Heute ist ein ganz besonderer Tag, an dem
Jesus auf unseren Straßen
unsere Wege geht!
Vielerorts kann diese Feierlichkeit aufgrund der traurigen Pandemie, die die ganze Menschheit erfasst hat, gar nicht oder nur auf einfache Weise stattfinden.
Es ist nicht möglich, die traditionellen Teppiche zu legen, die unsere Straßen für die feierliche Prozession an Fronleichnam schmücken. Aber trotzdem wollen wir diesen besonderen Tag dem Lob der heiligen Eucharistie widmen, Jesus, der sich selbst im Brot uns schenkt als Nahrung für das Leben der Seele.
Heute möchte er nicht nur besucht werden.
Er „verlässt“ die Altäre unserer Kirchen und geht hinaus auf die Straßen unserer Städte, um die Seinen zu suchen: die Nahen und die Fernen; die, die sich nicht mehr an ihn erinnern, und die, die ihm sehr nahe sind. Er misst und rechnet nicht mit unseren Maßen, sondern er gibt sich selbst in unendlicher Liebe. Das ist der Christus, der vorbeikommt, der uns anschauen, uns begegnen, unsere Wunden heilen, unsere Kämpfe kennenlernen will.
Unser Leben ist wie eine Pilgerreise,
eine Prozession
Ein jeder einzelne Moment unseres Lebens – glücklich oder schwierig – ist eine Haltestelle, ein Altar. Dort begegnet uns Gott und hat eine Botschaft für uns. Er will uns zuhören, mehr von uns wissen, von dem, was in unserem Herzen vorgeht. Er möchte, dass wir uns am Altar unseres Lebens mit ihm treffen, um uns zu segnen und um uns mit seiner Gnade, mit seiner Liebe zu stärken.
Wenn der eucharistische Jesus heute durch unsere Straßen geht, oder wenn wir an diesem Gnadentag in unseren Kirchen in seiner Gegenwart verweilen, wollen wir die Wege unseres Lebens „schmücken“, damit der Herr sich freuen kann, wenn er vorbei geht!
Schmücken mit dem, was wir haben und im Herzen tragen, auch wenn es die vielen Herausforderungen sind, denen wir gegenüberstehen, die Liebe, die unser Leben Tag für Tag bewegt und die unsere Hoffnung aufrechterhält, auch unsere Freuden, alles, wollen wir auf den Teppich unseres Lebens legen, wenn der Herr vorübergeht!
Maria, lebendige Monstranz
Vom Tabernakel aus geht Jesus in der Monstranz in einer Prozession auf unsere Straßen, so dass er uns ganz nahe ist! Das erinnert uns daran, dass Jesus zum ersten Mal gleichsam in einer Prozession im Schoß seiner Mutter, der Jungfrau Maria, durch das Land zog. Nach der Verkündigung des Engels geht sie über die Berge zu ihrer Base Elisabeth. Sie geht als lebendige Monstranz, denn sie trägt in ihrem jungfräulichen Schoß Jesus, den Sohn Gottes! Sie geht über das Gebirge, und wo immer sie hinkommt, segnet Er, selbst noch so klein, alle Menschen in seiner Umgebung!
Heute lädt Jesus auch uns ein, mit ihm die Wege der Menschen zu gehen, eine kleine Monstranz zu sein wie seine Mutter, um der ganzen Welt, den Menschen um uns herum, ein wenig von seiner Liebe, neue Hoffnung und die Gewissheit zu schenken, dass er uns nicht verlässt, sondern allzeit auf unserem Lebensweg mit uns geht!