„Es wird schon kommen … DAS WIEDERSEHEN!”
Neuauflage des nationalen Treffens der Schönstatt-Mädchenjugend in Argentinien
„Es wird schon kommen … DAS WIEDERSEHEN!“ war der anhaltende Ruf in den letzten Monaten des vergangenen Jahres, Ausdruck des sehnlichen Wunsches, das nationale Treffen der weiblichen Schönstatt-Jugend Wirklichkeit werden zu lassen. Und endlich konnte es in der Zeit vom 01. bis 08. Februar in der argentinischen Andenprovinz Mendoza stattfinden.
Doch bis dahin galt es einige gravierende Hindernisse zu überwinden. Im Juli stellten wir uns die Frage, ob das Vorhaben FIAT MARIA 2022 nicht fallengelassen werden muss. Die große Unsicherheit, wie sich die Covid-Pandemie weiter entwickeln würde, begrenzte die realen Möglichkeiten einer derart großen Zusammenkunft. Doch konnten wir den heißen Wunsch und die nahezu „verzweifelte” Bitte der Mädchen in den verschiedenen Diözesen nicht überhören, denen seit AD PATREM im Jahr 2018 die Teilnahme an einem Wiedersehen auf nationaler Ebene versagt geblieben war. Im August haben wir dann entschieden, eine Organisationsgruppe einzuberufen und mit der Vorbereitung des „Campamento” zu beginnen. Und schon im September trafen wir uns im Schatten des National-Heiligtums zur üblichen Organisationstagung.
Damit war der Weg aber noch nicht geebnet. Dramatisch spitzte sich die Lage zu, als wir am 15. Januar feststellen mussten, dass uns die Räumlichkeiten, die wir in Tunuyan, Mendoza angemietet hatten, nicht mehr zur Verfügung standen. Wegen des erneuten COVID-Ausbruchs im ganzen Land hatte die Provinz uns die Tore verschlossen. Was tun? Das Treffen aufgeben? Es vertagen?
Viele Fragen bedrängten das Herz. Wie war die Hand Gottes angesichts dieses Dilemmas zu interpretieren? Denn bis zum Beginn des FIAT waren es nur noch 15 Tage. Und in Mendoza in der Hochsaison der Ferien einen Platz für etwa 100 Personen zu finden, ist nahezu unmöglich!
Am 18. Januar war die virtuelle Internet-Kommunikation mit dem Organisationsteam angesetzt. Wir setzten unserer „Mater“ einen „Termin”: Bis zum 22. Januar – in Schönstatt der Siegestag – sollte Gott ein Zeichen geben, ob das Camp trotzdem veranstaltet werden konnte. Er sollte uns einen Ort zeigen, der den Bedingungen eines solchen Treffens entspricht und sich im Rahmen der geschätzten Kosten bewegt.
Und die Großmut der Königin kann nicht übertroffen werden, wenn es um ihre TÖCHTER DES VATERS geht. Am 20. Januar, dem 70. Jahrestag der Weihe des Vater-Heiligtums, erhielten wir den Anruf eines Mitglieds des argentinischen Militärs, der uns für das Treffen in Mendoza das „Liceo General Espejo“ mit all seinen Einrichtungen zur Verfügung stellte!
Es wurde ein sehr gelungenes Wiedersehen, und war deshalb auch sehr segensreich. Einmal mehr war von den Schönstattkindern, das so bekannte „Gesetz” spürbar, das unser Vater sinngemäss in die Worte fasste: Größe der Schwierigkeiten, Kleinheit der Mittel … erst dann … bestätigen die Großherzigkeit und die reichen Früchte das Wirken Gottes und der MTA.
Und dann kam der so ersehnte 1. Februar 2022. Neunzig Mädchen versammelten sich um das Heiligtum von La Puntilla, um das Camp zu beginnen. Begleitet wurden sie von sechs Marienschwestern und von Pater Ricardo Fernandez Caride, nationaler Betreuer der Mädchenjugend und Mitglied im Schönstatt-Priester-Bund. Die Schönstatt-Familie von Mendoza feierte mit uns eine heilige Messe. Das war für uns eine willkommene Gelegenheit, um für alle wirtschaftliche, logistische, und besonders im Gebet erhaltene Unterstützung in diesen Monaten der Vorbereitung zu danken.
Die Mädchengruppe teilte sich in Sekundarschul- und Universitätsniveau. Sie erarbeiteten vormittags in Vorträgen und Arbeitsgruppen die verschiedenen Symbole der nationalen Mädchenjugend-Fahne. Am Nachmittag konnten sie zwischen Themen-Workshops wählen, wie Gebet, Suche des Persönlichen Ideals, Gefährdung des Öko-Systems, Vorbereitung eines Theaterstücks über das Leben des Gründers. Parallel dazu tagten die Leiter der Gruppen, um in den Stimmen der Zeit, der Seele und des Seins zu entdecken, was Gott von uns in diesem Jahr wünscht. Und so entdeckten sie am dritten Tag, dass Gott für 2022 zum nationalen thematischen Motto für die Lebensgestaltung den Aufruf an sie richtete:
Wacht auf Mädchen, kehrt zurück zu eurem Heiligtum!
Die Nachmittage dienten auch der Erholung und touristischen Aktivitäten. Wir bestiegen den „Cerro de la Gloria”, besuchten den Platz der Unabhängigkeit, die Fußgängerzone, gingen auf Mission im Park „General San Martin”. Ein Trecking führte uns zur „Cascada del Ángel“ in Potrerillos, ein Ausflug, den wir mit einer heiligen Messe am Staudamm beendeten.
Die tägliche Anbetung, die Exerzitien, das Sakrament der Versöhnung, Jesus jeden Tag in der Eucharistie zu empfangen, waren die intensivsten Augenblicke des Treffens mit Gott und der Gottesmutter, sowie der tragenden Gemeinschaft zwischen allen Mädchen als Schwestern derselben Familie.
Es herrschte überall das Klima einer unverfälschten Freude, nicht jener oberflächlichen Freude oder nur eines Gefühls von Freude, die das Ereignis nicht überdauert. Es war eine Freude, die Ruhe in der Seele so vieler Mädchen gefunden hatte, die neu der brennende Wunsch vereinte, KINDER DES VATERS, BAULEUTE DES KÖNIGREICHS zu sein und das Banner der Ideale Reinheit, Vaterliebe und Geschwisterlichkeit zu tragen.
Man genoss Sommertage voll gesunder Abwechslung, mit Freundinnen aus dem ganzen Land. Man bemerkte eine echte Suche eines jeden Mädchens, was Gott für ihr Leben will. Gekrönt wurde dies von dem „Abschied” von drei Mädchen, die ihre Berufung gefunden haben. Zwei von ihnen, Maria Elina San Román und Catalina Duggan, werden im Mai in die Gemeinschaft der Marienschwestern eintreten. Und Belén Maria Clos wird im kommenden Februar ihr JA-Wort bei der Eheschließung geben.
Eine kleine Perle: Wir hatten die besondere Bitte an die Schwestern der Nazareth-Provinz gerichtet, für uns zu beten, dass uns der COVID-Virus verschone. Während der acht Tage des Treffens gab es keine einzige Infektion, niemanden mit COVID-Symptomen oder Beschwerden. Die Gottesmutter hat wunderbar für uns gesorgt. „Nichts ohne Dich, nichts ohne uns!“
Wir danken allen, die mit ihrem Gebet und ihrer Anteilnahme dieses WIEDERSEHEN ermöglicht haben, insbesondere der Schönstatt-Familie der Diözese Mendoza, die uns versorgt hat, um uns besorgt war und sich um jedes Detail gekümmert hat.
Das war ein Zeugnis für die Verwirklichung des Ideals des Heiligtums von La Puntilla:
NAZARETH, EIN HERZ IM VATER, HEIMAT UND GARANT DER EINHEIT.
Gott möge sie alle reichlich belohnen! Möge das Feuer der Liebe zu unserer Familie weiterhin brennen!
Schönstatt-Mädchenjugend, die die Welt verändern will
Aus dem Zeugnis von Marian Snidjers, Mädchenjugend San Isidro:
... FIAT ist eine einzigartige Erfahrung, die man nicht in Worte kleiden kann. Für den, der diese Zeilen liest, und es nicht selbst erlebt hat, wird es schwierig sein zu begreifen, was ich mitteilen will. Ich kann nur sagen, dass es unglaublich war. Vieles überraschte mich und ging weit über meine Erwartungen hinaus,
Die zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich bildeten, lassen mich nicht zur Ruhe kommen. Wie ist es möglich, sich auf so spezielle Weise zu verbinden und Freundschaften mit Personen einzugehen, die einem noch gestern absolut unbekannt waren? Wie kann es sein, Personen kennenzulernen, über die ich heute sagen kann, dass ich sie liebe?
Ich danke unendlich für alle, die ich kennen gelernt habe und mit denen ich ein kleines Stück meines Lebens teilen konnte und die ihrerseits ihr Leben für mich öffneten! Im FIAT bin ich vielen verborgenen Herzen begegnet, voller Licht und Liebe, um sie anderen zu schenken.
Ich bin sicher, dass die Mehrheit von uns von der Spiritualität durchdrungen war. Es war schön und sehr wichtig zu wissen, dass wir alle in demselben Geist leben, in derselben Bewegung, und in derselben Glaubensüberzeugung zusammengekommen waren. Es war die Schönstatt-Mädchenjugend, die die Welt verändern will.
Ich empfing viel Freude und Hoffnung! Ich war überrascht, wie jedes Mädchen einen besonderen und unentbehrlichen Teil der Gruppe bildete. Wir haben übereingestimmt, auch wenn wir aus unterschiedlichen Provinzen und Kulturen kamen. Jedoch fühlte man die Mädchenjugend mehr vereint denn je.
Es war schön, das Größe eines auf nationaler Ebene gemeinsam getragenen Glaubens zu erleben.
Schwester Maria Felicitas Savini Vidal – Jugendschwester für die Mädchenjugend in Mendoza und San Juan