31.01.2019

Hineingezogen in ein faszinierendes Leben

Schw. Antje-Maria Wunderwald

Autorenlesung im Pater-Kentenich-Haus, Berg Schönstatt

„Ich kenne unseren Gründer nun schon über vierzig Jahre, aber die Erforschung seines Lebens für dieses Buch hat mich seine ganze Größe noch mehr erahnen lassen.“

Mit diesen Worten fasst Schw. Dr. M. Doria Schlickmann zusammen, was ihr beim Schreiben des Buches

„Josef Kentenich – ein Leben am Rande des Vulkans“

neu aufgegangen und wichtig geworden ist.

Hineingezogen ins Geschehen

Einen interessanten Abend zu einem spannenden Buch erleben die Zuhörer, die am 26. Januar 2019 ins Pater-Kentenich-Haus gekommen sind. Beschwingte und bewegende Musikstücke mit Klavier und Querflöte, dargeboten von Schw. M. Tabea Platzer und Schw. Johanna-Maria Helmich, umrahmen das Programm.

„Was hat unser Interesse geweckt?“ mit dieser Frage begrüßt Schw. Dr. M. Lisianne Braunbeck das Publikum: „Denn – ja, interessant ist das Buch in der Tat, und zwar sogar in der ursprünglichen Bedeutung des Wortes: inter-esse. Das heißt ja so viel wie ‚dazwischen sein‘, ‚dabei sein‘, ‚teilnehmen‘ … Und wer diese erzählende Biografie liest, fühlt sich ins Geschehen hineingezogen, lebt die Höhen und Tiefen dieses dramatischen und faszinierenden Lebens von P. Josef Kentenich mit.“

In einem aufschlussreichen Gespräch zwischen der Moderatorin Theresia Strunk und Schw. M. Doria erfahren die Zuhörer Details zum Anliegen des Buches, zum Schreibprozess und Genre sowie zu den Reaktionen und der Bedeutung für heute.

In der Werkstatt des Heiligen Geistes

Schw. M. Doria sah sich beim Schreiben vor eine doppelte Aufgabe gestellt: Es ging zunächst um die authentische Forschung eines umfangreichen, anspruchs- und gehaltvollen Lebens mit ungezählten Facetten. Der Stoff sollte in ein neues Genre gefasst werden, das mühelos zu lesen ist, jedoch auch religiöses Wissen einbezieht, eine erzählende Biografie. Schw. M. Doria nennt das Schreiben eines solches Buches „ein Arbeiten in der Werkstatt des Heiligen Geistes“, viele Erkenntnisse waren vom Gebet getragen.

Für eine breite Öffentlichkeit

Mehrmals betont sie, dass Pater Kentenich noch zu wenig bekannt ist. Deshalb ist das Buch bewusst für eine breitere Öffentlichkeit geschrieben. Das Leben Pater Kentenichs regt zu Diskussionen zu verschiedensten Themen an und kann vielen Menschen Impulse geben. Ein ausgesprochenes Anliegen von Schw. M. Doria ist es, durch das Buch einen Dialog und eine Begegnung zwischen dem Leser und Pater Kentenich anzustoßen. Dass dies bereits geschieht, zeigt das Zeugnis einer jungen Frau, die sich in einer Krise befand und durch die Lektüre des Buches neuen Mut schöpfte.

Die Herausgabe durch den Herder-Verlag ermöglicht einen größeren Radius von Lesern. Auch Rezensionen können zur Bekanntheit beitragen. Wir sollten den Mut haben, das Buch jedem zu empfehlen.

Im Bunker

Bewusst trägt Schw. M. Doria im dritten Teil des Abends aus dem Buch das Unterkapitel „Im Bunker“ vor. Es zeigt sehr deutlich die verschiedenen Ebenen, denen wir im Buch begegnen: die Realität des Gestapo-Kellers – die Wirkung Pater Kentenichs auf die Wachleute und Mitgefangenen – seine Begegnung mit Gott.

Auch hier gilt, was sie an anderer Stelle erklärt: Die Stoffauswahl geschah oft exemplarisch: eine Person oder ein Beispiel stehen für viele andere. Bei einer anschließenden Fragerunde werden einzelne Aspekte vertieft.

Familienhafter Austausch

Im Foyer des Pater-Kentenich-Hauses gibt es bei einem Sektempfang die Gelegenheit, sich über das Gehörte auszutauschen und sich ein von der Autorin signiertes Buch mit nach Hause zu nehmen.

Nicht nur in Schönstattkreisen ist die Neuerscheinung seit Wochen ein Gesprächsthema. So teilt mir ein älterer Herr am Telefon mit Begeisterung mit: „Sagen Sie Schw. M. Doria, dass ich ihr Buch nun zum dritten Mal lese! Wenn ich wieder nach Schönstatt komme, würde ich gern einmal ausführlich darüber sprechen und Fragen stellen …“