…  entsteht Freude aneinander

Heute, am 11. April 2022, ist der 47. Tag seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine. Wir sind entsetzt über die Ereignisse, die wir aus den Medien erfahren, und die uns diejenigen erzählen, die direkt von den Kriegshandlungen betroffen sind.

Einige Erlebnisse, von denen wir berichten können:

Die kleine siebenjährige Lena kam in eine polnische Schule, wo sie auch mit Gleichaltrigen am Religionsunterricht teilnehmen konnte.
Im Klassenzimmer hatte jemand auf einer Website das Foto eines Mannes gezeigt. Lena sah es und geriet in Panik. Sie versteckte sich unter einer Bank. Die Katechetin überzeugte sie mühsam davon, dass sie nicht in Gefahr sei und sich vor niemandem verstecken müsse. Der Schrecken in den Augen des Kindes war so groß, dass die Katechetin, selbst mit Tränen in den Augen, davon erzählte.

Der Krieg hinterlässt seine Spuren

Der Krieg hinterlässt seine Spuren in den Seelen der Kinder und der Menschen, die nur mit wenigen Habseligkeiten aus ihren Häusern, aus der Hölle der fliegenden Bomben und unter Beschuss ihrer Ortschaften entkommen sind. Sie fliehen nach Polen und gelangen auch zu uns.

Im Bildungshaus bei unserem Provinzhaus leben schon seit längerem mehrere Flüchtlinge. Es sind Mütter mit Kindern und auch eine Familie. Sie warten darauf, eine eigene Wohnung zu bekommen, eine Arbeit zu finden, um ein normales Leben führen zu können. Mehr als 50 Menschen, die hier einige Tage verbrachten, haben es bereits geschafft, unabhängig zu werden und eine Unterkunft, Arbeit und Hilfe bei polnischen Familien zu finden.

Unterstützung im Alltag

Schwester M. Henryka Seidel ist täglich damit beschäftigt, alles zu organisieren, was die Flüchtlinge, die bei uns Zuflucht suchen, brauchen. Diese Hilfe besteht hauptsächlich darin, Kleidung, Reinigungsmittel und andere notwendige Alltagsgegenstände für sie zu besorgen. Außerdem brauchen sie Hilfe bei der Wohnungssuche, indem man alle möglichen Kontakte herstellt. Das alles erfordert viel Zeit, Geduld und Engagement. Denjenigen, die eine Wohnung für ihre Familie erhalten haben, hilft die Schwester, sie mit der notwendigen Ausstattung und dem täglichen Bedarf zu versorgen, z. B. durch den Kauf von Steppdecken, Decken, Bettzeug usw. Aufgrund der mangelnden Kenntnis der polnischen Sprache benötigen die Flüchtlinge auch Hilfe bei der Beschaffung von Dokumenten, die es ihnen ermöglichen, eine Arbeit aufzunehmen oder ihre Kinder zur Schule zu schicken, sowie bei der Inanspruchnahme der finanziellen Leistungen, die der Staat für sie bereitstellt. Außerdem brauchen sie auch Hilfe, wenn sie krank sind und einen Arzt aufsuchen müssen.

Für viele Menschen dauert der Aufenthalt in Polen schon mehr als einen Monat, und ihnen gehen langsam die finanziellen Mittel, die Ersparnisse, die sie bei sich hatten, aus. So sind sie darauf angewiesen, dass sie auch die Möglichkeit bekommen, Mahlzeiten bei uns einzunehmen. Der soziale Status dieser Menschen ist sehr unterschiedlich. Einige, vor allem diejenigen, die in Großstädten lebten, sind besser gestellt. Sie haben einen größeren Bekanntenkreis und mehr Möglichkeiten, eine vorübergehende oder längerfristige Bleibe zu bekommen. Andere, insbesondere aus kleineren Städten, brauchen mehr Unterstützung, auch finanzieller Art.

Diejenigen, die von uns Unterstützung erhalten haben, sind uns sehr dankbar. Auch, wenn sie bereits außerhalb unseres Zentrums leben, bleiben mit uns in Kontakt und berichten, wie es ihnen geht. Dennoch vermissen alle die Ukraine, ihre Heimat, und viele von ihnen erklären, dass sie zurückkehren werden.

Die 10-jährige Waleria geht zu einer Schule in unserem Bezirk. Obwohl sie kein Polnisch spricht, gefällt es ihr in der Schule sehr gut. In ihrer Klasse gibt es mehrere ukrainische Kinder. Obwohl sie orthodox ist, nimmt sie mit den katholischen Kindern an den Fastenexerzitien teil, die während dieser Zeit im Rahmen des Religionsunterrichts angeboten werden. Sie nahm auch an einem Wochenendtreffen für Mädchen aus der Grundschule teil, das von Schwester M. Emiliana Bulawa gestaltet wurde. An diesen Tagen hat es geschneit, und es hat den Kindern viel Spaß gemacht, gemeinsam einen Schneemann zu bauen. Walerias Mutter sagte, dass es ihr hier so gut gefällt, dass es ihr sicher schwerfallen würde, in die Ukraine zurückzukehren.

Unsere Hilfe für die Flüchtlinge in dieser Notsituation ist nur dank der überwältigenden Großzügigkeit vieler Menschen, die uns materiell und finanziell unterstützen, möglich. Wir danken allen Spendern für ihre Herzensgüte, für jede große und jede noch so kleine Gabe und auch für das Gebet. All das ist notwendig, damit die Menschen, die von dem Schicksal, das ihnen widerfahren ist und wovon sie so schwer getroffen wurden, nach solch schmerzhaften Lebenserfahrungen nicht den Glauben an das Gute und die Hoffnung verlieren. Die Dankbarkeit, die sie uns entgegenbringen, möchten wir Schwestern an alle weitergeben, die sich an diesem großen Hilfsprojekt beteiligen.

Link: Eindrücke von der Ankunft der ersten Familien aus der Ukraine.

Wenn Sie  dieses Projekt konkret unterstützen möchten, siehe unten:

Ihre Spende können Sie direkt an die Marienschwestern in Polen überweisen:
Empfänger     SZENSZTACKI INSTYTUT SIOSTR MARYI
IBAN                 PL 03 1240 1040 1978 0010 4789 2616
BIC                     PKOP PLPW
Vermerk         UKRAINE

Wenn Sie das Geld über die Zentrale der Marienschwestern in Deutschland überweisen und Ihre Adresse  vermerken, kann eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden:

Empfänger   Schönstätter Marienschwestern Vallendar
IBAN               DE52 7509 0300 0002 1772 26
BIC                   GENODEF1M05
Vermerk        Ukraine

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