Die Muttergottes zieht viele Menschen ins Schönstattheiligtum in Atibaia / São Paulo, dem Provinzzentrum der Marienschwestern. Das Pastoralteam des Heiligtums dient mit großer Freude den rund 200 Tausend Pilgern, die jedes Jahr von verschiedenen Orten Brasiliens anreisen. Einige brauchen nur wenige Stunden, andere reisen mehr als 24 Stunden, um mindestens einmal im Leben im Heiligtum sein zu können. Sie kommen als Familie und in kleinen oder großen Gruppen: Biker, Reiter, Senioren, Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Samstags und sonntags finden große Wallfahrten statt, die von den Pfarrgemeinden und Diözesen organisiert werden und oft kommen an einem Tag mehr als fünftausend Menschen. Hier machen die Pilger eine „Taborerfahrung“ und viele sagen, dass es für sie wichtig ist, mindestens einmal im Jahr zum Haus der Mutter kommen zu können.
Ein Tag im „Haus der Mutter und Königin“
Das diesjährige Programm: Um 9:30 Uhr ist der Empfang der Wallfahrer beim großen Kreuz, am Anfang des Weges, der zum Heiligtum führt. Singend, meditierend und betend pilgern sie von dort aus zur Statue des Gründers, Pater Josef Kentenich, um mehr über ihn zu erfahren und um auf seine Fürsprache besondere Gnaden zu erbitten. In diesem Jubiläumsjahr Pater Kentenichs (am 15. September 2018 wurde der 50. Todestag P. Kentenichs gefeiert) können die Pilger durch das Projekt „Spuren eines Charismas“ – eine Ausstellung auf großen Schautafeln ntlang des Weges, der zum Heiligtum führt – mehr über das Leben des Gründers erfahren.
Unter Glockengeläut werden die Pilger von der Muttergottes in ihrem Heiligtum empfangen. Hier, bei ihr, können sie beten, ihre Bitten und ihren Dank zum Ausdruck bringen. Dann werden sie ins Pilgerzelt geführt, wo eine thematische Katechese gehalten wird, mit anschließender Anbetung und eucharistischem Segen. Nach der Mittagspause sind alle zu einem gemeinsamen Mariengebet eingeladen. Mit der hl. Messe um 15.00 Uhr findet der Tag seinen Abschluss.
Sie empfängt die Großen und die Kleinen
Es ist wunderschön, den Glauben, die Freude und die Zuneigung der Bischöfe und Priester zu sehen, die ihre Diözesan- und Pfarrgemeinden auf der Wallfahrt zum Heiligtum begleiten. Es gibt einige, die den ganzen Tag hier mit den ihnen Anvertrauten verbringen, andere kommen nachmittags, je nach ihren Möglichkeiten. Ein Beispiel ist Bischof Milton Kenan Júnior aus der Diözese Barretos / São Paulo, der immer ins Heiligtum kommt, um neue Kraft zu schöpfen, zu beten und auszuruhen. Er bezeugt, dass er hier der Gottesmutter und Pater Kentenich begegnet, der für ihn ein Beispiel des „Lichtes ist, das nie erlischt, ein Licht, das lebendig bleibt und seine Quelle im Liebesbündnis mit der Gottesmutter hat“.
Eine Familie hat das Heiligtum ausgesucht, um den achtzigsten Geburtstag von Mariana Eleodoro aus der Stadt Itatiba / São Paulo zu feiern. „Meine Mutter hatte den Wunsch, dieses Heiligtum kennenzulernen. Wir sind begeistert und freuen uns, diesen besonderen Tag an diesem Gnadenort verbringen zu können“, sagte die Tochter, Ana Paula Eleodoro Alves. Somit wird die Wallfahrt auch zum Anlass zu Familienfeiern, man feiert das Leben und betet für diejenigen, die bereits von uns gegangen sind.
Werkzeug sein: Künden und Lernen
Für mich ist es eine große Freude, für die Pilger sorgen zu dürfen und sie zum Heiligtum unserer Mutter zu führen. Es ist ein Geschenk, dass ich ihr Werkzeug sein darf, damit alle, die hierher kommen, die Geschichte, die Spiritualität und das Schönstattgeheimnis besser kennenlernen können. Ich kann auch sagen, dass der Besuch der Pilger für mich immer eine Schule des Glaubens, der Liebe, des Mutes und des Vertrauens ist. Oft sind es gerade die einfachen und schlichten Menschen, von denen ich am meisten lerne, um im Glauben zu wachsen. Es ist bewegend zu sehen, wie viel Glaube und Liebe die Menschen der Gottesmutter im Heiligtum bekunden.
Ich danke unserer Mutter und Königin, dass sie mich als Marienschwester nach Schönstatt berufen hat und mir diese Erfahrung ermöglicht. So kann ich auch in Zukunft ihre Botschaft weiter künden.