31.12.2021

Hochfest der Gottesmutter Maria

Sr. M. Lourdes Fátima da Silva

In der Weihnachtsoktav feiert die Kirche das

Hochfest der Gottesmutter Maria

Die Gottesmutterschaft ist das erste Dogma über Maria. Unsere Verehrung der Gottesmutter steht über der Verehrung der Heiligen und unter der Gott gebührenden Anbetung.

Die Kirche ist der Ansicht, dass „Gottesmutter“ der wichtigste Titel ist, den wir der Jungfrau Maria geben können, weil sie von Gott für diese Aufgabe geschaffen wurde.  Wann hat sie diese Aufgabe erhalten? Als sie das „Siehe, die Magd des Herrn“[1]  sprach.

Als Antwort auf Nestorius, der leugnete, dass Maria Mutter Gottes sei, und behauptete, sie sei nur die Mutter des Menschen Christus, wurde auf dem Konzil von Ephesus im Jahr 431 feierlich verkündet, dass Maria die heilige Mutter Gottes ist.

Mit Maria zu Christus und im Heiligen Geist zum Vater

Die eindringliche, von Päpsten und Heiligen wiederholte Lehre, dass die Liebe zu Maria der fruchtbarste, sicherste und leichteste Weg zu Christus und durch ihn im Heiligen Geist zum Vater ist, haben wir auch von unserem Vater und Gründer, Pater Josef Kentenich, gehört.

Jesus hat versprochen, den Heiligen Geist nicht nur seinen Jüngern, sondern auch uns zu senden[2].  Er wird uns die Gnade geben, zu verstehen, dass die Gottesmutter wirklich meine Mutter ist, die Mutter der Christenheit. Der heilige Augustinus sagt, sie hat mit ihrer Liebe dazu beigetragen, dass die Gläubigen in der Kirche geboren wurden, als Glieder des Hauptes, dessen Mutter sie dem Leibe nach ist. [3]

Die Liebe zu Maria ist uns ins Herz eingeschrieben

Die irdische Mutterschaft ist ein Geheimnis – zwischen Mutter und Kind besteht eine Beziehung des Blutes und des Lebens. Mutter zu sein bedeutet, sich bis zum Ende seines Lebens mit ganzer Kraft um seine Kinder zu kümmern.

So ist die Gottesmutter unsere Mutter, wie schon die Päpste Pius X. und Leo XIII. gesagt haben. Der ewige Gott hat verfügt, dass uns ohne ihre Hilfe keine Gnade zuteil wird. Deshalb ist die Liebe zu Maria seit unserer Taufe unauslöschlich in unser Herz geschrieben.

In unseren Schönstatt-Heiligtümern wird die Gottesmutter mit dem Titel Dreimal Wunderbare Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt verehrt. Ihr Titel ist ein Bekenntnis zu ihrer mütterlichen Liebe: Sie ist die bewundernswerte Mutter des Erlösers und die bewundernswerte Mutter der Erlösten.

Ein weiteres ausdrucksstarkes Zeichen in unserem Heiligtum findet sich im Lichtrahmen um das Bild: Servus Mariae nunquam peribit, der Diener Marias wird niemals untergehen. Wer sich ihr weiht, kann sicher sein, dass er wie ein Kind beschützt wird und einen glücklichen Tod sterben wird.

Ein anderer bekannter Ausdruck lautet: Mater habebit curam – die Mutter Gottes wird für alles sorgen. Die Mutter wird uns immer helfen, weil sie von ihrem Sohn erhört wird.

In Christus neu geboren

Maria war die erste, die nach dem Bilde Christi geformt wurde und die Christus in den Menschen erzieht. Pater Kentenichs originelle Marienverehrung, die Gottesmutter zu lieben und sich ihr zu weihen, formuliert er in ihrer Stellung im Werk der Erlösung: Sie formt in uns das Bild ihres Sohnes Jesus, des neuen Menschen. „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir!“[4]

Der Gruß, den wir häufig in unseren Gebeten verwenden, bekennt unseren Glauben an die Einheit von Christus und Maria:

Nos cum prole pia, benedicat Virgo Maria.

Maria, mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib.

[1] Lk 1,38
[2] Jo 14,26
[3] Santo Agostinho, De Sancta virginitate, 6 (PL)
[4] Gal 2,20