26.04.2023

„Misión País“ – eine Pause zum Aufatmen

Pablo Joaquín Gallo-Alcántara Mostaza
Spanien

Missión País

 

ist ein Projekt in Spanien mit dem Ziel, Christus in verschiedene Dörfer zu bringen. Objektiv betrachtet könnte man es als Freiwilligenarbeit bezeichnen, aber in Wirklichkeit wissen diejenigen von uns, die es erlebt haben, dass dieser Begriff zu kurz greift.

Während der Missionswoche erleben sowohl die Bewohner der einzelnen Dörfer als auch die Missionare selbst eine Fülle von Eindrücken, die ich ehrlich gesagt nirgendwo anders erlebt habe. „Es ist eine Zeit der Wandlung, des Lernens und der Hingabe“. So versucht eine der Missionarinnen es zu erklären. Mir scheint, sie könnte nicht präziser sein: Durch die Mission verwandelt Gott die Missionare und stellt sie in den Dienst der Kirche und der Bedürftigsten.

Eine Woche lang scheint es, als könnten weder Prüfungen noch Probleme jeden von ihnen davon abhalten, sich selbst zu geben. Jeder gibt sich auf seine Weise, aber wenn ich mir einer Sache sicher bin, dann gibt jeder alles und niemand hält etwas zurück. Und das alles, wie ich schon sagte, mit dem Ziel, Jesus dorthin zu bringen, wo er am meisten gebraucht wird.

In diesem Jahr hatten wir vierzehn Dörfer und damit mehr als fünfhundert Missionare. Einige dieser Dörfer waren neu, wie Pedralba (Valencia) oder La Carlota (Córdoba). In einigen anderen davon war das letzte Mal bereits missioniert worden, wie zum Beispiel Villanueva del Rio y Minas (Sevilla). Jede Mission dauert drei Jahre und in jedem Jahr werden die Gnaden aufgezeigt, die die Gottesmutter uns im Heiligtum schenkt.

Aus meiner Sicht und trotz meiner Unerfahrenheit kann ich bestätigen, dass diejenigen von uns, die wissen, was Misión País ist, die Tage zählen, bis wir zu unserer jeweiligen Stadt gehen. Wir setzen uns dafür ein, sowohl bei der Arbeit als auch im Studium, ein solches Ereignis nicht zu versäumen. Und wir leben jeden Tag der Mission so, als wäre es unser letzter – wie es auch die großen Fußballtrainer verlangen – indem wir auf dem Spielfeld alles geben. Während der Mission stehen wir früh morgens auf, um Heime, Kindertages-stätten und Schulen zu besuchen, um Jung und Alt zu begleiten. Nachmittags gehen wir in den Straßen des Dorfes von Tür zu Tür und versuchen, den Einwohnern auf jede erdenkliche Weise zu helfen. Abends, am Ende des Tages, treffen wir uns zum Gebet, das uns hilft, unsere Erfahrungen zu verarbeiten in dem Bewusstsein, dass wir nur Werkzeuge sind.

Für uns alle ist die Misión País eine privilegierte Zeit ist, in der wir nicht nur dienen, sondern auch die Sendung erkennen, die Gott für jeden einzelnen von uns hat. Und nicht nur das, wir sehen auch, wie er uns formt und uns an der Hand Marias führt. Dank dieses Projekts fühlen sich jedes Jahr junge Menschen aus ganz Spanien dazu berufen, Christus dorthin zu bringen, wo er am meisten gebraucht wird. Denn obwohl viele so denken, ist es nicht notwendig, Spanien zu verlassen, um der Kirche zu dienen.

Ein spanischer Missionar