19.06.2021

Das Liebesbündnis macht uns stark

Sr. M. Louisa Harerimana
Burundi

– Zeugnis –

Frau Hélène RUKUNDO ist aus Burundi und arbeitete in der Schönstatt-Mütterliga in der Erzdiözese Gitega. Sie wuchs in der weiblichen Jugend Schönstatts auf und war dort aktiv. Sie heiratete im Jahr 2009 und schloss sich dann der Schönstatt-Mütterliga an. Sie hatten fünf Kinder.

Sie war eine Frau mit apostolischem Eifer. Sie schloss das Liebesbündnis als Mitarbeiterin und dann als Mitglied und schenkte sich der Gottesmutter in der Blankovollmacht. Sechs Jahre lang war sie Diözesanleiterin der Schönstatt-Mütterliga in der Erzdiözese Gitega.

Aufbau der Bewegung in einer neuen Diözese

Als die Schönstattmütter in der Diözese Gitega stark waren und die Gemeinschaft in der Diözese Ruyigi langsam anfing, kam die Frage auf, wer für diese Gliederung in Ruyigi sorgen sollte. Da es die Nachbardiözese von Gitega ist, akzeptierte Frau Hélèn, dass sie von Gitega aus für die Schönstattmütter in der Diözese Ruyigi sorgt. Sie tat das dann auch ganz treu.

Eines Tages wollte sie einen Besuch und eine Schulung in Ruyigi machen, doch sie hatte kein Fahrgeld, um dorthin zu kommen. Kurz vor dem geplanten Besuch lud ihr Mann sie zu einem Abend im Restaurant ein. Sie erwiderte ihrem Mann, dass sie auf den Restaurantbesuch verzichten möchte, wenn er ihr das Geld dafür für die Fahrt nach Ruyigi zur Schulung der Mütter geben könnte. Er war einverstanden, die Fahrt nach Ruyigi für seine Frau zu bezahlen und meinte, dass sie trotzdem noch gemeinsam ins Restaurant gehen würden. Er verstand und unterstützte sie in ihren Bemühungen für den Aufbau der Bewegung. Einmal begleitete er Hélène sogar bis nach Mutumba.

eine starke Frau

Am 9. Mai 2021 fuhr sie mit ihrem Mann und ihren drei Töchtern von Bujumbura nach Gitega. Auf der Straße wurde ihr Auto von Kriminellen angehalten und überfallen. Ihr Mann und ihre älteste Tochter wurden getötet, Frau Hélène und die beiden anderen Kinder wurden verwundet. Die Täter verbrannten das Auto und die beiden Leichen. Die Verwundeten wurden in das Krankenhaus gebracht, das sich in der Nähe des Ortes befindet, an dem der Überfall stattfand. In ihren großen körperlichen und seelischen Schmerzen war Frau Hélène eine starke Frau. Sie verbarg ihren Schmerz und kümmerte sich weiterhin um ihre verletzten Kinder. Sie tröstete die, die um sie weinten. Noch am Telefon war sie getragen von Dankbarkeit.

Am Tag der Beerdigung in der vollen Kathedrale von Gitega, am 18.5.2021, las sie die Lesung während der Heiligen Messe mit starker, klarer und überzeugender Stimme, die uns ihren Glauben, ihre Liebe und ihre Nächstenliebe spüren ließ. Bei den Fürbitten brachte sie ihren Dank für die Liebe Gottes in ihrem Familienleben zum Ausdruck. Sie betete um Vergebung für die Übeltäter.

Wie Maria sein

Sie bot ihren verstorbenen Mann und ihr Kind Gott durch die Hände der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt als ihren Beitrag zum Gnadenkapital an. Es war ja der Bündnistag, an dem die Schönstätter ihre Schönstattfahne mitbrachten und ihre Schönstatthalstücher trugen. Mutig nahm sie an allen Beerdigungsfeiern teil. Bevor sie die Gräber ihres Mannes und ihrer ältesten Tochter bedeckte, stimmte sie die Schönstatt-Hymne als ihr Lieblings-Abschiedslied an.

In ihren Dankesworten für die Unterstützung, die ihnen entgegengebracht wurde, sagte sie, dass sie durch das Bild der Jungfrau Maria unter dem Kreuz ermutigt wurde. Ja, sie versuche, wie Maria zu sein. Die anwesenden Leute waren alle über ihren Mut überrascht. Danach bat sie um das Gebet für alle, die mit ihrem Mann und Kind in diesem Hinterhalt gestorben waren. Sie betete auch für die Verbrecher, dass sie ihre Freude wiederfinden würden. Und sie betete für die Operationen, die in den folgenden Tagen für sie anstanden.

In der Vorgründungsurkunde heißt es: Unter dem Schutz Mariens wollen wir uns zu freien Menschen mit festem, freiem und priesterlichem Charakter erziehen, ja, das haben wir im Leben von Frau Hélène erlebt:

Das Liebesbündnis macht uns stark.