Gott macht keine Fehler!
Ich bin Schwester M. Antonia Stanek aus Polen. Seit März 2022 habe ich eine Aufgabe in Deutschland und darf von Schönstatt aus für das Apostolat der Pilgernden Gottesmutter in den polnischen Missionen in Deutschland arbeiten. Ich staune noch immer über die Planungen Gottes, der mich solche Wege führt. Aber bisher hat Er mich immer gut geführt, und ich darf auch jetzt glauben: Gott macht keine Fehler!
„Schon als Kind wollte ich Schwester werden.“
Schon als Kind wollte ich Schwester werden. Als Jugendliche habe ich in der SchönstattMJF mitgemacht und mich im Jahr 2001 dann entschieden, Schönstätter Marienschwester zu werden. Die erste Zeit nach dem Noviziat durfte ich in Koszalin auf dem berühmten Berg Chelmska sein. Unser Bündnis-Heiligtum dort wurde durch den hl. Papst Johannes Paul II. eingeweiht. Gerne erzählte ich den Pilgern von der Gottesmutter. Wie schön war das, ihre Herrlichkeiten zu künden!
Eine Sehnsucht wird geboren.
Immer deutlicher ist in dieser Zeit in meinem Herzen die Sehnsucht geboren worden, Anbetungsschwester sein zu dürfen. So wurde ich später für drei Jahre zum Fidelitatis-Heiligtum in Otwock versetzt und konnte viel Zeit damit verbringen, den Heiland anzubeten. Wie Maria von Bethanien durfte ich sozusagen dem Heiland zu Füßen sitzen – eine schöne Zeit! Aber der liebe Gott hatte für mich wieder neue Pläne. Nach den Jahren als Anbetungsschwester brauchte er mich, um den Menschen zu dienen, die zu Erholung und Ferien in unser Haus gekommen waren. In der Zeit konnte ich auch einem Herzensanliegen nachgehen und Deutsch lernen. Das war die optimale Vorbereitung für einen nächsten großen Einschnitt, der schon auf mich wartete: meine Versetzung in die Schweiz.
Bist du bereit?
Sieben Jahre lang habe ich in Quarten am Walensee bei unseren Schweizer Mitschwestern in der Sakristei gearbeitet – mit großer Freude. Diese wunderbare Zeit dort wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Ich habe viel gelernt – besonders meine deutschen Sprachkenntnisse haben von dieser Zeit profitiert.
Zurück in Polen und nach einem ca. einjährigen Einsatz in unserer Buchhaltung dort, kam die bisher größte Überraschung auf mich zu: „Schwester M. Antonia, bist du bereit, nach Deutschland zu fahren und dort in Schönstatt eine neue Aufgabe im Apostolat zu übernehmen?“
Ich werde gebraucht!
Meine spontane innere Reaktion: „Nein, das kann nicht sein. Das habe ich noch nie gemacht.“ Aber ich habe dann doch die Gottesmutter gefragt: „Gottesmutter, willst du wirklich, dass ich ein Werkzeug in deinen Händen werde?“ Innerlich wurde ich immer sicherer, dass sie es will. Darum konnte ich nicht mehr Nein sagen. Wenn doch die Gottesmutter selbst mich dort brauchen will!
So kam ich im März 2022 in Schönstatt an, um meine neue Aufgabe kennenzulernen. Die Anfangszeit war sehr intensiv. Es war viel Neues für mich: neue Aufgabe, neuer Arbeitsplatz, neue Mitschwestern, neue Kontakte … Aber in all dem „Durcheinander“ spürte ich doch von Anfang an, dass es mir hier gefällt und ich mich wohlfühle. Vor allem gilt: Ich werde gebraucht!
Gemeinsames Beten und gemeinsames Arbeiten
Hier zu sein und hier Schönstatt zu dienen, ist ein Geschenk für mich. Ich sammle Erfahrungen in der Arbeit im Projekt Pilgerheiligtum, mit Familien, mit Frauen … Obwohl ich erst kurz da bin, habe ich durch meine neue Aufgabe schon viel erlebt: schöne Begegnungen mit meinen Landsleuten, interessante Gespräche, gemeinsames Beten und gemeinsames Arbeiten. Ja, auch gemeinsames Arbeiten. Ich freue mich zum Beispiel, dass ich meinen ersten Post-Versand für die gut 500 Pilgerheiligtums-Kreise mit guten Helfern machen konnte. Mit netten Menschen durfte ich auch den „Liebesbündnistag“ Ende April vorbereiten. Ich bin sehr dankbar dafür.
“Nichts ohne Dich, Maria – Nichts ohne uns, Deine Werkzeuge!“
„Liebesbündnistag“ – das ist eine große Sache. Es gibt viele Vorbereitungen, viele kleine Sachen, an die man denken muss. Aber später ist die Freude so mächtig. Nach zwei Jahren Pause wegen der Pandemie konnten wir uns nun wieder hier in Schönstatt treffen. Wir waren zusammen 350 Leute. Ein motivierendes Motto hat uns durch diesen großen Tag begleitet: „Nichts ohne Dich, Maria – Nichts ohne uns, Deine Werkzeuge!“
Der ganze Tag war so gesegnet und gefüllt mit echtem Leben. Neben den großen Programmpunkten waren es folgende Ereignisse, die die Herzen berührt haben:
- – Vier neue Bilder der Pilgernden Gottesmutter sind ausgesandt worden.
- – Im Urheiligtum haben 16 Personen das Liebesbündnis mit der Gottesmutter geschlossen.
- – An 13 Pilgerheiligtümern sind Kronen angebracht worden.
Ein Tag der Herzensfreude
Ein paar Echos bezeugen die Gnaden dieses besonderen Tages:
* „Es war für mich ein Tag der Erneuerung des Liebesbündnisses, ein Tag der Herzensfreude, dass die Liebe zur Gottesmutter und zu ihrem Sohn Tag für Tag wächst. Ich bin dankbar für Personen, denen ich begegnet bin.“
* „Meine Frau und ich haben ungeduldig und natürlich mit Neugier auf den Liebesbündnistag gewartet. Unsere Erwartung hat sich erfüllt, wir haben einfach unvergessliche Momente erlebt. Es war für uns der erste derartige Tag, den wir erleben durften, und wir hoffen, nicht der letzte. Denn es war ein großartiges Erlebnis. Von ganzem Herzen danken wir für die Organisatoren und natürlich freuen wir uns auf das nächste Jahr.“
* „Liebesbündnistag – das war ein schöner Tag. Wir kehrten um ein Bild der Pilgernden Gottesmutter reicher zurück, worauf wir besonders stolz sind. Viele von uns wissen jetzt schon, wie und wo sie den letzten Samstag im April nächstes Jahr verbringen werden! Nochmals vielen Dank für alles, und wir werden im Gebet an Euch denken.“
Was ich mir für die Zukunft wünsche?
Auch für mich persönlich war der Liebesbündnistag ein großes Ereignis. Ich bin Gott und der Gottesmutter dankbar für diesen wunderbaren Tag. Aber das Leben geht weiter … Vor mir liegen nun Exerzitientage mit Familien, ein Besinnungstag mit Frauen, und Besuche in polnischen Missionen in Deutschland und vieles mehr. Es wird nicht langweilig!
Was ich mir für die Zukunft wünsche? Ich möchte einfach mit Freude Schönstatt und den Menschen dienen, weil die Gottesmutter mich erwählt hat.