04.07.2023

Sie ist der Große Missionar, sie hat Wunder gewirkt!

Sr. M. Emese Kászoni
Rumänien

Altarweihe des ersten Schönstattheiligtums-Altars

in Rumänien, in Temesvar

Seit mehreren Jahren sind wir Schönstätter Marienschwestern in der Kirche Rumäniens tätig, vor allem in der Diözese und Stadt Temesvar. Hier haben wir seit April 2019 auch unseren Wohnsitz. Wir arbeiten unter anderem in der Familien- und Jugendpastoral, im Projekt Pilgerheiligtum, sowie in Bischöflichen Ordinariat. Durch unser Sein und Wirken wollen wir den Menschen die Gottesmutter Maria, die Dreimal Wunderbare Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt nahebringen als Brücke zu Jesus und zum Vatergott. In Schönstatt verehren wir Maria besonders als Erzieherin, die die Herzen vieler Menschen an sich zieht und sie erzieht zu Werkzeugen und Aposteln für den Auf- und Ausbau Schönstatts und des Gottesreiches hier in Rumänien.

Meilenstein in der Geschichte der Schönstattbewegung in Rumänien

Der 9. Juni 2023 ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Schönstattbewegung in Rumänien. An diesem Tag durften wir die Altarweihe des ersten originalgetreuen rumänischen Schönstattaltares in unserer Hauskapelle erleben. Irgendwann, so ist es unsere Sehnsucht, wird er in das erste Schönstattheiligtum in Rumänien kommen. Die Gottesmutter muss uns zeigen, wo sie ihren Thron in unser Heimatland haben will und wo sie sich niederlassen möchte. Wir lassen uns von der Göttlichen Vorsehung führen. Seit der Ankunft des Altars, den eine Schreinerei in Arad genau nach den Maßen des ersten Altars im Urheiligtum angefertigten hat, und seit dem Ereignis der Altarweihe wissen wir unsere MTA (Mater ter admirabilis = Dreimal Wunderbare Mutter) in besonderer Weise unter uns in diesem neu errichteten „Vorheiligtum“.

Impulsfragen für konkrete Beiträge ins Gnadenkapital im Alltag

Beim Treffen von Vertretern der verschiedenen Kreise der Bewegung im Februar begann die nähere Vorbereitung. In einer neunwöchigen Novene erarbeiteten wir geistig als Schönstattbewegung die verschiedene Symbole des Altars: Das Kreuz, die Statuen der Apostel Petrus und Paulus, den Altartisch, das MTA-Bild, den Lichtrahmen mit der Schrift „Servus Mariae nunquam peribit“, die Kerzenleuchter, die Reliquie von Vinzenz Pallotti. In der achten Woche schauten wir auf dem Altar als Ganzes und zum Schluss betrachteten wir den Tabernakel mit dem Allerheiligsten Altarsakrament. Jede Woche gestaltete eine Gliederung einen Impuls zum entsprechenden Symbol, der per Facebook allen geschickt wurde. Impulsfragen gaben Anregungen für konkrete Beiträge ins Gnadenkapital im Alltag. So wurde dieser Schönstattaltar immer mehr ein Stück von uns selbst. Dieses erstmalig gemeinsame Streben trug stark zum „Wir-Gefühl“ unserer noch kleinen Schönstattfamilie bei, das die Vorfreude auf diesen Festtag mehrte.

„Wir sind hier zuhause.“

Unser Diözesanbischof, Josef Csaba Pál, sagte gerne zu, den Altar am Nachmittag des 9. Juni einzuweihen. Unsere Gäste kamen aus Deutschland, Ungarn und aus verschiedenen, zum Teil weit entfernten Gegenden Rumäniens: Schönstatt-Familien, Jugend, Vertreterinnen vom Projekt Pilgerheiligtum und aus dem Wallfahrtskreis und viele, die uns Schwestern oder Schönstatt kennen und mit uns die Freude dieses besonderen Ereignisses teilen wollten. Ein Priester drückte es so aus: „Wir kommen so gerne zu Euch, denn wir erleben hier Familie; wir sind hier zuhause.“

Ein Vorprogramm besonderer Art bot uns sie Natur am frühen Nachmittag in einem kräftigen Unwetter, das die Stadt und unseren Innenhof mit den Vorbereitungen zum Imbiss unter Wasser setzte. Doch mit Beginn der Festmesse stellte sich die Sonne ein.

Die Feier wurde in drei Sprachen gehalten, auf Ungarisch, Deutsch und Rumänisch, und mit Bild und Ton in die größeren Räume des Hauses übertragen, sodass die etwa 150 Teilnehmenden, darunter 24 Priester, in großer Einheit und dichter Atmosphäre mitfeiern konnten. Gleichzeitig ermöglichte die Übertragung via Facebook (Schoenstatt Romania) die Teilnahme aus der Ferne oder das spätere Nacherleben.

Der erste Schönstätter aus unserem Land, Pfarrer Kapor János begrüßte zu Beginn Bischof Pál und assistierte ihm in der Kapelle.

Gottes Handeln kommt immer aus der Liebe

In seiner Predigt bezog sich der Bischof auf das Evangelium von der Verkündigungsstunde und das „Ja Mariens“. Gottes Handeln kommt immer aus der Liebe und wie Maria sind wir gerufen, Gott die Antwort der Liebe zu geben, eine ganz freie und frohe Antwort, die auch das Opfer einschließt und vom Vertrauen getragen ist, dass Gott immer das Beste für uns will.

Ein bedeutsamer Moment war es, als der Bischof die Reliquie von Vinzenz Pallotti in unseren Altar einsenkte und dann die Altarweihe selbst. Für uns Schwestern war es eine Freude, den neu geweihten Altar für das Messopfer bereiten zu dürfen. In einer Prozession brachten wir Altartuch, Kreuz, Blumen und Kerzen.

Nach diesem feierlichen Gottesdienst konnten wir bei wunderbarem Wetter unsere Gäste in unseren Hof zum reichhaltigen Imbiss und frohen Beisammensein einladen. Außerdem bestand die Möglichkeit, in einer Power-Point-Präsentation Einblicke zu bekommen in die Anfänge der Schönstattbewegung in Rumänien und das Wirken von uns Schwestern seit Gründung der Filiale. Wir staunen selbst, was geworden ist dank der Unterstützung vieler Freunde und Helfer und durch die vielen Beiträge ins Gnadenkapital unserer hiesigen Schönstattfamilie.

Eine Frau, die mit ihrer Gruppe eine vierstündige Fahrt hin und zurück auf sich genommen hat, gibt das Echo: Nun hat sie Schönstatt und die Arbeit der Schwestern besser verstanden als die Aufgabe, die Menschen zusammenzubringen und sie zur Gottesmutter und zu Gott zu führen. Eine 85jährige Frau, die seit 2014 Beiträge ins Gnadenkapital für ein Schönstattheiligtum in Rumänien bringt, sagt, dass sie das noch erleben möchte. Sie sei glücklich, dass heute schon der erste Schritt dazu geschehen ist.

Mit großer Dankbarkeit schauen wir zurück und gehen voller Vertrauen in die Zukunft, denn wir durften erleben: Sie, die MTA, ist der große Missionar, sie hat Wunder gewirkt und sie wird Wunder wirken!

Dies ist der Ort des Vertrauens

Aus der Predigt des Bischofs:

„Dies ist es, was die Menschen von heute erwarten: Mit Gott zu sein bringt große Freude. Mit Maria in unserem Haus zu sein, ist nochmals eine große Freude.
Jetzt werden wir einen Altar weihen. Es ist eine Kopie des Altars von Schönstatt, wo auch Pater Kentenich zelebriert hat. Dieser Altar hat eine doppelte Bedeutung: 

 Erstens: Immer wieder zurückzukehren zu den Wurzeln.

Der liebe Gott hat Pater Kentenich ein Charisma geschenkt: im Geist Mariens zu leben. Immer wieder sollen wir von ihr lernen, was es bedeutet, eine Familie Mariens zu sein. Dieser Alter bringt diesen Geist wieder näher zu euch, und zu uns.

 Und zweitens: Ohne persönliche Opfer wird es nicht gehen. Auch von uns wird verlangt, Opfer darzubringen. Aber euer Opfer, liebe Schönstattschwestern und liebe Schönstattfamilie, euer Opfer ist ein Dankesopfer. Der liebe Gott hat euch, uns, zuerst geliebt. Die Mutter Gottes hat ihr Opfer dargebracht, als sie Ihren Sohn nicht für sich selbst bewahrte, sondern der Welt, uns, geschenkt hat. Sie hat Opfer dargebracht, aber aus Liebe. Die Liebe soll die Motivation sein für unser Opfer …

 Noch etwas muss uns auszeichnen: Vertrauen. Gott vertraut Maria. Er vertraut ihr seinen eigenen Sohn an, er vertraut ihr die Rettung an. Vertrauen zeugt Vertrauen. Und Maria antwortet mit Vertrauen. Sie weiß nicht, wie es geschehen wird, aber sie sagt voller Zuversicht: „Mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ 

 Dieses Haus hat jetzt einen Schönstatt-Altar in seiner Mitte. Dieser Altar wartet darauf, dass die Schönstattkapelle gebaut wird. Dies ist der Ort des Vertrauens: Im Zentrum unserer Beziehungen steht Gott. In ihm, mit Maria, lernen wir zu warten und mit Hoffnung und Vertrauen auf unsere Mitmenschen zu schauen. So entsteht das Reich Gottes in eurer Mitte!