09.05.2023

Osterweg Liebfrauenhöhe

Schwester M. Annjetta Hirscher
Liebfrauenhöhe, Deutschland

„Was ist denn hier los?“

fragt Herr B., der mit dem Fahrrad von Gültstein auf die Liebfrauenhöhe gefahren ist. „Ich wollte einfach einen Besuch in der Kapelle machen und bin ganz erstaunt, wie viele Leute hier sind.“ Der

„Osterweg-Liebfrauenhöhe“

auf dem schönen Gelände rund um das Schönstatt-Zentrum Liebfrauenhöhe zieht in der Osterwoche viele Menschen an. Er lädt ein, Ostern mit allen Sinnen zu erleben. Rund 700 Besucher, darunter viele Familien mit Kindern, ließen sich gleich an den ersten zwei Tagen vom sonnigen Osterwetter locken. „Wenn man vom Parkplatz in Richtung Krönungskirche läuft, ist schon der Anblick idyllisch: bei der Krönungskirche blühen die Osterglocken auf der Wiese und auf der anderen Seite stehen die Schafe zum Empfang“, so kommentiert ein Besucher am Ostermontag.

Viele Helfer haben uns Schönstätter Marienschwestern kräftig unterstützt, damit die vielen Ideen in die Tat umgesetzt werden konnten. Aus Holz wurden Karotten, Osterhasen und Eier ausgesägt, angestrichen und mit Befestigungen versehen. Kundenstopper mit der Beschreibung der Stationen, ein Lageplan, der Osterweg-Begleiter und manches andere wurden vorbereitet, so dass alle Stationen für den Beginn am Ostersonntag bestückt sind.

Der Osterweg-Liebfrauenhöhe nimmt die Besucher nun mit in die besondere Zeit, in der wir die Auferstehung Jesu feiern und dem neu erwachten Leben auf die Spur kommen. Natur und Übernatur sind auf diesem Weg erlebbar.

Frau X. aus Kirchentellinsfurt erzählt: „In der Klinik in Tübingen, wo ich arbeite, liegen die Flyer für den Osterweg aus. Da bin ich gleich nach dem Dienst nach Hause gefahren, habe meinen Sohn abgeholt und dann haben wir uns schnell nach hier auf den Weg gemacht.“

Mitten auf der Wiese vor dem Provinzhaus springen Eltern und Kinder und suchen das „Einmalige Osterei“. Auf dieser „Ostereierwiese“ gibt es 25 große bunte Ostereier, immer zwei gleiche, nur eines ist einmalig. Wer das „einmalige Osterei“ findet, bekommt einen kleinen Preis.

„Das ist mein Lieblingsspiel“, sagt Senta aus Haigerloch beim Osterhasen-Wurfspiel. Mit ihren Eltern ist sie den ganzen Osterweg bereits gegangen. Doch beim Hasen-Wurfspiel muss sie unbedingt nochmals verweilen und kann sich einfach nicht trennen. „Ich habe immer gewonnen, mein Papa muss noch üben“, erzählt ein achtjähriger Junge, der mit seinem Vater das Ostercafé besucht.

„Jetzt möchten wir unbedingt noch in die Kapelle“, sagt Frau G., die mit ihrem Mann und ihren drei Kindern schon bei einigen Stationen und im Ostercafé war. „Dort können wir doch etwas für den Krug aufschreiben.“ Ihr Mann fragt gleich weiter: „Und wo ist der Briefkasten, wo wir unsere Gebetsanliegen aufschreiben können, damit die Schwestern für uns beten?“
Der Krug in der Schönstatt-Kapelle ist bald bis zum Rand gefüllt mit Krugpost. Und aus dem besonderen Briefkasten kommt Tag für Tag kommt ein kleiner „Berg“ mit Gebetsanliegen. Für die älteren Schwestern ist es Ehrensache, für diese vielen Anliegen zu beten. Bewusst werden diese Karten mit Gebetsanliegen in der Hauskapelle gesammelt, dass alle Menschen und ihre Anliegen bei Jesus vertreten sind, wenn die Schwestern dort die heilige Messe feiern und ihre Gebetszeiten halten. Besondere Freude macht das Gebetsanliegen: „Lieber Gott, lass die Marienschwestern spüren, wie viel Freude sie uns mit dem Osterweg bereiten.“

In der Krönungskirche entzünden zwei Mädchen, die mit ihren Großeltern gekommen sind, an der Osterkerze ein Lichtchen und tragen es ganz andächtig zum Bild der Gottesmutter. Was wohl im Herzen der Mädchen vorgeht und was sie der Gottesmutter sagen? – „Der Osterweg ist so liebevoll vorbereitet“, lobt die Oma und bedankt sich für alle Mühe.

Beim Verzieren der Osterwasser-Flaschen sitzen viele Familien und gestalten zusammen eine kleine Weihwasserflasche. Stolz gehen die Kinder mit ihrer Flasche in die Krönungskirche zum Weihwasserbehälter und füllen sie. Herr X. aus Haigerloch sagt: „Die bringen wir jetzt zu meinem Vater auf den Friedhof. Er ist letztes Jahr gestorben.“

Verweilen in der Natur, miteinander spielen, sich im Ostercafé stärken, Jesus anvertrauen, welchen Stein er im persönlichen Leben ins Rollen bringen soll, für andere oder für den Frieden ein Licht entzünden und mit dem Weihwasser den Segen Gottes mit nach Hause nehmen, all das macht den „Osterweg-Liebfrauenhöhe Liebfrauenhöhe“ zu einem natürlich-übernatürlichen Erlebnis.

„Morgen kommen wir gleich nochmals“, sagt der siebenjährige Jonas begeistert, nachdem er sich beim Osterlauf so richtig verausgabt hat. „So einen Osterweg können Sie jedes Jahr machen“, bekräftigt eine Besucherin, die gerne mit ihren Patenkindern auf die Liebfrauenhöhe kommt.

Diese und viele andern Echos bestärken das Vorbereitungs-Team von uns Marienschwestern, den Osterweg auch im kommenden Jahr wieder zu gestalten, damit er für viele Menschen zu einer kleinen Emmaus-Erfahrung werden kann.