21.12.2022

Christus im Einkaufszentrum

Sr. Ann-Marie Nicholas
Kapstadt, Südafrika

„Danke, Schwestern, dass Sie Christus

zurück in die Weihnacht gebracht haben!“

Dies war der Kommentar einer jungen Mutter, die in einem beliebten Einkaufszentrum in Kapstadt den Schönstattschwestern und einigen Mitgliedern der Schönstattbewegung begegnete. Vor einigen Jahren begannen wir Schwestern das

Apostolat „Christus im Einkaufszentrum“.

Am letzten Adventssonntag verbrachten wir die meiste Zeit des Tages am Eingang des örtlichen Einkaufszentrums und luden die Menschen ein, ihre Gebetsanliegen aufzuschreiben und eine Kerze vor einem großen Marienbild anzuzünden. An einem anderen Tisch waren die Kinder eingeladen, ihre eigenen Weihnachtskarten zu basteln. Eine Schwester saß beim Marienbild und betete für die uns anvertrauten Anliegen, andere Schwestern nahmen sich Zeit für ein Gespräch mit den Menschen.

Sr. Ann-Marie erzählt: „Einige Leute gingen direkt an uns vorbei und mieden uns um jeden Preis, andere versprachen, wiederzukommen, taten es aber nicht. Viele blieben jedoch stehen, um eine Anliegen zu schreiben oder mit uns zu sprechen. Dieses Jahr habe ich mit mehreren Menschen gesprochen, die sehr leiden.

  • Eine Frau, die selbst mit Schmerzen an einer Krücke geht, bat mich, für ihre krebskranke Schwester zu beten.
  • Ein anderer Mann, der zunächst nicht wusste, was er in ein Bittbuch schreiben sollte, kehrte zurück und schrieb: „Beten Sie für den Sohn meines Freundes, der kürzlich erschossen wurde und gestorben ist.“
  • Und dann war da noch ein Jugendlicher, der fragte, ob er etwas schreiben könne, obwohl er kein Christ sei.
  • Wir erlebten im Laufe des Tages viel Freude, vor allem als der Schulleiter eines örtlichen katholischen Gymnasiums uns sah und in kürzester Zeit unsere Aktion in den sozialen Medien postete und andere ermutigte, zu kommen und sich mit uns zu engagieren.
    Er schrieb: „Erstaunlich: In ein Einkaufszentrum zu gehen und die Schönstatt-Schwestern zu sehen, die Christus zurück in die Weihnacht bringen, vor dem Constantia Village Shopping Centre. Sie bieten auch an, für die Menschen zu beten. Was für ein Geschenk! Außerdem gibt es schöne Aktivitäten für die Kinder. Wir brauchen mehr solcher Initiativen außerhalb unserer Einkaufszentren, damit wir den wahren Kern von Weihnachten in unseren Herzen und Köpfen behalten können.“

Die Kinder hatten viel Spaß beim Basteln ihrer Weihnachtskarten, zwei kleine Mädchen blieben fast eine ganze Stunde, um verschiedene Karten und Sterne zu gestalten. Sie und andere haben versprochen, ein paar Tage nach Weihnachten zum Krippenspiel und zum Weihnachtslieder-Nachmittag nach Schönstatt Constantia zu kommen.  Viele der Parkhaus- und Einkaufswagenwächter sind Einwanderer aus anderen Ländern Afrikas. Sie werden oft vernachlässigt und leben unter schwierigen Bedingungen. Seit einigen Jahren gehen die Schönstätter auf diese Gruppen zu und laden sie zu verschiedenen Aktivitäten in unser Zentrum in Constantia ein. Auch an diesem Tag konnten wir mit ihnen in Kontakt treten. Sie fühlen sich im Heiligtum und in Schönstatt zu Hause und sind dankbar für den Austausch.

Wir freuen uns schon jetzt auf dieses Apostolat im nächsten Jahr!