Goldenes Weihejubiläum
Fünfzig Jahre Ganzhingabe an Gott im Schönstattwerk
„Mehr als ein halbes Jahrhundert Marienschwester zu sein bedeutet, zum vollen Sinn seines Lebens gefunden zu haben“, sagt Schwester Fernanda Balan. Zusammen mit sechs anderen Jubilarinnen kann sie am 19. März 2019 fünf Jahrzehnte ihrer Ewigweihe im Säkularinstitut der Schönstätter Marienschwestern feiern. „Ein Jubiläum feiern zu dürfen, bedeutet vor allem, Gott, der uns erwählte und uns die Gnade der Treue geschenkt hat, von ganzem Herzen zu danken. Im Geheimnis der Liebe und des Kreuzes hat er unser Leben mit Jesus verbunden, um ihm als kleine Marien beim großen Erlösungswerk zu helfen“, bekräftigt Sr. Iracema Müller.
Das goldene Jubiläum ist eine gute Gelegenheit, dankbar auf die vergangenen Jahre zurückzuschauen und Gottes Treue zu entdecken, der uns erwählt und geführt hat. In dieser Atmosphäre erzählt uns Sr. M. Fernanda von ihren Erfahrungen: „Seit den ersten Schritten im Institut habe ich entdeckt, wie schön das Leben sein kann, wenn Menschen sich vollkommen verschenken und sich akzeptiert und geliebt fühlen. Ich lernte, das Ideal und die Sendung schätzen, eine kleine Maria zu werden.“ Und sie fügt hinzu: „Ich bin ein ziemlich origineller Typ, aber ich darf sagen, dass ich mich in der Gemeinschaft immer willkommen, respektiert und geschätzt gefühlt habe“.
Der Tod des Gründers, Pater Josef Kentenichs, sechs Monate vor der Feier ihres Ewig, war ein Ereignis, das die Geschichte des Kurses wesentlich prägte: „Wir warteten mit großer Sehnsucht auf den Besuch Pater Kentenichs. Wir träumten davon, dass er persönlich unsere Ewigweihe entgegennehmen würde, aber Gottes Pläne waren anders. Wir fühlten uns in den Hereinbruch des Göttlichen hineingenommen, den die Schönstattfamilie durch seinen Heimgang erlebte und durften die Person unseres Vaters und Gründers in seiner neuen Daseinsweise von der Ewigkeit aus erfahren.“
Seit ihrem Eintritt ins Postulat im Jahre 1960 sind die sieben Schwestern gemeinsam ihren Weg gegangen. Mehr als ein halbes Jahrhundert haben sie sich ganz für Gott und das Schönstattwerk eingesetzt. In diesen Jahren durften sie dazu beitragen, die Geschichte Schönstatts in Brasilien und Portugal mitzugestalten. Erfahren wir ein wenig über die Jubiläumsschwestern:
Sr. M. Raquel Mainardi – Santa Maria/RS
In Santa Maria/RS geboren, lernte sie im Alter von neun Jahren Pater Josef Kentenich, den Gründer des Schönstattwerkes, kennen. Während seiner Besuche in Brasilien konnte sie ihm einige Male begegnen. 35 Jahre lang arbeitete Sr. M. Raquel mit den Gruppen der Schönstatt-Bewegung. In den letzten 14 Jahren arbeitet sie im Sekretariat für die Heiligsprechung Pater Kentenichs und Schwester Emilie Engels, hält Vorträge und hilft, die Novenen und Broschüren zu verbreiten, damit den Menschen auf die Fürsprache Pater Josef Kentenichs Erhörung in ihren Anliegen zuteil wird.
Sr. Maria Iracema Müller – Santa Maria/RS
Als junge Schwester erhielt sie den Auftrag, Schönstatt nach Portugal zu bringen und half dort beim Bau des Heiligtums und des Schönstattzentrums in Aveiro. Danach arbeitete sie fast ein Jahrzehnt als Bewegungsschwester der portugiesisch sprechenden Schönstattbewegung in Afrika, im Gebiet von Kapstadt und Johannesburg. Nach ihrer Rückkehr nach Brasilien gehörte sie zur Provinzleitung und heute hilft sie bei der pastoralen Arbeit am Taborheiligtum.
Ergänzend zu diesen Antworten erzählt sie uns ein wenig von jeder ihrer Kursschwestern:
Sr. M. Marione Günter – aus Deutschland stammend – Atibaia/SP
Sie kam als Missionarin nach Brasilien. Viele Jahre arbeitete sie als Krankenschwester in „Santa Casa“ in Londrina und in Ribeirão Claro. Mit Hilfe ihrer deutschen Verwandten und Wohltäter half sie bei der Errichtung der Kinderkrippe „Sonnenstrahlen“, eines Tageszentrums, in dem sie eine ganzheitliche Sozialarbeit leistet. Sie ist bei den Kindern als die „Schwester mit der Schokolade“ bekannt, denn neben den Lebensmittelspenden hat sie auch immer Schokolade und Gummibonbons zum Verschenken bereit.
Sr. M. Miguela Rutsch – aus Deutschland stammend – Santa Maria/RS
Sie ist auch eine deutsche Missionarin. Lange Zeit war sie verantwortlich für die Mutter-Kind-Station unseres Krankenhauses „Santa Casa“ in Londrina. Viele Jahre gehörte sie zur Anbetungsgemeinschaft und unterstützte die externe Gebetsgemeinschaft, besonders während der Jahrestagungen, durch Herausgabe von Büchern, Artikeln und Gebetshilfen. Viele Jahre gehörte sie auch zur Provinzleitung in Santa Maria.
Sr. M. Cesira de Dio – Atibaia/SP
Sie arbeitete in verschiedenen Verwaltungsaufgaben im Krankenhaus „Santa Casa“ in Londrina. Mehrere Jahre begleitete sie die Arbeit von João Luiz Pozzobon. Sie war die erste Schwester, die systematisch die Organisation der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter auf diözesaner Ebene in die Wege leitete.
Sr. M. Deolinde Macoris – Atibaia/SP
Sie verrichtete immer praktische Arbeiten als Schneiderin und in der Küche und ist bis heute, im Alter von über 85 Jahren, immer noch eine qualifizierte Ansprechperson für die Anfertigung unseres Schwesternkleides.
Sr. M. Fernanda Balan – Atibaia/SP
Sie war Schülerin am Gymnasium „Mãe de Deus“ in Londrina und gehörte zur Schönstattjugend. Als Marienschwester arbeitete sie zunächst in der Katechese und im apostolischen Bereich. Als Bewegungsschwester in São Paulo verfolgte sie ab 1972 aufmerksam die Gründung der zweiten brasilianischen Provinz in Atibaia und gehörte viele Jahre zur Provinzleitung. Nachdem sie ihren Master in Ehe- und Familienforschung am Johannes-Paul-II-Institut in Rom abgeschlossen und nach Brasilien zurückgekehrt war, war sie neun Jahre lang, bis 2005, auf nationaler Ebene Beraterin für Familienpastoral der brasilianischen Bischofskonferenz. Abermals in Rom half sie bei der Entstehung des Heiligtums und des Internationalen Schönstattzentrums in Belmonte, und nach ihrer Rückkehr wurde sie die regionale Mitverantwortliche im Schönstätter Familienbund. Derzeit trägt sie dazu bei, unsere reiche Provinzgeschichte für die Zukunft festzuhalten, und schreibt Bücher.
„Wir sind sehr glücklich und danken Gott für eine solch große Berufung und Mission“,
schließt Schwester Márcia Maria do Carmo Silva