10.10.2024

Wir sind reich beschenkt!

Erntedankfest auf Berg Schönstatt

„Danke“ gehört zu den Worten, die wir täglich im Kontakt mit anderen gebrauchen. Einmal im Jahr richten wir Christen dieses „Danke“ ganz bewusst und gemeinsam an Gott, um ihm für die Ernte zu danken.

Als wir am Morgen des Erntedankfestes die Anbetungskirche betreten, wird unser Blick unwillkürlich auf den reichhaltigen Erntealtar gelenkt. Was auf Berg Schönstatt nach und nach gewachsen und gereift ist, das können wir nun in Fülle und wunderschön um die Erntekrone angeordnet bestaunen.

Lasst uns Gott von Herzen danken!

Während der Heiligen Messe segnet Herr Dr. Biberger die Erntegaben und erschließt uns durch seine Predigt tiefer den Sinn des Festes: Das Erntedankfest erinnert uns nicht nur daran, Gott für seine Güte zu danken, und die Gaben, mit denen er uns beschenkt, nicht für selbstverständlich zu nehmen. Es regt uns darüber hinaus an, uns grundsätzlich um die Haltung der Dankbarkeit zu bemühen.

Dankbarkeit heißt …

  • Danken bedeutet, an den zu denken, der mich beschenkt hat. Dankbarkeit hat etwas mit Beziehung zu tun. Wir nehmen den Beitrag eines Mitmenschen oder den Beitrag Gottes wahr, durch den wir bereichert werden. Indem wir danken, antworten wir auf die Verbundenheit, die darin zum Ausdruck kommt.
  • Die Dankbarkeit macht uns zudem bewusst, dass wir die Beschenkten sind. Das, was wir erhalten, ist ein Geschenk, wir haben darauf keinen Anspruch. Ein Geschenk ist nicht nur bedingungslos, sondern sogar selbstlos. Dankbarkeit ist im Gegenzug die Wahrnehmung, Anerkennung und Wertschätzung dieser Selbstlosigkeit.
  • Dankbarkeit als Grundhaltung kann Grundlage für innere Zufriedenheit sein. Wenn wir dankbar sind für das, was wir haben, dann ist der Boden dafür bereitet, auch mit dem, was wir haben, zufrieden zu sein. Wenn Menschen zufrieden mit dem sind, was sie haben, dann sind sie innerlich im Frieden. Dankbarkeit ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Frieden werden kann.
  • Im Erntedankfest kommen Natur und Übernatur, Gott und Welt, Leben und Glaube zusammen. Dankbarkeit ist die Antwort auf die Gnade, die uns geschenkt ist. Gnade ist in erster Linie ein Geschenk Gottes. Sie befähigt uns, das Leben, das Gott in uns hineingelegt hat, zu entfalten und fruchtbar werden zu lassen.

Noch mehr Grund zu Dank und Freude!

Ein weiteres Geschenk, für das wir als Gemeinschaft nicht genug danken können, sind unsere jungen Schwestern, die aus verschiedenen Ländern stammen. Um uns eine besondere Freude zu bereiten, gestalten sie heute die Festmesse mit mehreren Instrumenten und Liedern in verschiedenen Sprachen. Dass auch Spanisch darunter ist, freut nicht zuletzt die Pilger aus Chile, die unter uns sind. Mit Freude singen wir das Schlusslied mit, in dem wir unseren Dank noch einmal gemeinsam und von Herzen zum Ausdruck bringen:

„Lass mich für alles, alles herzlich danken!“

Fotos: Schw. Maritta Zell