Das Erziehungszentrum „Sonnenstrahl“ für vorschulpflichtige Kinder, das im Jahr 1998 in Atibaia/Staat São Paulo – Brasilien eröffnet wurde, gehört zu den Aufgaben-gebieten der Schönstätter Marienschwestern und wird durch einen Vertrag mit der Stadtverwaltung von ihnen geleitet. Die Existenz des Kindererziehungszentrums wäre jedoch unmöglich ohne die Unterstützung von Wohltätern, sowohl aus Brasilien als auch aus Deutschland, denn die finanziellen Mittel wären nicht ausreichend, um für den Lohn und die Sozialabgaben der 32 Angestellten und die täglichen Grundausgaben aufzukommen.
Mit sechs Jahren musste ein Junge im Auftrag seines Vaters den Verkauf von Betäubungsmitteln übernehmen und mit 12 Jahren wurde er selbständig in der Verteilung von Drogen. Mit 15 Jahren kam er ins Gefängnis. Jetzt ist er frei und versucht, sein Leben zum Guten hin zu ändern, aber er braucht Unterstützung und Hilfestellung. Den Namen des Jungens veröffentlichen wir nicht, um ihn zu schützen, aber diese Geschichte ist wahr und gleicht vielen anderen der Familien der ca. 210 Kinder, die in der Kindertagesstätte „Sonnenstrahl“ im Armenviertel Caetetuba betreut werden.
Kleine Kinder, große Erwartungen
Der Glanz in den Augen dieser Kleinen gibt denen, die sich ihnen widmen, täglich neue Kraft. Außer der Sendung, für die Kinder von zwei bis drei Jahren und neun Monaten zu sorgen, sie zu erziehen und ihnen eine Grundausbildung zu geben, damit sie sich organisch entwickeln können, bietet die Kindertagesstätte „Sonnenstrahl“ auch die täglichen Mahlzeiten, Hygiene, einen Spielplatz und Raum für Erholung und Entspannung. Nach dem Mittagessen steht ein Schlafsaal zur Verfügung. Es ist gesorgt für psychologische und zahnärztliche Behandlung sowie für die Teilnahme an verschiedenen Projekten, wie z.B. der musikalischen Erziehung. Die Zeit, die die Kinder in der Kindertagesstätte verbringen, muss ihnen ein Fundament für die Zukunft geben, die schon bald beginnt, denn die Kinder kommen mit vier Jahren bereits in die Grundschule der Stadt.
Eine Situation, die viel Sorgfalt voraussetzt
Schwester Marione Ginter begleitet die Kindertagesstätte von Anfang an und wird von der lokalen Bevölkerung sehr geschätzt, denn oft besucht sie Familien, deren Kinder in die Kindertagesstätte kommen, und hilft auch anderen Familien in Notsituationen. Sie sorgt aber nicht nur für den Unterhalt dieser Familien und die Ergänzung der meist kargen Ernährung durch Pakete mit grundlegenden Nahrungsmitteln. Sie sagt: „Meine Sorge ist vor allem die Religion, denn ohne dieselbe leidet auch das moralische Gewissen.“ Die Schwester betont, dass das größte Problem in der Arbeitslosigkeit besteht: „Ich besuche die Familien um ihre Situation in mich aufzunehmen.“ Sie erklärt, dass die ökonomische Situation in Brasilien dazu beiträgt, dass die Leute immer weniger allgemeine Dienstleistungen zahlen können. Diese Armen haben, in der Mehrzahl, keine Berufsausbildung und sind auch nicht in anderen Arbeiten bewandert. Sie wohnen in „Favelas“ oder in „Invasionen“ und die prekären Wohnverhältnisse beeinflussen alle anderen Lebensbereiche.
Kräfte vereinen, um das Leben der Kinder zu erhellen.
Im Vertrauen, dass erziehen erleuchten und erhellen bedeutet, sorgen die Marienschwestern, selbst unter großen Opfern, mit viel Liebe für dieses Projekt, denn sie sind überzeugt, dass eine neue Gesellschaft nur mit der Erziehung eines neuen Menschen möglich ist und diese beginnt in der frühesten Kindheit.
Das Zeugnis vieler, die durch die Kindertagesstätte gingen, bestätigt dies: „Ich danke der Kindertagesstätte „Sonnenstrahl“, dass sie zu meiner Kinderzeit gehörte und dazu beitrug, dass ich das sein kann, was ich heute bin“, bezeugt die Jugendliche Thais Coqueiro mit 22 Jahren, die ihre Ausbildung als „Marketing Analystin“ macht.
Indem wir unsere Kräfte vereinen, können wir diesem „Sonnenstrahl“ helfen, dass er weiterhin in den Herzen von Hunderten von Kindern strahlen und beitragen kann, dass die Gesellschaft immer mehr erleuchtet und erhellt wird.
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Stichwort: Kinderkrippe, Atibaia, Brasilien
Missionszentrale der Schönstätter Marienschwestern
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