12.07.2021

Hundert Jahre lang über Maria nachgedacht

Schwester M. Isabel Bracero
USA

Nach zwei Jahren des Wartens konnte sich die Schönstatt-Bewegung Frauen und Mütter in den USA im Pater-Kentenich-Saal des Schönstatt-Exerzitienhauses zur Feier des 100-jährigen Bestehens der Frauen in Schönstatt versammeln. Sie stand unter dem Motto:

„Frau, von Gott berührt,
authentisches Spiegelbild Marias“.

Ein wunderschöner Tag brach am Samstag, 26. Juni 2021 an. Wir sind dem himmlischen Vater dankbar, dass er uns mit Regen gesegnet hat, so dass unser schönes Internationales Zentrum nach einem Monat der Dürre wieder grün war. Um 9.00 Uhr, während Musik spielte, versammelten sich fast 120 Frauen im Narthex des Pater-Kentenich-Saales. Sie meldeten sich an, füllten ihr Kronensymbol aus und erhielten ihre Tasche mit dem Textheft und anderem Material. Aus acht verschiedenen Staaten hatten sich Frauen und Mütter angemeldet: Wisconsin, Illinois, Indiana, Ohio, Minnesota, Maryland, Texas und Florida.

Vorbereitungen mit freiwilligen Helfern

In Vorbereitung auf diese Veranstaltung hatten mehrere Frauen an der Übersetzung des Materials für die spanischsprachigen Teilnehmerinnen gearbeitet. Zehn Schönstattmütter aus der Erzdiözese Milwaukee meldeten sich freiwillig, um bei der Vorbereitung der vielen kleinen Details der Feier zu helfen. Alle Mitglieder der Schönstatt-Mütter, die von dieser Veranstaltung wussten, schenkten ihre Gebete und Beiträge zum Gnadenkapital für die Fruchtbarkeit und den Erfolg der Veranstaltung. Unter den Mitarbeitern waren auch sechs Männer, die als Techniker halfen und den Livestream sowohl in Englisch als auch in Spanisch ermöglichten. Vier junge Frauen aus der Gruppe der Young Professionals und Studenten sowie Frauen aus dem Volontärs-Team des Internationalen Schönstattzentrums boten einen „Martha-Dienst“ beim Abwasch und im Speisesaal an.

Einzigartige Gabe der Frauen

Die Veranstaltung begann mit einer heiligen Messe, zelebriert von Pater Pushpa von den Schönstatt-Patres. Er betonte, dass genau wie im Jahr 1920, als die Frauenbewegung in Schönstatt begann, auch heute die Frauen ihre einzigartige Gabe des Dienstes, der Sensibilität und der Ergänzung einbringen müssen. Es ist die Gabe, die wir in alle Beziehungen einbringen. Dadurch können Frauen ihr eigenes Leben und das Leben anderer Menschen in der Welt erneuern. Wir wollen Gott um die Gnade bitten, das Beste in uns selbst und in anderen zu entfalten.

Nach einer kurzen Pause versammelten sich die Frauen für einen historischen Überblick über 100 Jahre Frauen in Schönstatt. Mütter aus der Diözese Joliet leiteten diese Betrachtung.

Treu dem Königlichen in uns

Sue Vanderscheuren folgte mit einer Präsentation dem Satz von Pater Kentenich: „Treu dem Königlichen in uns“. Die Würde und das ursprüngliche Geschenk, das Frauen in Kultur und Gesellschaft einbringen, wurde durch Dias und Sues Reflexion hervorgehoben. Ein Auszug aus ihrer Präsentation fasst ihre Gedanken zusammen:

Die Welt sieht durch Augen, die durch die Erbsünde verzerrt sind; durch Linsen, die oft das Geistige herausfiltern und sich auf das Zeitliche konzentrieren. Das Ergebnis ist, dass unser wahres Wesen entstellt wird oder gänzlich verloren geht. Um glücklich zu sein, müssen Frauen stolz sein, so zu sein, wie sie sind, und ihrem Wesen treu bleiben. Die Qualitäten der Frauen sind für die Erlösung der Welt unerlässlich. Unsere Vorstellung von Gott bleibt unvollständig ohne diese einzigartig weiblichen Qualitäten, und es waren genau diese Qualitäten, die Gott brauchte, um den Erlöser in die Welt zu bringen. Um an der Erlösung der Welt mitzuwirken, müssen die Frauen ihr wahres Wesen und ihre wahre Sendung im Licht der Ewigkeit erkennen. Bei den Worten, mit denen Pater Kentenich seinen Vortrag vor südafrikanischen Mädchen beendete, schwingt in jeder Frau etwas mit:

„Seid dem Königlichen in euch treu!“

Führungen und Zeit zum Gebet

Eine längere Pause gab den Frauen Zeit, zu Mittag zu essen und den Laden zu besuchen. Um 13.15 Uhr versammelten sich alle, die an einer Führung durch verschiedene Teile unseres Geländes teilnehmen wollten, am Eingang der Pater-Kentenich-Halle. Von dort aus gingen sie zum Ort ihrer Wahl, wo eine Marienschwester von den Schätzen unseres Schönstattlandes erzählte, besonders von denen, die mit dem Gründer Schönstatts, Pater Kentenich, verbunden sind. Die ausgewählten Orte waren:

  • das Vaterhaus, mit einer Führung in Englisch;
  • das Josef-Engling-Denkmal, mit einer Erklärung ebenfalls in Englisch;
  • und die Vaterstatue, mit einer Erklärung in Spanisch.
  • Für diejenigen, die eine Zeit des stillen Gebets bevorzugten, gab es Anbetung im Heiligtum und die Möglichkeit zur Beichte.
  • Während dieser ganzen Zeit wurde die Anbetung im Heiligtum in den Pater-Kentenich-Saal übertragen. Eine junge Mitarbeiterin schuf mit ihrem leisen Klavierspiel eine andächtige Atmosphäre.

Keynote-Ansprache von Julia Monnin

Um 15:00 Uhr hielt Julia Monnin aus Ohio ein Grundsatz-Statement. Ihre eindringlichen Worte verdeutlichten die Notwendigkeit, unsere Begrenztheit als Frauen anzuerkennen, um von Gott berührt zu werden. Selbst in den Momenten, in denen wir versagen, und selbst wenn solche Erfahrungen uns zum Kreuz führen, berührt Gott weiterhin unsere Seele und verwandelt sie in ein lebendiges Spiegelbild Marias.

Julia ist Autorin von Büchern über ihre Erfahrungen; sie hält Vorträge und ist Geistliche Begleiterin. Sie veröffentlichte ihr erstes Buch: The World Is Noisy – God Whispers: Teil I, im Jahr 2017. Hier ist ein kurzes Zitat aus ihrem Vortrag:

„Unsere Aufgabe ist es, Gott treu zu bleiben, komme, was wolle. Es wird uns dabei sehr helfen, wenn wir uns an unsere Mutter wenden, die ihm immer treu blieb. Ja, unsere Aufgabe ist es, ihr nachzueifern, indem wir – Tag für Tag – Gott unser Ja geben … auch wenn dieses Ja anfangs schmerzlich ist und verwirrend, und nicht das ist, was wir eigentlich wollten.“

Abschluss mit einer Krönung

Die Abschlussfeier war eine Prozession zum Heiligtum, die mit Hilfe der Techniker virtuell stattfand. Die Wetterbedingungen waren unsicher, deshalb wurde der Gang zum Heiligtum aufgezeichnet und übertragen, während wir im Pater-Kentenich-Saal beteten. Die Schönstatt-Mütter hatten sich geistig darauf vorbereitet, die MTA mit ihren Beiträgen zum Gnadenkapital zu krönen, dargestellt in kleinen Kronen, die mit Juwelen und Farben geschmückt waren. Der Moment der Krönung war der Höhepunkt des Tages. Danach wurden wir mit dem Schlusssegen ausgesandt, um als von Gott berührte Frauen Maria für unsere Welt zu spiegeln.

Am 26. Juni feierte die Schönstatt-Bewegung Frauen und Mütter nicht nur 100 Jahre Frauen in Schönstatt. Sie schaut auch voraus auf die nächsten 100 Jahre.  Voll Dankbarkeit für die Vergangenheit, Ermutigung für die Gegenwart und Hoffnung für die Zukunft, wollen wir Maria widerspiegeln.

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