08.10.2019

EFFEKTIVE SOZIALE AKTIVITÄTEN

Schwester M. Jimena Alliende

Ein ständiges Ziel unserer katholischen Marienschule in Santiago / Chile ist es, Solidarität mit den Armen zu wecken.

Der Monat August ist in Chile der

Monat der Solidarität

nach dem Beispiel des heiligen Alberto Hurtado, eines Jesuitenpriesters, der sein Leben den Ärmsten widmete.

Deshalb haben sich Gruppen unserer Schülerinnen aufgemacht in die Straßen von Santiago, um Männern und Frauen, die auf der Straße, auf Matratzen auf dem Bürgersteig, in kleinen Zelten oder nur mit Karton bedeckt bei sehr niedrigen Wintertemperaturen schlafen, ein Frühstück zu bringen.  Viele sind Emigranten aus Brasilien, Venezuela, Kolumbien, Peru, Haiti und anderen Ländern des Kontinents.

Die Schülerinnen werden vor Unterrichtsbeginn um 6 Uhr morgens von Lehrern und Eltern begleitet. Für die Mädchen wurde es zu einem unvergesslichen Erlebnis. Auf den Fotos sehen wir Schwester M. Flavia Sommerhoff, zusammen mit Isabel Román, einer Lehrerin, mit einer Schülergruppe im Waldpark.

Eine Erfahrung:

„Ein Schicksal, das uns am meisten betroffen machte, war das von Patricia, einer sehr jungen Frau aus Brasilien. Sie lebt seit fünf Monaten in einem kleinen Zelt, ohne Handy, ohne Geld, ohne die Möglichkeit zu arbeiten, weil sie keine gültigen Papiere hat. Sie war Polizistin in Sao Paulo und musste aufgrund einer sehr komplizierten Situation aus ihrem Land fliehen, um ihr Leben zu retten. Sie verbringt den ganzen Tag damit, dort neben ihrem Zelt zu sitzen. Während sich der Parkgärtner um ihr Zelt kümmert, geht sie auf eine öffentliche Toilette und isst in einem nahegelegenen Suppenküche für Obdachlose. Es ist ihre einzige Nahrung; sie hat Hunger. Sie hat keine Angst, denn sie glaubt, dass Gott bei ihr ist und sie beschützt. Sie hat keinen aktuellen Kontakt zu ihren Verwandten. Jeden Dienstag brachten wir ihr mit dem Frühstück auch einige Kleider oder Toilettenartikel. Das letzte Mal konnten wir ihr eine Bibel mitbringen, weil sie darum gebeten hat. Sie spricht noch immer wenig Spanisch, also schaut sie uns nur mit lächelnden Augen an, umarmt die Tasche mit den Geschenken und küsst meine Hände in Dankbarkeit“.Actividad social M. Flavia