12.08.2023

Weltjugendtag 2023 in Lissabon

Sr. M. Bianca Wörz
Deutschland

Bewegende Eindrücke

beim Weltjugendtag …

Die Kinder von unserem Kindergarten in Gafanha da Nazaré kommen, um uns zu begrüßen.

Um bei den Vorbereitungen zum Weltjugendtag mitzuhelfen, flog ich bereits am 14. Juli 2023 nach Porto und wurde beim Heiligtum in Gafanha da Nazaré überaus herzlich empfangen. Obwohl ich noch nie in Portugal war und die Leute und Schwestern nicht kannte, durfte ich eine ganz große Gastfreundschaft und Heimat erleben. Auch wenn ich weder portugiesisch sprechen noch verstehen konnte, haben wir uns doch bestens verständigen und unterhalten können.

In unserem „Hauptquartier“, das uns zwei Familien großzügigerweise zur Verfügung gestellt haben,
genießen wir das Abendessen.

Es war wie ein „Nach-Hause-kommen“. Die Arbeiten, die zu tun waren, packten wir alle mit Freude und großem Engagement an. Unser Ziel war, alles bestmöglich für die Teilnehmer des Weltjugendtages vorzubereiten. So stellten wir kleine typisch portugiesische Süßigkeiten her und verpackten sie, knüpften Capitalarios (kleine Rosenkränze) und hielten auch jeden Morgen Anbetung im Heiligtum. Schließlich sollte unser sichtbarer Einsatz auch durch das Gebet begleitet werden.

Zwischendurch nahmen wir teil an Festen mit der Schönstattfamilie, hatten Begegnungen mit den Menschen, die zum Heiligtum kamen und freuten uns über alle, die spontan zum Helfen bereit waren. Wir erlebten eine überaus familienhafte und frohe Atmosphäre, aber auch eine Großzügigkeit der Menschen uns Pilgern gegenüber.

Jugendliche aus Polen – immer und überall in guter Stimmung.

 

 

 

Dieses Erlebnis setzte sich in Lissabon fort. Wir waren überwältigt von dem, was uns die Schönstattfamilie ganz selbstlos angeboten und zur Verfügung gestellt hat. Die Herzlichkeit und Offenheit, die uns die Portugiesinnen und Portugiesen entgegenbrachten, habe ich zuvor in Deutschland noch nie erlebt.

An unserem „Berufungsstand“ in Lissabon begegnen wir vielen Jugendlichen
und können ihnen von Schönstatt erzählen.

Unter diesen wertschätzenden Eindrücken begann für uns der Weltjugendtag. Nicht nur die Großveranstaltungen, die Eröffnungsmesse, die Ankunft des Hl. Vaters und der Kreuzweg auf dem Parque Eduardo VII. waren beeindruckend, sondern auch die vielen, vielen Begegnungen, die man auf allen Wegen in der Stadt hatte. Aus allen Kontinenten trafen wir Jugendliche. Wir konnten uns mit der Sprache des Herzens verständigen und haben kleine Zeichen miteinander getauscht. An unserem Schönstatt-Stand konnten wir vielen jungen Menschen vom Liebesbündnis mit der Gottesmutter, vom Gnadenkapital und von unserem Vater, Pater Kentenich, erzählen. Immer wieder wurden wir in der Stadt durch unser Schwesternkleid „erkannt“ und viele waren auch schon einmal mit Schönstatt in Kontakt.

Es war ein überaus schönes Bild, die vielen tausend Jugendlichen zu sehen, die zu den Veranstaltungen gepilgert sind. Mit Gesang und Freude kamen sie auf die Plätze und gaben Zeugnis von ihrem Glauben. Unzählige Landesfahnen wehten in der Luft. Impulse, Ansprachen, Inszenierungen, Jubelrufe und gemeinsames und stilles Beten wechselten sich ab. So herrschte selbst bei den Hauptveranstaltungen mit mehreren hunderttausend jungen Leuten immer eine sehr dichte, religiöse Atmosphäre. Wir durften erleben: die Kirche ist jung, die Internationalität hat eine große Bereicherung und der Glaube der Jugend ist stark.

Auf dem „Campo da Graca“ – wir hören den
Hl. Vater bei der Vigil.

Auf der Rückreise traf ich ein Ehepaar, das in diesen Tagen in Fatima war. Sie haben mir erzählt, dass dieses Jugendtreffen mit dem Hl. Vater, das sie leider nur am Fernsehen verfolgen konnten, sie in ihrem Glauben gestärkt hat und sie nun wieder mit neuer Freude und Begeisterung in ihre Pfarrei zurückkehren. Ja, so ist es auch bei mir – und ich durfte mittendrin dabei sein. Dafür bin ich sehr dankbar.

Am Ende meines Aufenthalts in Portugal spüre ich ganz große Dankbarkeit – für die Fülle an geistlichen Impulsen, für die Zeugnisse bei den Veranstaltungen und im persönlichen Gespräch, für die Gastfreundschaft und Hochherzigkeit der Menschen in Portugal, für die Botschaft des Heiligen Vaters und für die Atmosphäre, die zum echten Lebensraum geworden ist. Möge der Segen dieser Tage weiterwirken in der Kirche, in den Ländern, Diözesen und Pfarreien, vor allem aber in den Herzen der jungen Menschen und derer, die sich von der Begeisterung der Jugend anstecken ließen!

DANKE!