Lebendige Monstranz: wahr und gerecht
Jedes Jahres im November planen die Leiterinnen der Schönstatt-Mütter in Burundi das Apostolat für das ganze Jahr. Das hilft, die Mütter gut auszubilden, so dass sie in ihrem Alltag aus ihrem Liebesbündnis leben können. Im vergangenen Jahr wurden 18 Apostolatsreisen in verschiedene Pfarreien unternommen. So konnten über 480 Mütter erreicht werden. 509 Mütter haben an Sommerlagern beim Schönstatt-Heiligtum in Bujumbura teilgenommen. Fast 100 Mütter haben das Liebesbündnis geschlossen. 76 Frauen haben zuhause ein Hausheiligtum eingerichtet.
Als Jahresmotto wählten die Mütter folgenden Satz:
„Mit Maria wollen wir den Glauben festigen, indem wir lebendige Monstranz sind“.
Vor allem versuchen die Frauen, in ihrem Alltag wahr und gerecht zu sein. Am Abend prüfen sie, wie der Tag verlaufen ist, was sie in in die Tat umsetzen konnten. Immer wieder beten sie das Glaubensbekenntnis der Kirche. Nach den Camps gehen die Leiterinnen der Schönstatt-Mütter los, um das Motto in ihren Diözesen zu verkünden.
Einmal im Jahr wird eine Pilgerreise zum Schönstatt-Heiligtum in Mutumba vorbereitet, vor allem um Maria als Mutter zu ehren und vielen Frauen als Begleiterin und als Vorbild anzubieten.
Pilgerreise der Schönstatt-Mütter in Burundi zum Heiligtum in Mutumba
Die Schönstatt-Mütter aus Burundi haben verstanden, dass das Heiligtum die Kraftquelle für die Erfüllung ihrer Mission in der Welt ist. Sie kommen gern dorthin und gehen von dort aus zu ihrer Familie, an ihren Wohnort, zu den Menschen ihrer Umgebung.
Mehr als 3000 Mütter …
Interview mit Sr. M. Louisa Harerimana, Bujumbura, Burundi
(verantwortlich für die Schönstatt-Mütter)
Die Fragen stellte Sr. Ursula-Maria Bitterli, Quarten, Schweiz
I. Sr. M. Louisa, wie lange arbeitest du schon bei den Schönstatt-Müttern?
Ich bin seit drei Jahren bei den Schönstatt-Müttern engagiert.
II. Was gefällt dir besonders an der Arbeit mit den Schönstatt-Müttern?
- Ich kann mitwirken an der Verwirklichung des ersten Zieles von Schönstatt, den neuen Menschen in der neuen Gemeinschaft zu formen.
- Wir wenden die Ideal-Pädagogik an. In Burundi arbeiten alle Frauen und Mütter mit dem gleichen Ideal: „Eine lebendige Monstranz sein“, die Christus in sich trägt und Christus zu den anderen bringt. Die Mütter achten besonders auf die Reinigung ihres Inneren, ihrer Seele, damit Jesus sich durch sie und in ihnen offenbaren kann.
- Ich rege die Mütter an, Maria ähnlich zu werden, nach ihrem Vorbild zu leben, und das hat auch eine positive Wirkung auf ihre Ehemänner und ihre Kinder, für die sie lebenswichtige Verantwortung tragen.
III. Gibt es etwas, das in dieser Arbeit nicht einfach ist? Was ist eine Herausforderung, eine Schwierigkeit?
- Viele der Mütter in Schönstatt sind Analphabetinnen, so dass die Darlegungen mündlich gegeben werden müssen.
- Die Mütter in Burundi haben viel zu tun im Haushalt, sind beschäftigt mit ihrer großen Familie und fehlen darum leider oft bei den Treffen.
- Mangels intellektueller Bildung übernehmen sie nicht gern Verantwortung in ihren Gruppen.
- Viele Mütter leben an weit entfernten Orten, so dass es schwierig ist, sie regelmäßig zu schulen und zu inspirieren.
IV. Was schätzen die Frauen besonders an der Schönstatt-Bewegung? Was gefällt ihnen besonders an Schönstatt?
Das klare Wissen über die marianischen Wahrheiten. Das hilft ihnen, die Gottesmutter zu verehren und nachzuahmen.
- Die gute Organisation des Apostolats und der Einsatz der Leiterinnen der Mütter-Gemeinschaft. Das regt die Frauen an, während dem ganzen Jahr aus dem Geist Schönstatts zu leben.
- Die ständige Weiterbildung, die von den Verantwortlichen gemacht wird, ermutigt die Frauen auf ihrem Weg der Heiligkeit.
- Die Pädagogik Schönstatts, vor allem die Bündnispädagogik als einer ihrer fünf Leitsterne, hilft ihnen, das Liebesbündnis mit der Dreimal Wunderbaren Mutter zu schließen.
V. Was in der Spiritualität Schönstatts hilft den Frauen in ihrem täglichen Leben?
- Die Heiligung des Alltags, die Werktagsheiligkeit: Die Mütter haben verstanden, dass jede Arbeit wertvoller ist, wenn sie sie aus Liebe zur Gottesmutter tun. Daher lernen die Mütter, gewöhnliche Dinge auf außergewöhnliche Weise zu tun. Bei Arbeiten, die ihnen schwer fallen, wissen sie, dass sie Opfer, Beiträge sind und dass diese Opfer wertvoll sind und dazu beitragen, eine starke Mutter zu formen, die in der Lage ist, wie Maria auf Golgatha unter dem Kreuz zu stehen. Ihre Arbeit und ihre Opfer bringen sie der Dreimal wunderbaren Mutter im Heiligtum als Beitrag ins Gnadenkapital.
- Das Liebesbündnis ist das Zentrum des Lebens einer Schönstatt-Mutter. Jede versucht in ihrem Alltag aus dem Liebesbündnis mit der Dreimal Wunderbaren Mutter zu leben. Mehr als 3000 Mütter haben das Liebesbündnis geschlossen, mehr als 2000 Mütter haben das Liebesbündnis mit der Blankovollmacht besiegelt.
- Die Spiritualität des Apostolats: Mit Hilfe Schönstatts engagieren sich die Mütter in der öffentlichen und kirchlichen Arbeit. Ich weiß, dass es der Spiritualität Schönstatts zu verdanken ist, dass viele Mütter in der öffentlichen und kirchlichen Arbeit Führungsverantwortung übernehmen.