Wir sagen Euch an den lieben Advent.
Sehet die erste Kerze brennt.
Wir sagen Euch an eine heilige Zeit.
Machet dem Herrn die Wege bereit.
Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr.
Schon ist nahe der Herr.
„Wie oft müssen wir noch schlafen, bis wir das erste Türchen vom Adventskalender öffnen können?“, so hört man die Kinder bei uns im Kindergarten fast täglich fragen.
Schwester Susanna-Maria, Erzieherin im Kindergarten in Biberach, ganz im Süden Deutschlands, freut sich mit den Kindern über die schöne Zeit des Advents. Sie erzählt:
Mit dem 1. Dezember, eigentlich schon mit dem Martinsfest am 11. November und seinen Vorbereitungen, beginnt bei uns im Kindergarten jedes Jahr eine ganz besondere und schöne Zeit. Mit den Kindern bereiten wir uns auf das Kommen des Christkindes vor.
Für alles Helfen, für jedes gute Wort, ein von Herzen kommendes Dankeschön oder Entschuldigung dürfen die Kinder in der Adventszeit einen Strohhalm in die Krippe legen, in die dann das Jesuskind an Weihnachten gelegt wird. Da heißt es, sich anstrengen – denn in die Futterkrippe passen viele Strohhalme! Am Anfang der Adventszeit geht das noch etwas zaghaft, aber mit der Zeit sind die Kinder sehr erfinderisch … Überall bieten sie ihre Hilfe an, man hört auch kaum noch ein böses Wort. Wir freuen uns jedes Jahr erneut auf diese Zeit, wenngleich in diesen Wochen auch viel Arbeit anfällt.
Heute haben wir begonnen, unsere Fenster zu dekorieren. Und in den nächsten Tagen hören wir vom Leben des heiligen Nikolaus, der viele Menschen beschenkt hat. Sicher wird er uns auch in diesem Jahr wieder reich beschenken! Die Kinder sind schon sehr gespannt darauf …
Schwester M. Monike, Leiterin des Kindergartens in Ergenzingen, ergänzt:
Wir werden mit den Kindern bei der St. Nikolausfeier dem Heiligen Mann in der Natur draußen begegnen, für ihn Lieder singen, spielen, Gedichte im Klatschrhythmus sagen und uns mit einer Legende aus seinem Leben beschäftigen. Jedes Kind bekommt dann eine Tüte mit Nüssen, einen Schokoladen-Nikolaus – ganz würdig im Bischofgewand mit Mitra. Es ist unserem Team sehr wichtig zu vermitteln – auch wenn wir Illusionen zerstören – dass es keinen Weihnachtsmann gibt!
Und wie ist das bei uns in der Schwesternfamilie?
Jedes Land hat seine Adventsbräuche, doch einige Bräuche des Ursprungslandes haben unsere Missionarinnen der ersten Stunde mitgenommen in die neue Heimat. Eine chilenische Schwester, die Advent und Weihnachten in Schönstatt erlebt, ist begeistert und gesteht, dass sie jetzt erst richtig die deutschen Advents- und Weihnachtslieder, die Bräuche mit Kerzenschein und Adventskranz verstehen kann. In Chile ist Weihnachten im Sommer, man geht bei der Hitze ins Schwimmbad, und doch hört man in den Geschäften mit schneebedeckten Krippenlandschaften das Lied: Leise rieselt der Schnee.
Die Adventszeit weckt viel Freude und stärkt das Familienleben, z.B. beim gemeinsamen Plätzchenbacken. Hier kann Jung und Alt mitmachen.
Ein schöner Brauch ist es, sich als „Adventslichtchen“ auf dem Weg zum Wunder der Heiligen Nacht heimlich zu begleiten. Auf vielen Filialen und in Kursen ziehen die Schwestern gegenseitig ihre Namen, legen kleine Gaben vor die Türen der Betreffenden, beten besonders für sie und beschenken sich an Weihnachten. Das ist recht spannend und schenkt ein frohes geschwisterliches Mit- und Füreinander.
Natürlich gibt es überall ein emsiges Vorbereiten, Briefe schreiben, Geschenke einpacken. Vor allem gilt es, die Anliegen der Menschen, mit denen wir arbeiten, mit denen wir verbunden sind und all die Vielen, die an vielen Orten der Welt in Not leben und nicht in Frieden und im Glauben der Feier der Geburt unseres Erlösers entgegen gehen, in unser Gebet zu nehmen. In unsere Heiligtümer tragen wir die Anliegen der Kirche, die Bitte um Glauben in den Herzen und um den Frieden in der Welt. Jede schenkt gern vermehrt ihre Beiträge ins Gnadenkapital, damit Christus auch heute neu geboren wird.