubauen, hat uns tief beeindruckt und inspiriert, und das Liebesbündnis, das die vier Jugendlichen mit der Gottesmutter geschlossen haben, hat uns auch an unser Liebesbündnis als Eheleute erinnert.“
Diese Wallfahrt war mehr als besonders, denn, wie oben erwähnt, vier junge Menschen aus unseren Reihen haben das Liebesbündnis geschlossen, ein Akt mit so viel Wirkung und Hoffnung für sie. Das Liebesbündnis ist die Krönung unserer Beziehung zur Gottesmutter. Es bedeutet, dass wir alles, was wir sind und haben, in ihre Hände legen, damit wir von ihr und mit ihr lernen, so zu wachsen, wie es Gott gefällt. Eine junge Frau erzählt:
„Der Wunsch, das Liebesbündnis zu schließen, war eine Entscheidung der Seele. Die Gottesmutter war immer in meinem Leben präsent. Durch sie habe ich gelernt zu lieben, zu verzeihen, aber vor allem aus tiefstem Herzen ‚Ja’ zum göttlichen Plan zu sagen, in jeder Situation. Der Moment des Liebesbündnisses ist ein bedeutender Tag für mein gegenwärtiges und zukünftiges spirituelles Leben. Während der Feier musste ich zwei Sätze sagen: ‚Gib uns deine Augen, damit wir das Gute und Schöne in unserem Leben und in der Welt sehen’ und ‚Gib uns deine Füße, damit wir den Weg gehen, auf dem du uns führen willst’. Die Gottesmutter kennt mich am besten, und sie wusste, dass ich diese Aussagen, die ich in der Liebesbündnisfeier lesen werde, mit der Zeit und mit ihrer Hilfe in einen Lebensstil verwandeln werde. Wir hatten einen Moment der Stille, in dem jeder von uns ein persönliches Gebet vorbereitete. Es schneite an diesem Sonntag auf dem Kahlenberg. Im Heiligtum war es still, obwohl die ganze Gruppe anwesend war. Rundherum war nur das Pfeifen des Windes zu hören, und als wir das Gebet beendeten und die Augen öffneten, spürte ich, dass die Gottesmutter bei uns ist, uns liebt und sich freut, dass wir uns ihr anvertraut haben. Unter dem winterlichen, klaren Himmel bedeutet das Datum 05.01.2025 für mich ein Neubeginn von Hoffnung, Liebe, Mut und Frieden. “
Die vier jungen Erwachsenen, die sich zu diesem Schritt entschlossen haben, haben an mehreren Vorbereitungstreffen teilgenommen, wobei jeder von ihnen durch etwas Bestimmtes inspiriert wurde. Ein junger Mann sagt:
„Diese Vorbereitung hat mehr in mein Leben gebracht, als ich erwartet hatte. Ehrlich gesagt, dachte ich am Anfang, dass es wie an der Universität sein würde, dass der Dozent redet und wir zuhören müssen. Es war sehr interessant, dass es in der Vorbereitung des Liebesbündnisses nicht so war. Wir mussten nicht zuhören, wir wollten zuhören, und das ist ein großer Unterschied. Ich glaube, der Wunsch, mehr zu lernen und besser vorbereitet zu sein, kam daher, dass ich mich so würdig wie möglich fühlen wollte, diesen Schritt zu tun. Ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf der Schulung. Es war interaktiv und mit einer kraftvollen Botschaft, die mich tief in meiner Seele berührt hat.”
In dieser Vorbereitung haben die vier Weihekandidaten gelernt, dass der Bündnisschluss nicht nur sie, sondern auch viele andere Christen betrifft. So bezeugt eine andere junge Frau aus dieser Vorbereitungsgruppe:
„Die Vorbereitung auf das Liebesbündnis hat mich dazu aufgerufen, mich in Liebe, Treue und Vertrauen an die Gottesmutter zu binden und meine geistliche Bindung an sie zu stärken. Dieses Bündnis drängte mich, im Einklang mit den Idealen der Bewegung zu leben und die Liebe der Gottesmutter zu verbreiten. Die Schulung, die ich erhielt, half mir zu verstehen und zu lernen, wie ich diese Werte jeden Tag leben kann. Ich lernte auch das Gnadenkapital kennen, einen geistlichen ‚Fonds‘, zu dem jedes Mitglied durch gute Taten, Selbsterziehung und Gebete beiträgt, um die gemeinsame Mission zu unterstützen und der ganzen Gemeinschaft Gnaden zu erwirken.“
Und es waren nicht nur die vier, die einen besonderen Moment bei dieser schönen Wallfahrt hatten, ein junger Mann, der bei der Feier des Liebesbündnisses dabei war, fasst in Worte:
„Ich habe in den vier, die das Liebesbündnis geschlossen haben, eine aufrichtige Freude gesehen, jeden Tag mit der Gottesmutter leben zu wollen. So war es für uns alle tief und ergreifend, beim Bündnisschluss dabei zu sein, und die Bedeutung des Augenblicks lag nicht nur an dem Ort, an dem wir waren, sondern auch an der feierlichen Atmosphäre des Augenblicks.“
„Diese Pilgerfahrt wird immer in unseren Herzen bleiben. Wir danken der Gottesmutter, dass sie uns an diesen schönen und besonderen Ort gerufen hat, und wir danken den Marienschwestern, die uns begleitet und uns die Möglichkeit zu dieser Wallfahrt gegeben haben.